Meta-Beben: 234 Milliarden Dollar einfach futsch! – Die Meta-Zahlen ziehen ein Rattenschwanz hinter sich her, der bis Down Under reicht
Die Namensänderung von Facebook in Meta steht bislang unter keinem guten Stern. Die ersten Quartalszahlen unter dem neuen Namen führen zum größten Tagesverlust in der Geschichte des Zuckerberg-Konzerns. Zu Handelsstart ist die Aktie um 27 Prozent eingebrochen und hat auf einen Schlag 234 Milliarden Dollar Börsenwert von Meta aufgelöst. Würden man das Beben, dass die Meta-Zahlen ausgelöst haben, noch dazurechnen, die Summer wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so hoch.
Snap erwischt es fast genauso schlimm
Ähnlich schlimm wie Facebook erwischt es heute die Aktie von Snap. Sie geht um rund 19 Prozent in die Knie. Die Anleger gehen davon aus, dass Snap die gleichen Probleme mit Apple hat wie Facebook. Meta verwies zur Begründung des einmal mehr auf Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone, die das Facebook-Geschäft schon seit Monaten bremsen. Meta rechne damit, dass dies den Konzernumsatz in diesem Jahr um zehn Milliarden Dollar drücken werde, sagte Finanzchef Dave Wehner.
Bei den Snap-Zahlen für das 3. Quartal gab es für die Anleger ein ähnlich böses Erwachen. Hier wurde zum ersten Mal richtig deutlich wie Apples Datenschutzänderungen am iPhone-Betriebssystem die Online-Werbung stören. „Unser Werbegeschäft wurde durch Änderungen an der iOS-Werbeverfolgung gestört, die von Apple im Juni und Juli umfassend eingeführt wurden“, sagte Evan Spiegel, CEO von Snap bei der Präsentation der Zahlen. Anschließend brach die Snap-Aktie um rund 20 Prozent ein. Daher ziehen einige Anleger heute schon mal die Reißleine.
Twitter und Pinterest werden auch nicht verschont
Alle börsennotierten Social-Media-Unternehmen bekommen heute ihr Fett weg. Bei Pinterest wünscht man sich wahrscheinlich immer noch, dass PayPal zugegriffen hätte, die Aktie kennt auch nur ein Richtung – abwärts. Heute geht es um fast 7 Prozent weiter nach unten. In der Spitze hat das Papier bei 24,01 Dollar ein neues 52 Wochen-Tief markiert. Zum Vergleich: Das 52 Wochen-Hoch lag bei 89,90 Dollar und wurde vor nicht einmal einem Jahr erreicht – am 21. Januar 2021. Heute nach Börsenschluss vermeldet Pinterest übrigens seine Quartalszahlen. Der Kurssturz könnte also noch nicht beendet sein.
Bei Twitter sieht der Chart ähnlich aus. Die Aktie erreichte im vergangenen Jahr eine Woche später als Snap ihr Allzeithoch bei 80,75 Dollar. Heute geht es etwas mehr als 5 Prozent abwärts auf 34,52 Dollar. Ihr 52 Wochen-Tief erreicht das Twitter-Papier allerdings nicht. Da war die Aktie schon vor den Meta-Zahlen angekommen. Direkt zum Start ins neue Jahr war der Kurs auf 32,05 Dollar abgesackt. Twitter wird seine Zahlen am Donnerstag, den 10. 02.2022 veröffentlichen.
Auch in Down Under bringt das Meta-Beben eine Aktie zum wackeln
Hier fällt die Aktie von Appen um mehr als 8 Prozent. Der australische Softwarespezialist sammelt und kennzeichnet Bilder, Text, Sprache, Audio, Video und andere Daten, die zum Aufbau und zur kontinuierlichen Verbesserung der weltweit innovativsten Systeme für künstliche Intelligenz verwendet werden. Facebook benutzt Produkte von Appen zur Unterstützung seiner Werbeaktivitäten. Das bekommt der Aktie heute nicht. Die AKtie ist aber nicht erst seit dem amerikanischen Tech-Abverauf unter Druck. Hier hoffen die Anleger schon seit Mitte 2020, dass der Kurs endlich mal wieder nachhaltig dreht. Das Allzeithoch des Papiers lag bei etwas mehr als 43 Dollar und mittlerweile sind es keine 9 Dollar mehr.
Nasdaq über 2 Prozent im Minus
Meta zerrt aber nicht nur die Social-Media-Aktien in den Keller. Nach einer guten Woche der Erholung an der Nasdaq verliert die amerikanische Technologiebörse wieder deutlcih über 2 Prozent. Die Angst der Anleger bei den US-Techwerten ist mit den Meta-Zahlen schlagartig zurück. Die Papiere von Amazon, der Internet-Gigant veröffentlicht heute auch seine Zahlen, verlieren mehr als 6 Prozent und der brasilianische Pendant Mercandolibre gibt fast in der gleichen Größenordnung ab.
Die Erfolgsstory der FANG-Aktien dürfte vorbei sein
Nicht nur mit der Namensänderung hat Meta das Ende des Gleichschrittes der FANG-Aktien eingeleitet. Netflix ist mit der Reaktion auf sein Zahlenwerk ebenfalls ausgeschert. Bislang haben Apple, Alphabet und Microsoft die Fahne der FANG-Aktien in die Höhe gehalten. Ob Amazon noch dazu gehört wird sich heute Abend zeigen. Nachfolger für die ausscheidenden FANG-Mitglieder stehen schon bereit. AMD ist ein ernsthafter Kandidat und auch Nvidia könnte sich nach der Präsentation seiner Zahlen als Bewerber herauskristallisieren. Fortinet und Palo Alto könnten auch sich auch demnächst als Nachfolger aufdrängen. Der nächste Name wird also gesucht.
onvista Mahlzeit: Ist die EZB jetzt dran die Märkte zu schocken? – Meta, Shell, Telekom und ist Infineon jetzt das neue BASF?
Keine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
Von Markus Weingran
Foto: rafapress / Shutterstock.com