Vorbörse: US-Indizes schwer unter Druck – Dax taucht ab – Ölpreise geben nach und Euro schwächelt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – VERLUSTE ERWARTET – Die steigenden Renditen am US-Anleihenmarkt bereiten den Aktien-Anlegern weltweit immer größere Sorgen. Nach Vortags sehr schwachen US-Börsen und ebenso kräftigen Verlusten in Asien wird hierzulande auch der Dax am Freitag deutlich tiefer erwartet. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start mit einem Abschlag von 1,35 Prozent auf 13 692 Punkte. Am Vortag hatte der Dax noch einen kurzen Ausflug über die 14 000 Punkte gewagt und in Richtung Rekordhoch tendiert, wurde aber rasch wieder zurückgeworfen. Auch wenn Notenbanken argumentierten, höhere Zinsen seien Ausdruck sich aufhellender Wirtschaftsaussichten, seien andererseits Aktien teils sehr hoch bewertet, erläuterte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Anleger nähmen daher die Gelegenheit wahr, weiter Gewinne zu realisieren und das Geld nun in andere Anlagen zu investieren.

USA: – VERLUSTE – Die Angst vor Inflation hat am Donnerstag insbesondere die US-Technologieaktien in die Tiefe gerissen. Aber auch Standardwerte mussten kräftige Einbußen hinnehmen. Auslöser der scharfen Abwärtsbewegung war der rasante Renditeanstieg am Anleihemarkt. So kletterte der Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen zwischenzeitlich über 1,5 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Februar 2020. Höhere Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren in einem schlechteren Licht dastehen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial  verlor 1,75 Prozent auf 31 402,01 Punkte, nachdem er am Mittwoch noch erstmals über 32 000 Punkte geklettert war. Der marktbreite S&P 500  knickte um 2,45 Prozent auf 3829,34 Punkte ein und der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 3,56 Prozent auf 12 828,31 Punkte ab.

ASIEN: – TIEFROT – Die Furcht vor einer womöglich zu heftigen Rückkehr der Inflation hat die Börsen Asiens am Freitag nach unten gezogen. Der japanische Leitindex Nikkei 225  sackte um 4 Prozent auf 28 966. Der CSI-300-Indexmit den 300 größten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, fiel zuletzt um 2,6 Prozent und in Hongkong ging es für den Hang Seng  zuletzt um 3,3 Prozent abwärts.

DAX 13879,33 -0,69%

XDAX 13789,10 -1,64%

EuroSTOXX 50 3685,28 -0,56%

Stoxx50 3172,98 -0,64%

DJIA 31402,01 -1,75%

S&P 500 3829,34 -2,45%

NASDAQ 100 12828,31 -3,56%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 172,70 +0,22%

DEVISEN: – DOLLAR LEGT ZU – Der Euro hat am Freitag weiter unter der Marke von 1,22 US-Dollar notiert. Unter diese Marke war er am Donnerstagabend im Zuge einer allgemein trüberen Marktstimmung gefallen. Am Freitagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,2160 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,2225 Dollar festgesetzt.

Der Euro wurde vor allem durch den stärkeren US-Dollar belastet. Die amerikanische Währung profitierte von der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten, ausgelöst durch steigende Kapitalmarktzinsen in den USA. Hintergrund sind steigende Wachstums- und Inflationsaussichten in den Vereinigten Staaten infolge des von der Regierung angepeilten Konjunkturprogramms in Billionenhöhe.

Am Freitag stehen einige Wirtschaftsdaten auf dem Programm. In Europa werden Wachstums- und Preisdaten aus großen Volkswirtschaften wie Frankreich erwartet. In den USA stehen Zahlen zu den Konsumausgaben und zur Verbraucherstimmung an.

Euro/USD 1,2155 -0,06%

USD/Yen 106,22 -0,04%

Euro/Yen 129,11 -0,11%

ROHÖL: – RÜCKGANG – Die Ölpreise haben sich am Freitag etwas von ihren am Vortag erreichten Höchstständen seit gut einem Jahr entfernt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 65,47 US-Dollar. Das waren 58 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) fiel um 43 Cent auf 62,97 Dollar.

Belastet wurden die Erdölpreise durch die allgemein schlechtere Stimmung an den Finanzmärkten. Auslöser ist ein scharfer Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA. Als Grund gilt das von der dortigen Regierung anvisierte Konjunkturprogramm in Billionenhöhe, das die Wachstums- und Inflationserwartungen nach oben treibt. Steigende Zinsen stellen häufig eine Belastung für riskantere Anlageklassen dar, zu denen Rohöl gehört.

Brent 66,12 -0,76 USD

WTI 62,94 -0,59 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR LANXESS AUF 72 (67) EUR – ‚BUY‘

HSBC SENKT KRONES AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 81 (74) EUR

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 285 (280) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR FMC AUF 52,40 (51,10) EUR – ‚NEUTRAL‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 300 (290) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘

BAADER BANK HEBT PUMA SE AUF ‚ADD‘ (REDUCE) – ZIEL 95 (80) EUR

LBBW HEBT ZIEL FÜR AAREAL BANK AUF 21 (19) EUR – ‚HALTEN‘

– LBBW HEBT ZIEL FÜR ADVA AUF 11,25 (8,75) EUR – ‚KAUFEN‘

– LBBW HEBT ZIEL FÜR PROGRESS WERK OBERKIRCH AG AUF 27 (24) EUR – ‚KAUFEN‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR TWITTER AUF 79 (64) USD – ‚HOLD‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR AXA AUF 23,30 (21,50) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR FLUTTER AUF 14790 (11200) PENCE – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR PRUDENTIAL AUF 1437 (1182) PENCE – ‚NEUTRAL‘

– LBBW HEBT ZIEL FÜR IBERDROLA AUF 10,40 (10,35) EUR – ‚HALTEN‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 27 (26) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 97 (102) EUR – ‚NEUTRAL‘

– RBC HEBT ZIEL FÜR AXA AUF 24 (23) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– RBC SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 67 (71) EUR – ‚OUTPERFORM‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

06:30 CHE: LafargeHolcim, Jahreszahlen

07:00 DEU: BASF, Jahreszahlen (detailliert) (Call 9.00 h)

07:00 DEU: Deutsche Telekom, Jahreszahlen (Online-Bilanz-Pk 9.00 h)

07:30 AUT: Erste Group Bank, Jahreszahlen

08:00 DEU: Brain Technology, Q1-Zahlen

08:00 DEU: Douglas, Q1-Zahlen (Call 11.00 h)

08:00 GBR: IAG International Airlines, Jahreszahlen

08:15 FRA: Engie, Jahreszahlen

08:30 ESP: Amadeus IT, Jahreszahlen

11:00 DEU: Bertrandt, Hauptversammlung (online)

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

AUT: EVN, Q1-Zahlen

GBR: RSA Insurance Group, Jahreszahlen

NLD: Steinhoff, Jahreszahlen und Q1 Trading Update

USA: Foot Locker, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

00:30 JPN: Verbraucherpreise 02/21

00:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 01/21

00:50 JPN: Industrieproduktion 01/21 (vorläufig)

06:00 JPN: Wohnungsbaubeginne 01/21

06:30 NLD: Einzelhandelsumsatz 01/21

07:00 FIN: BIP Q4/20

08:00 DNK: BIP Q4/20 (vorläufig)

08:00 DEU: Im- und Exportpreise 01/21

08:45 FRA: Konsumausgaben 01/21

08:45 FRA: Verbraucherpreise 02/21 (vorläufig)

08:45 FRA: BIP Q4/20 (2. Veröffentlichung)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 02/21 (vorläufig)

09:00 CHE: KOF Konjunkturbarometer 02/21

09:00 CHE: BIP Q4/20

09:30 SWE: BIP Q4/20

09:30 SWE: Handelsbilanz 01/21

09:30 SWE: Einzelhandelsumsatz 01/21

10:30 PRT: Verbraucherpreise 02/21 (vorläufig)

12:00 PRT: BIP Q4/20 (endgültig)

14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 01/21

14:30 USA: Lagerbestände Großhandel 01/21 (vorläufig)

15:45 USA: MNI Chicago PMI 02/21

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 02/20

EUR: Moody’s Ratingergebnis ESM, EFSF, Frankreich

EUR: Fitch Ratingergebnis Irland, Dänemark

EUR: S&P Ratingergebnis Dänemark

SONSTIGE TERMINE

DEU: Weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie

10:15 Pk Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler zur Corona-Lage im Lockdown

DEU: Konferenz der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern – online

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) berät mit seinen Amtskollegen aus den Ländern über eine Corona-Öffnungsstrategie. Weitere Punkte auf der Tagesordnung: Der Stand der Wirtschaftshilfen und ein möglicher Härtefallfonds.

09:45 DEU: Bundesgerichtshof verhandelt Streit um feuchte Wand nach Kauf einer Eigentumswohnung

10:00 DEU: Online-Pk Shell Deutschland Oil zur Strategie «Powering Progress» u.a. zu Schließungen und Umstrukturierung von Raffinerien

10:30 DEU: Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ startet Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen

EUR: EU-Sondergipfel (per Videokonferenz, zweiter und letzter Tag)

Thema am zweiten Tag des Videogipfels der EU-Staats- und Regierungschefs sind die Außen- und Verteidigungspolitik sowie die Beziehungen der EU zur südlichen Nachbarschaft

ITA: Online-Konferenz der G20-Finanzminister und der Notenbankchefs

12:20 Online-Statement Bundesfinanzminister Olaf Scholz

USA: Ein Experten-Gremium der US-Arzneimittelbehörde FDA diskutiert über die Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson

EUR: Letzter Tag: Online-EU-Industrietage 2021

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Einfuhrpreise Januar

Monatsvergleich +1,0 +0,6

Jahresvergleich -2,2 -3,4

08.45 Uhr

Frankreich

Verbraucherpreise HVPI Februar

Monatsvergleich -0,3 +0,3

Jahresvergleich +0,5 +0,8

Frankreich

Bruttoinlandsprodukt (BIP) Q4

Quartalsvergleich -1,3 -1,3

Jahresvergleich -5,0 -5,0

09.00 Uhr

Spanien

Verbraucherpreise HVPI Februar

Monatsvergleich -0,2 -0,4

Jahresvergleich +0,5 +0,4

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Persönliche Einnahmen, Jan +9,5 +0,6

Konsumausgaben, Jan +2,2 -0,6

PCE-Kernindex gg VJ, Jan +1,4 +1,5

15.45 Uhr

Chicago-Einkaufsmanagerindex, Feb 61,0 63,8 (in Pkt)

16.00 Uhr

Konsumklima Uni Michigan, Feb 76,5 76,2 (in Pkt)

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.co

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