ATX: der erste Platz und weitere bekannte Namen – von Ö bis T

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Die ATX-Reihe geht weiter mit Unternehmen, von denen es größtenteils auch eine deutsche Variante gibt- wie etwa der jeweiligen Post. Aber auch Telekom und Raiffeisen gibt es sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Im letzten Artikel haben wir Ihnen von der OMV berichtet- diesmal stellen wir Ihnen Österreichs führenden Anbieter von Oilfield Equipment vor. Ein Immobilienunternehmen darf auch nicht fehlen- warum die S Immo AG eines der interessanten im ATX ist, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Alles andere als stille Post

Manch einer mag denken, dass Briefverkehr in Zeiten des Internets am Aussterben ist. Aber die Österreichische Post beweist, dass auch 2021 noch Brieffreundschaften möglich sind. Denn das ist der beste Wert des ATX: +54,53 Prozent, zwischenzeitig sogar 10 Prozent mehr. Liegt das wirklich an erstaunlich vielen Brieffreundschaften? Oder macht sich einfach bemerkbar, dass der Online-Handel den Einzelhandel vertreten hat?

Im Geschäftsjahr 2020 ging der Briefversand um 7 Prozent zurück, und Werbesendungen sogar um 12 Prozent. Das ist auch aktuell nicht besser geworden, also scheinen Brieffreundschaften nicht geholfen zu haben. Dafür wurden 2020 in Österreich 30 Prozent mehr Pakete verschickt, was den Umsatz im Positiven beeinflusst hat. Dieses Jahr stieg die Zahl nochmal ca. 20 Prozent an. In Lockdown-Zeiten hat sich gezeigt, dass Online-Handel eben doch wunderbar funktioniert. Wie die Ö-Post sich das weitere Jahr noch vorstellt?

Am 12. August kommt jedenfalls der Halbjahresbericht.

Ebenfalls Bestperformer ist die Deutsche Post im DAX mit einem YTD-Plus von fast 42 Prozent. Um mit den Österreichern mithalten zu können, muss das heimische Postunternehmen sich noch ein wenig mehr anstrengen, vor allem mit Volkswagen im Nacken: zwischenzeitlich unterscheiden sich die beiden besten Plätze nur noch um weniger als ein halbes Prozent.

Gegen Mitte Juni war Berenbergs Bewertung ‚Verkaufen‘ mit einem mageren Kursziel von 24 Euro. Den Zwanzigerbereich hat die Aktie aber bereits seit Mitte Januar nicht gesehen. Ein besseres Auge dafür hatte Erste Group – ebenfalls im ATX gelistet – und setzte vor etwa zwei Monaten das Kursziel auf 44 Euro.

Bekannt wie ein bunter Hund

Diese kennen Sie sicherlich schon: Die Raiffeisen Bank. Man findet sie zwar auch in Deutschland, aber ursprünglich kommt die Bank mit dem Giebelkreuzlogo aus Österreich.

Dort ist sie mit Sitz in Wien die größte Bankengruppe. Im Land des Ski-Tourismus ist sie eine Investment- und Kommerzbank. Hier und in Osteuropa kennt man sie als Universalbank. In zwei Ländern ist die RBI besonders stark vertreten: In der Ukraine hat sie 492 Geschäftsstellen, in Rumänien 354. Die Raiffeisen Bank belegt im ATX den zehnten Platz- seit 2021 bringt sie ein Performanceplus von über 20 Prozent auf das Parkett. Im DAX hätte der Wert sogar für den sechsten Platz gereicht. Goldman Sachs stuft Raiffeisen Bank auf ‚Halten‘ mit Aussicht auf 23,30 Euro.

Weil es so gefragt ist, nochmal ein Immobilienunternehmen

Dem ATX wohnen einige Immobilienunternehmen inne. Wie versprochen erfahren Sie nun, welches davon am spannendsten ist. Die S Immo AG ist im österreichischen Leitindex Branchensieger und legt dieses Jahr fast 20 Prozent zu. Seit 38 Jahren ist die Immobilien-Investmentgesellschaft stark genug, um sich in der Wiener Börse zu behaupten. Das Wiener Unternehmen fokussiert sich hauptsächlich auf zentral- und osteuropäische Hauptstädte sowie Wien und Berlin. Etwas mehr als zwei Drittel des Immobilienportfolios besteht aus Gewerbeimmobilien wie Büros, Einkaufszentren und Hotels. Beim Rest handelt es sich um Wohnimmobilien.

Der Branchen- und ATX-Konkurrent Immofinanz hat seit Jahren ein Auge auf die S Immo AG geworfen. Bisher sind die Verhandlungen allerdings erfolglos geblieben. Der nächste Schritt soll nun sogar eine Auflösung aller Überkreuzbeteiligungen sein. Der Verkaufsbeschluss der CA Immobilien AG-Anteile schwächte den Kurs von S Immo um 0,73 Prozent. Der beständige Kurs vom zweiten Quartal ist seitdem ein gutes Stück unterboten- fast 10 Prozent weniger sind seit dem Junihoch drin.

Wer Öl will, braucht auch entsprechende Ausstattung

Die Ölindustrie wäre nicht da, wo sie heute ist, hätte sie nicht das passende Equipment. Darum hat Schoeller-Bleckmann es sich zur anspruchsvollen Aufgabe gemacht, Hochpräzisionskomponenten aus Metall zu entwickeln. Ihr größter Verkaufsschlager ist ihr PBL Tool- damit kann man die Fließrichtung von Bohrflüssigkeiten im Bohrstrang steuern. Das wiederum sorgt für weniger Zeit- und Geldaufwand. Alles in allem also hocheffizient. Das spiegelt sich auch in der Performance: in einem Jahr verzeichnet Schoeller-Bleckmann ein Plus von etwa 40 Prozent. Aktuell belegt das Unternehmen aber mit einem YTD-Minus von einem halben Prozent allerdings den letzten Platz im ATX. Fallende Ölpreise machen sich auch hier bemerkbar.

Da Öl aber immer mal wieder interessant ist, kann man sich auch mal die versteckten Akteure der Ölindustrie ansehen, und nicht bloß den Kraftstoff. Das tut auch Kepler Cheuvreux und setzt das ATX-Unternehmen auf ‚Halten‘ mit einem Kursziel von 35 Euro.

Auch Telekommunikation darf im Leitindex nicht fehlen

Das Telekommunikationsunternehmen mit dem unverwechselbaren magentafarbenen T ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG. Seit 21 Jahren notiert sie nun schon an der Wiener Börse. Aktuell befindet sie sich im unteren Drittel des ATX und performt mit einem Plus von ca. 14 Prozent. Die Deutsche Telekom kann sogar mit ca. 17 Prozent Plus punkten. Stifel rät erst kürzlich zum Kauf der Telekom Austria-Papiere mit einem Kursziel von 7,50 Euro.

Von Ricarda Rasmussen

Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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