BASF: Top Zahlen für 2021, wenn das auch nur für 2022 gelten könnte

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Während der Dax in den Erholungsmodus geschaltet hat, sind sich die Anleger noch nicht sicher, wie sie mit dem Zahlenwerk des größten deutschen Chemiekonzerns umgehen sollen. Die Befürchtungen für das laufende Jahr bewahrheiten sich zum Teil. BASF wird 2022 etwas kleinere Brötchen backen müssen. Die Aktie schwankte vorbörslich etwas stark und startet mit einem kleinen Gewinn in den Tag.

2021 gibt es nichts zu meckern

Auch im Tagesgeschäft lief es für BASF dank einer guten Nachfrage und höheren Preisen deutlich besser. Zudem profitierte das Unternehmen von seinem Sparkurs. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich 2021 mit 7,77 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz kletterte um ein Drittel auf 78,6 Milliarden Euro. Von dieser guten Entwicklung profitieren auch die Aktionäre. BASF will nach einem Milliardengewinn im vergangenen Jahr etwas mehr Geld ausschütten. Der Vorstand plane, die Dividende auf 3,40 Euro je Aktie zu erhöhen, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Ludwigshafen mit. Im Vorjahr hatte BASF 3,30 Euro je Anteilsschein gezahlt. Experten hatten im Schnitt mit etwa so viel gerechnet. 2021 betrug der auf die Aktionäre anfallende Gewinn 5,5 Milliarden Euro. Im ersten Corona-Jahr hatte BASF wegen milliardenschwerer Abschreibungen einen Verlust von gut einer Milliarde Euro ausgewiesen.

2022 gibt es dann was zu meckern

„Wir werden in den kommenden Monaten weitere signifikante Preiserhöhungen umsetzen, um die deutlich gestiegenen Kosten weiterzugeben und unsere Margen in den Downstream-Geschäften wieder zu verbessern“, kündigte Brudermüller an. Für die europäischen BASF-Standorte beliefen sich die Mehrkosten durch die weiter gestiegenen Erdgaspreise alleine im vierten Quartal auf 800 Millionen Euro, im Gesamtjahr lagen sie bei rund 1,5 Milliarden Euro. Für 2022 rechnet BASF mit einem Umsatzrückgang auf 74 bis 77 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn dürfte auf 6,6 bis 7,2 Milliarden Euro sinken.

Die Fantasie schwindet

Trotz guter Ergebnisse ist die Aktie 2021 nicht wirklich aus dem Quark gekommen. Die Hoffnung, dass sich 2022 etwas daran ändert war hoch und hat jetzt einen Dämpfer erhalten. Die Hohen Rohstoffkosten bremsen BASF etwas aus. Damit verliert die Aktie vorerst einen guten Teil ihrer Erholungsfantasie. Mit einem geschätzten KGV von 11 für das laufende Jahr ist die Aktie zwar nicht sonderlich teuer, aber jetzt fehlt der Treiber für höherer Kurse. Daher ist BASF vorerst nur eine solide Halteposition. Ein Neueinstieg drängt sich nach den Zahlen nicht auf.

Von Markus Weingran

Foto: Cineberg / shutterstock.com

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