Devisen: Euro fällt unter 1,11 US-Dollar

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch an seine Kursverluste der vergangenen Handelstage angeknüpft und ist unter die Marke von 1,11 US-Dollar gefallen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1098 Dollar, nachdem der Kurs im Vormittagshandel zeitweise bis auf 1,1059 Dollar gefallen war. Tiefer wurde die Gemeinschaftswährung zuletzt Mitte 2020 gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1162 Dollar festgesetzt.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bleibt an den Finanzmärkten das bestimmende Thema. Nach Einschätzung des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank "dämmert es den Devisenhändlern", dass Europas Wirtschaft sehr deutlich unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges leiden dürfte, was den Eurokurs unter Druck setze.

Vor allem steht aber der russische Rubel seit der Invasion unter Druck, erst recht seit den scharfen Sanktionen vieler Länder als Reaktion auf den Einmarsch. Für einen US-Dollar mussten am Mittwoch etwa 107 Rubel gezahlt werden. Das ist wesentlich mehr als vor Beginn des Krieges.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs treten Konjunkturdaten in den Hintergrund. Am Vormittag wurde bekannt, dass die Inflation in der Eurozone im Februar unerwartet stark auf 5,8 Prozent gestiegen ist und damit auf ein neues Rekordhoch. Die starke Inflation setzt die EZB unter Druck, mit einer strafferen Geldpolitik auf die starke Teuerung zu reagieren. Dennoch sorgten die Preisdaten nicht für nennenswerte Impulse im Handel mit dem Euro.

Im Handelsverlauf bleibt die Geldpolitik ein Thema am Devisenmarkt. In den USA blicken die Marktteilnehmer auf Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses auftritt./jkr/bgf/eas

Neueste exklusive Artikel