onvista-Börsenfuchs: Wo man immer noch spannende Aktien suchen kann

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Hallo Leute! Die Profis können einem (beinah) leidtun: Wohin mit der vielen Kohle, wenn’s bei Anleihen keine (oder sogar negative) Zinsen gibt und am Aktienmarkt nach dem steilen Anstieg auch Rückschläge drohen? Internationale Fondsmanager sind deshalb längst auf der Suche nach attraktiv aussehenden Gelegenheiten. Die können auch für Euch interessant sein.

Aus der Schweiz (woher auch sonst) wird auf das bisher von Chinesen und Amis neu angeheizte Interesse an Luxusherstellern aufmerksam gemacht, für die man auch wieder zunehmende Nachfrage aus Europa erwartet (Uhren, Schmuck, Parfums etc). Außerdem krieg ich aus Zürich gerade eine Bestätigung für meine generelle Wall-Street-Empfehlung rein. Dazu noch als Ergänzung: Das Gewinnwachstum des britischen, kanadischen und australischen Aktienmarkts weist eine deutlich höhere Dynamik auf als das der meisten anderen. Dies liegt vor allem an der Gewinnerholung in den dort überdurchschnittlich stark vertretenen Sektoren Energie und Grundstoffe. Während die Bewertung des kanadischen und australischen Markts (gemessen am Kurs/Gewinn-Verhältnis) im abgelaufenen Monat weiter gestiegen ist, war sie in Großbritannien leicht rückläufig. Tatsächlich liegt das KGV auf Basis der erwarteten Gewinne des Vereinigten Königreichs mit historisch weitem Abstand unter demjenigen des Weltindex. Fazit der Analysten: In Europa entwickelt sich Großbritannien immer mehr zu einem von internationalen Aktieninvestoren noch weitgehend ignorierten Favoriten.

Andere Strategen greifen eine noch ziemlich junge Strategie auf: Themeninvestments als sinnvolle Alternative zur Streuung nach Ländern und Branchen. Die machen natürlich nur Anlegern Spaß, die sich international umsehen. Bei einem thematischen Investmentansatz ist ein struktureller Trend der zugrunde liegende Treiber des zukünftigen Wertes einer Aktie. Das klingt kompliziert, wenn man entsprechende Beschreibungen von institutionellen Investoren liest: „Das Portfolio wird für eine neue Ära positioniert, in welcher neue, disruptive Technologien bestehende Paradigmen durchbrechen, verändertes Verbraucherverhalten Änderungen an bestehenden Geschäftsmodellen erzwingt (z. B. der Wunsch vieler Verbraucher nach mehr Nachhaltigkeit) oder die demografische Entwicklung die Bedürfnisse der Weltbevölkerung verändert.“ Einfach gesagt: Anders als bei traditionellen Investmentansätzen gibt es bei Themeninvestitionen keine länderspezifischen oder sektoralen Einschränkungen. Stattdessen begibt man sich auf die Erforschung von Megatrends. Denn davon gibt’s noch mehr als die Investments in bekannte Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Bisher noch eher unbekannt als Thema für Anleger ist beispielsweise der sogenannten „Bottom Billion“. Unter „Bottom Billion“ versteht man Milliarden von Menschen am unteren Ende der Einkommenspyramide mit einem Vermögen von weniger als 10.000 US-Dollar. Unternehmen, die diesen Menschen Produkte oder Dienstleistungen anbieten, eröffnen Anlegern Wachstumschancen, behaupten Analysten. Denn es wird erwartet, dass etwa 2 Milliarden der Bottom-Billion-Bevölkerung in den nächsten 15 Jahren in die Mittelschicht aufsteigen. Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die das Leben dieser Menschen verbessern, dürften von dieser Aufwärtsbewegung profitieren. Gleichzeitig kann man als Investor etwas Gutes zu tun, denn diese Unternehmen haben die Möglichkeit, das Leben einer großen Anzahl von Menschen, zu verbessern.

Mit steigendem Wohlstand wächst außerdem die Nachfrage nach zusätzlichen Produkten und Dienstleistungen wie besserer medizinischer Versorgung oder Versicherungsschutz. In diesem Zusammenhang gilt „Digital Health“ als ein weiteres zukunftsträchtiges Thema. Denn das gesamte Gesundheitswesen befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen und schafft dadurch interessante Investitionsmöglichkeiten.

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