Peloton: Chefwechsel lenkt von trüben Ausblick ab – Aktie deutlich im Plus

onvista · Uhr

Eigentlich wollte der Hersteller von Fitnessgeräten heute noch Börsenschluss seine Zahlen für das zweite Quartal veröffentlichen. Allerdings hat es im Vorfeld der Zahlen einen Knall in der Vorstandsetage gegeben und da hat Peloton die Zahlen direkt mit veröffentlicht. Obwohl Peloton jetzt deutlich weniger Umsatz erwartet, sorgt ein neuer Vorstand dafür, dass die Aktie von einem deutlichen Vorbörslichen Minus ins Plus wechselt. Etwas mehr als 10 Prozent geht es noch oben.

Barry McCarthy übernimmt

Der ehemalige Finanzvorstand von Spotify und Netflix ersetzt Firmengründer John Foley als Vorstandsvorsitzender. Foley wechselt in den Aufsichtsrat von Peloton. Der heutige Wechsel an der Spitze überrascht schon ein wenig. Waren doch erst am Wochenende Spekulationen aufgekommen, dass Amazon und Nike Interesse an einer Übernahme haben könnten. Neben dem Wechsel an der Spitze kündigte Peloton auch den Abbau von 2.800 Arbeitsplätzen an, um die Kosten zu reduzieren.

Zahlen nur noch Nebensache

Besonders der Ausblick aus das gesamte Geschäftsjahr zeigt, wie stark es Peloton gerade erwischt. Statt der anvisierte Erlöse in höhe von 4,4 bis 4,7 Milliarden Dollar sollen es jetzt nur noch 3,7 bis 3,8 Milliarden Dollar werden. Beim Ebitda soll dann letztlich ein Minus von 675 bis 625 Millionen Dollar stehen. Auch die Zahlen für das zweite Quartal sind kein Aushängeschild für den scheidenden Vorstandvorsitzenden. Nach 6 Monaten steht unterm Strich ein Verlust von 815,3 Millionen Dollar nachdem im Vorjahreszeitraum hier noch ein Plus von etwas mehr als 123,8 Millionen Dollar stand.

Was ist dran an der Übernahmefantasie

Am Wochenende hatten verschiedene Medien über ein Interesse von Amazon und Nike berichtet. Für mich macht eine Übernahme durch Amazon nicht wirklich viel Sinn. Es wären lediglich eine Vergrößerung des Angebot, aber Alexa macht auf den Fitnessgeräten von Peloton nicht viel Sinn. Auch Apple, dass vor dem Wochenende noch als möglicher Kandidat galt, hätte nicht viel von einer Übernahme. Der Techgigant arbeitet an eigenen Fitnessangeboten über das iPad die nicht direkt zu Peloton passen. Für Nike oder vielleicht auch Adidas würde eine Übernahme eher Sinn machen. Das passt aber nicht mit dem überraschenden Wechsel auf dem Chefsessel zusammen. Sollten Nike oder Adidas wirklich Interesse haben, würden die wahrscheinlich die Position neu besetzen. Daher dürfte Peloton eher selbst versuchen aus der Kris zu kommen. Mal schauen, was der neue Mann an der Spitze zuerst anpackt und wie die Anleger darauf reagieren.

Aktie nur für mutige Anleger

Bei stark gefallenen Aktien kommen durchaus immer mal wieder Übernahmefantasien auf – so jetzt auch bei Peloton. Ob wirklich etwas an den Gerüchten dran ist, lässt sich aktuell schwer abschätzen. Für Peloton wäre es sicherlich die beste Variante, wenn ein großer Konzern zugreift, da die Restrukturierung aus eigener Kraft ein steiniger Weg werden dürfte. Die Pläne von Gründer John Foley, der 100 Millionen Abonnenten gewinnen wollten, waren schlicht weg zu hoch gegriffen- aktuell sind es gerade einmal 2,8 Millionen. Anleger, die die Gegenbewegung jetzt mitgenommen haben sollten sich nicht zu lange in die Aktie verlieben. Sollte die Übernahmegerüchte nicht konkreteres Futter erhalten, dann könnte die Aktie auch wieder in ihren Abwärtstrend zurückkehren.

Von Markus Weingran

Foto: JHVEPhoto / Shutterstock.com

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