Guter Börsenstart – und jetzt?

Klaus Brune · Uhr

Mit Börsenregeln ist es so eine Sache. Ob sie wirklich zutreffen, zeigt sich meist erst im Nachhinein. Das gilt auch für jene, die besagt, dass die Kursentwicklung der ersten fünf Handelstage die Richtung für das Gesamtjahr vorgibt. Mit einem Plus von 2,4% auf bis zu 14 132 Zähler hat der DAX definitiv ordentlich vorgelegt. Seit 2002 startete er nur fünfmal besser ins Jahr. In drei dieser Fälle standen am Ende Kursgewinne weit jenseits der 20%. 2010, als die ersten fünf Tage mit satten 9% große Hoffnung schürten, waren es zum Jahresschluss immerhin 16%. Dass es jedoch auch anders kommen kann, zeigte das Jahr 2018: Trotz eines Zuwachses von 3,5% in den ersten fünf Tagen beendete das Leitbarometer das Jahr mit einem Minus von gut 18% – dem größten Verlust seit der Dotcom-Blase.

Wie also gehen Anleger mit dieser Regel um? Am besten gar nicht. Denn rein statistisch ist das Risiko viel zu hoch: In 30% der Fälle seit Bestehen des DAX gaben die ersten fünf Handelstage nicht die Richtung für das Gesamtjahr vor. Anlageentscheidungen sollten also besser unabhängig vom Jahresstart und verstärkt mit Blick auf Konjunktur- sowie Gewinnerwartungen getroffen werden. Diese dürften nach dem Corona-Jahr 2020 dank begonnener Impfungen deutlich zulegen, weshalb wir die zu Wochenschluss startende Berichtssaison mit Spannung erwarten.

Die Gefahr von Rückschlägen steigt freilich, wie eine Sentiment-Erhebung von Sentix zeigt. Auch der überraschende Anstieg der US-Zinsen ist erst einmal keine gute Nachricht für Aktien. In diesem Umfeld gilt umso mehr: Kaufen Sie nicht blind den breiten Markt! Gezieltes Stock-Picking zahlt sich aus. Wir sehen Gesundheitstitel, die von der Pandemie profitieren, auf Nachhaltigkeit setzende Unternehmen sowie Zykliker weit vorne. Und im Jahresverlauf sollte auch die Tourismus-Branche zurückkommen.

Haftungsausschluss:

Dieser Bericht ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keine Haftung übernommen.

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