Armour Residential bringt 12,3 % Dividendenrendite, aber ich kaufe die Aktie auf keinen Fall!

The Motley Fool · Uhr
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Zu den Aktien, die Januar 2022 mit besonders hohen Dividendenrenditen glänzen, gehört unter anderem der Real Estate Investment Trust (REIT) Armour Residential (WKN: A14VN9) aus Vero Beach in Florida. Hast du ihn auch schon ins Auge gefasst?

Falls du ernsthaft über ein Investment nachdenkst, solltest du unbedingt weiterlesen. Denn ganz so knusper läuft es nicht im sonnigen Südwesten der USA.

Womit verdient Armour Residential überhaupt sein Geld?

Das Unternehmen investiert in hypothekarisch gesicherte Wertpapiere für Wohnimmobilien in den Vereinigten Staaten. Das Portfolio besteht in erster Linie aus von der US-Regierung geförderten Unternehmen und der staatlichen National Mortgage Administration ausgegebenen oder garantierten Wertpapieren.

Heute notiert die Aktie bei 8,78 Euro (Stand: 11. Januar 2022). Aktionäre bekommen monatlich rund 0,09 Euro Dividende. Auf das ganze Jahr gerechnet liegt die Dividendenrendite also bei 12,3 %. Das sieht auf den ersten Blick ausgezeichnet aus. Aber Vorsicht! Die Stolpersteine lauern unter der Motorhaube.

Kann die Dividende über eine schwache Bilanz hinwegtrösten?

Nein, auf solche Spielchen würde ich mich nicht einlassen. Wenn ein Management schlecht wirtschaftet, dir aber im Gegenzug fette Beute verspricht, dann mach bloß einen Bogen!

Fangen wir bei den Wertpapieren im Armour-Portfolio an: Die Sicherheiten bestehen zum größten Teil aus festverzinslichen Darlehen. Die verbleibenden werden entweder durch hybride variabel verzinsliche oder variabel verzinsliche Darlehen besichert. Von Zeit zu Zeit investiert Armour auch in Kreditrisiko- und Non-Agency-Wertpapiere, Interest-Only-Wertpapiere und US-Staatsanleihen.

Das hört sich für dich nach Immobilienkrise 2007 an? Damit könntest du ziemlich nah dran sein.

Armour Residential ist kein normaler REIT

Es ist ein mREIT. Das „m“ steht dabei für „mortgage“. Und wie du dir nun denken kannst, legen mREITs im Gegensatz zu normalen REITs in Hypotheken an.

Einfach erklärt: Wenn eine Bank einem Immobilienkäufer einen Kredit gewährt, kann sie diesen im nächsten Schritt weiterverkaufen – unter anderem an einen mREIT wie Armour Residential. Dabei handelt es sich um ein forderungsbesichertes Wertpapier, bei denen Tilgungs- und Zinszahlungen aus den Hypotheken weitergereicht werden. Als Sicherheit gilt das Haus des Bankkunden.

Was haben mREITs und REITs gemeinsam?

In Sachen Steuern läuft es recht ähnlich:

  • mREITs müssen mindestens 90 % ihrer Umsätze an die Inhaber weitergeben.
  • Sie müssen mindestens 75 % ihrer Umsätze aus Immobilien erwirtschaften.
  • Und sie müssen mindestens 75 % ihres Kapitals in Immobilien, Cash oder staatlichen Wertpapieren anlegen.

Die Bilanz von Armour Residential gefällt mir gar nicht

Für jeden US-Dollar Eigenkapital hat das Unternehmen mehr als 3 US-Dollar Schulden in den Büchern. Der operative Cashflow kommt kaum hinterher, diese Schuldenlast auch nur ansatzweise zu decken.

Armour Residential

Der Aktienkurs ist ein Trauerspiel

Seit November 2009 kennt der Kurs nur eine Richtung: nach Süden. Um mehr als 82 % stürzte die Armour Residential-Aktie ab. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wo die Wachstumsimpulse für die Zukunft herkommen sollen. Es ist schließlich auch nicht so, dass wir in den USA kurz vor einem Immobilien-Boom stehen würden.

Ganz im Gegenteil: Für 2022 erwartet der US-amerikanische Bauberater FMI einen Anstieg der dortigen Bau-Investitionen um gerade einmal 1 % gegenüber dem Vorjahr.

Ich halte mich fern von der Armour Residential-Aktie

Wenn du es aber auf die Dividende abgesehen hast, kannst du ruhig noch ein paar Tage über ein Investment nachdenken. Nächster Ex-Dividenden-Tag ist der 14. Januar. In der Zwischenzeit schaue ich mir lieber dieses Investment genauer an.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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