Wall Street: Trüber Start in die verkürzte Woche – Morgan Stanley setzt US-Aktien auf „Underweight“– Goldman Sachs senkt US-BIP-Ausblick

onvista · Uhr

Das verlängerte Wochenende hat der Wall Street nicht gut getan. Die großen US-Indizes kommen mehr als schwerfällig aus ihren Startlöchern. Ein Grund dafür ist, dass Goldman Sachs und Morgan Stanley pessimistischer bezüglicher ihrer Ausblicke für das laufenden Jahr geworden sind.

Goldman Sachs sieht Delta-Variante als Problem

Die Experten stuften am Wochenende ihren Wirtschaftsausblick herab und verwies auf die Delta-Variante und nachlassende fiskalische Anreize. Goldman Sachs sieht im Jahr 2021 nun ein jährliches Wachstum von 5,7 Prozent , was unter den durchschnittlichen Schätzungen von 6,2 Prozent liegt. Das Unternehmen senkte seinen BIP-Ausblick für das vierte Quartal von 6,5  auf 5,5 Prozent.

Morgan Stanley sieht kein Potenzial mehr im S&P 500 

„Die nächsten zwei Monate bergen ein übergroßes Risiko für Wachstum, Politik und die Gesetzgebungsagenda. Wir senken US-Aktien auf UW und bevorzugen Aktien in Europa und Japan,“ sagte Andrew Sheets, Chief Cross-Asset-Stratege von Morgan Stanley. Die Experten gehen daher davon aus, dass der S&P 500 am Ende des Jahres tiefer notiert. Ihr Ziel liegt bei 4.000 Punkten, was gegenüber dem Schlusskurs von Freitag ein Rückgang von rund 12 Prozent bedeuten würde.

Die Aussichten drücken heute wohl auf das Gemüt der US-Anleger, denn selbst unerwartet starke Konjunkturdaten aus China lieferten keine positiven Impulse. Nachrichten von Unternehmen und von der US-Konjunktur sind Mangelware. Der Handel verläuft nach dem „Labor Day“ am Vortag ruhig.

Dow unter Druck 

Der Leitindex Dow Jones Industrial <US2605661048> sank nach der ersten Stunden um 0,70 Prozent auf 35.106 Punkte. Der marktbreite S&P 500 <US78378X1072> verlor 0,36 Prozent auf 4519,24 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> notierte nach zunächst ebenfalls schwächerem Start zuletzt mit plus 0,06 Prozent auf 15 661,70 Punkte. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 hatten erst in der vergangenen Woche Rekorde erreicht. Am Freitag aber hatten eher enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt die Rekordjagd gestoppt.

Die Papiere des iPhone-Herstellers Apple <US0378331005> setzten ihren Rekordkurs am Dienstag fort und waren mit plus 1,2 Prozent der Topwert im Dow. Schwach waren Pharmawerte wie Amgen <US0311621009> und Merck & Co <US58933Y1055>, die um die zweieinhalb Prozent verloren. Beide Aktien wurden von Morgan Stanley abgestuft. Schlusslicht im Leitindex waren die Anteile des Mischkonzerns 3M <US88579Y1010> mit einem Minus von gut drei Prozent.

Die Papiere der Match Group <US57667L1070> verteuerten sich um siebeneinhalb Prozent. Grund dafür ist der Umstand, dass die Aktien des Mutterkonzerns der Dating-Plattform Tinder in den Auswahlindex S&P 500 <US78378X1072> aufgenommen werden und dort die Titel des Arzneiherstellers Perrigo <US7142901039> ersetzen. Perrigo verloren 0,9 Prozent.

T-Mobile US <US8725901040> waren mit leichtem Kursaufschlag eher unauffällig. Die Deutsche Telekom <DE0005557508> schnappt sich weitere Teile an ihrer US-Tochter. Mittels einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wollen die Bonner insgesamt rund 45 Millionen T-Mobile-US-Aktien vom japanischen Mischkonzern Softbank <JP3436100006> kaufen. Zudem will die Deutsche Telekom weitere rund 20 Millionen T-Mobile-US-Aktien kaufen, die durch einen Teil der Erlöse aus dem vereinbarten Verkauf von T-Mobile NL finanziert werden sollen.

Die Anteilsscheine von Vertex Pharmaceuticals <US92532F1003> fielen um 2,3 Prozent, nachdem die Analysten von Morgan Stanley sie herabgestuft hatten. Für die Aktien des Schädlingsbekämpfers Terminix Global Holdings <US88087E1001> ging es indes nach einer Hochstufung von „Underperform“ auf „Buy“ durch die Bank of America um 1,1 Prozent hoch. Nach der jüngsten Kursschwäche sei das Chance/Risiko-Verhältnis nun wieder attraktiver, hieß es dazu.

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Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: robert cicchetti / Shutterstock.com

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