onvista-Börsenfuchs: Braucht auch Deutschland einen Trump?

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Hallo Leute! Wall Street hat heute geschlossen – man feiert den Geburtstag von George Washington. Dieser Ami-Gedenktag (jeweils der dritte Montag im Februar) wird meist auch „Presidents’ Day“ genannt. In diesem Jahr bietet es sich an, einmal über die Urteile zu Donald J. Trump nachzudenken. Die haben sich zumindest aus Börsensicht ganz klar aufs Positive konzentriert, was sich schon seit längerem abzeichnete. Ami-Land ist zwar mehr denn je gespalten, aber das Trump-eltier (ich gehöre bekanntlich zu seinen Kritikern) hat sich mit „America first!“ zu einer wichtigen Stütze für den Aktienmarkt entwickelt. Er tut vieles, um durch wirtschaftsfreundliche Maßnahmen im November wiedergewählt zu werden – das wird ihm gelingen!

Obwohl er selbst daheim geblieben ist, hat die promibestückte Münchner Sicherheitskonferenz gezeigt, wo’s langgeht. Im Dreieck Amerika – China – Russland werden die Weichen gestellt. Wo bleiben die europäischen Interessen? Gibt es die überhaupt? Offene Worte unseres Bundespräsidenten oder Frankreichs Macron werden zur Kenntnis genommen, aber von den Amis abgebürstet. Und der Brexit mit seinen fatalen Folgen für die alte Welt steht nicht mehr im selbstkritischen Vordergrund – nee, das hat Thüringen-Deutschland geschafft. Wir geben ein politisches Bild ab, das von einem modernen Maler im Suff stammen könnte. Die Bürger sind verunsichert, die Jugend ist wütend, die Wirtschaft ist verärgert – und die Nachdenklichen haben Angst um unsere Demokratie. Die GroKo bringt‘s ja doch nicht. Oder kriegen die neuen Köppe, die sich jetzt in Position bringen, einen neuen Geist hin? Nur der Dax ist noch guten Muts, hat in der dünnen Höhenluft noch keine Atemnot.

Aber viel Skepsis wabert durchs Land. Und mancher wünscht sich einen deutschen Trump an der Spitze. Aber den kann und wird es nicht geben. Hoffentlich wird Europa nicht zwischen den Großmächten zerrieben! Die Ami-Wirtschaft sieht relativ besser und hoffnungsvoller aus. Das zeigen auch aktuelle Konjunkturindikatoren. Wir müssen in den kommenden Monaten möglichst genau verfolgen, meine Freunde, wohin das internationale Kapital wandert. Es könnte nämlich ein, dass die Wall Street immer attraktiver wird (ungeachtet der Virus-Folgen) und die Großanleger deshalb Europas Aktienmärkte immer mehr vernachlässigen. Ich kenne zwar sein Depot nicht, doch bin ich sicher, dass Trump-el vor allem (oder nur) in seine heimischen Werte investiert – America first macht halt Sinn.

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