onvista-Börsenfuchs: Jetzt wird’s ernst – Welle von Bad News rollt an

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Hallo Leute! Jetzt tritt das ein, wovor ich schon mehrfach gewarnt habe: Die voll schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft kommen noch, zeitversetzt. Deshalb solltet Ihr durch die Erholung des Aktienmarkts nicht übermütig werden! Schreibt mir vorhin ein internationaler Anlagestratege: Die Konjunkturdaten werden schwächer, aber das haben wir ja gewusst. Viele glauben fest, dass sich die Konjunktur stark erholt. Wir sind uns da nicht so sicher. Auch Sie sollten vorsichtig sein!

Na ja, das klingt noch mild. Ein Schlag in den Nacken der Börsenbullen ist dagegen der neuer Ifo-Geschäftsklimaindex, den auch die Profis im Ausland genau beobachten. Der stürzt nämlich auf ein historisches Tief. Dazu schreiben die Münchner Forscher: Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist „katastrophal“. Der Indikator ist im April von 85,9 Punkten im März auf 74,3 Punkte abgestürzt – der niedrigste jemals gemessene Wert. Einen stärkeren Rückgang hat es nie gegeben: Die Unternehmen blicken noch nie so pessimistisch auf die kommenden Monate. Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht. Schon gestern berichtete das Ifo nach einer anderen Umfrage, dass wegen Corona 50 Prozent der deutschen Firmen Kurzarbeit fahren und 18 Prozent Jobs abbauen wollen.

Leute, dass ist erst der Anfang. Jetzt geht zunächst einmal die Berichtssaison fürs erste Quartal (das nur den Anfang der Pandemiefolgen widerspiegeln kann) in die heiße Phase. Denn nächste Woche legen besonders viele Unternehmen aus dem S&P 500 und dem STOXX 600 ihre Zahlen fürs erste Vierteljahr vor. Dazu Ulrich Stephan, Chefstratege der Deutschen Bank: „Ich erwarte tiefrote Zahlen. Denn die bisher veröffentlichten Berichte fielen in den USA noch schlechter aus als befürchtet.“ Die Gewinne lagen 24 Prozent unter dem Vorjahresniveau, 9 Prozent niedriger als von den Analysten erwartet. Andererseits ist der Anteil der Unternehmen, die die Analystenerwartungen übertrafen, historisch gering.

Was mich echt wundert: Die Börse, die doch alles vorwegnehmen will, hat das noch nicht eingepreist. Vielleicht liegen skeptische Chartisten richtig, die an ein ähnliches Muster wie bei der Finanzkrise der Jahre 2008/2009 glauben: Auf den ersten Crash in den Monaten September und Oktober (2008) folgte eine kurzfristige technische Erholung. Im Frühjahr 2009 ging’s noch mal richtig zur Sache durch einen erneuten Absturz auf neue Tiefstände. Erst nach diesem zweiten Einbruch erholte sich der Markt wieder nachhaltig. Bildlich gesprochen sehen manche Analysten für unseren Dax-Verlauf bestenfalls ein flaches „V“. Es könnte sogar ein langgezogenes „W“ werden. Mag sein, dass ich als alter Bulle momentan zu bärisch geworden bin – ich halte nämlich sogar (schlimmstenfalls) ein großes „W“ für möglich.

Verliert trotzdem nicht den Mut, meine Freunde, bleibt wachsam und gesund

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