3 Energiewende-Aktien jenseits von Wind und Solar, die jetzt interessant werden

The Motley Fool · Uhr
Energiespeicher mit Erneuerbaren Energien

Klimaalarm gibt es schon seit Jahren. Viel getan hat sich bei der Energiewende dennoch nicht. Aber jetzt, wo das gute alte Erdgas knapp und teuer wird, setzt auch dort ein Umdenken ein, wo bisher Holzköpfe noch bremsten. Auf allen Ebenen muss die Energieversorgung grüner und stabiler werden. Viele Unternehmen rund um erneuerbare Energien könnten davon profitieren.

Viele denken an Wasserstoff, Solar und Wind. Aber das kann dauern, bis sich dort substanziell etwas bewegt, und die Wettbewerbssituation ist jeweils beinhart. Hier sind drei ganz andere Ideen, die die meisten Anleger noch nicht auf dem Radar haben.

NIBE Industrier

NIBE Industrier (WKN: A3CRAH) ist ein schwedischer Konzern mit Dutzenden weltweit aktiven Marken wie Enertech, Backer und alpha innotec, der in drei Segmenten aktiv ist:

  • Elemente: Wärmetechnik-Bauteile aller Art für unterschiedlichste Anwendungen, von Heizspiralen und Wärmetauschern über Kabel und Schläuche bis hin zu Sensoren und Regelungstechnik.
  • Kamine und Speicheröfen in vielen Varianten für Einfamilienhäuser und kommerzielle Gebäude, betrieben mit Strom, Gas oder Holz.
  • Klimalösungen: Wärmepumpensysteme, passende Solarmodule, Heizkessel, Zuluftanlagen, Fernwärmezentralen und einiges mehr.

Wer darüber nachdenkt, in moderne Heiztechnik zu investieren, für den kommen die Produkte von NIBE also definitiv infrage, wenn auch vielleicht nur indirekt über die Elemente. Pellet- und Holzkamine wiederum erscheinen in der aktuellen Lage attraktiv. Vor der Invasion in die Ukraine wurde in Deutschland wegen der Schadstoffe über Verbote diskutiert. Nun sind Kompromisse wahrscheinlich.

Am spannendsten sind aber sicherlich die Klimalösungen. Solar betriebene Wärmepumpen könnten einen großen Beitrag zur Stärkung der Energieautarkie leisten. Gerald Neubauer von Greenpeace fordert nun eine Ausbauoffensive für 500.000 Wärmepumpen. Wenn das bei Minister Habeck auf offene Ohren stößt, dann klingeln bei NIBE die Kassen. Vielerorts wird man nun auch intensiver darüber nachdenken, wie man industrielle Abwärme noch besser nutzen kann.

Die NIBE-Aktie befand sich bis Ende 2021 in einem klasse Aufwärtstrend. Zuletzt gab es sie wieder deutlich günstiger zu kaufen. Zwar bleibt sie anspruchsvoll bewertet, aber angesichts der guten Marktpositionierung ist sie dennoch einen Blick wert.

Landis+Gyr

Das Managementsystem Six Sigma postuliert, dass Prozesse nur richtig verbessert werden können, wenn sie gemessen, verstanden und gesteuert werden können. Wenn wir also das Energiesystem verbessern wollen, dann müssen wir zunächst mehr messen. Und hier kommt Landis+Gyr (WKN: A2DUSP) ins Spiel, ein führender Anbieter von Energiemanagementlösungen aus der Schweiz. Dazu gehören Messgeräte und Smartgrid-Technologien.

All diese Produkte helfen dabei, die vorhandenen Stromnetze, -quellen und -verbraucher effizienter zu nutzen. Ein entscheidendes Werkzeug stellt dabei zum Beispiel das Lastmanagement dar. Es regelt Geräte mit hohem Energieverbrauch so, dass sie vor allem bei einem Überangebot von Strom unter Volllast arbeiten. Eine Win-win-Situation, die schon seit vielen Jahren diskutiert wird und nun endlich mehr zum Tragen kommen könnte.

Mit dem 2021 übernommenen Ladeinfrastruktur-Unternehmen Etrel hat Landis+Gyr zudem einen Hebel in der Hand, um seine Lastmanagement-Technologie (Stichwort „Demand Response“) in großem Stil einzusetzen. Die slowenische Tochter hat ihre Kapazitäten stark ausgebaut und testet seit einiger Zeit stromnetzfreundliche Ladesysteme.

Die Aktie läuft seit dem Börsengang 2017 eher schlecht. Doch die neuen Marktbedingungen könnten unverhofften Schwung in das Geschäft und die Landis+Gyr-Aktie bringen.

Schneider Electric

Noch eine Stufe solider und diversifizierter ist Schneider Electric (WKN: 860180), einer der weltweit führenden Elektrotechnikkonzerne aus Frankreich. Auch hier spielt Energiemanagement und Demand Response eine wichtige Rolle. Wenn Regierungen in Europa und weltweit nun Programme starten, um die Energieeffizienz in Gebäuden und der Industrie zu steigern, dann wird Schneider massiv davon profitieren.

Zum Sortiment gehören vielfältige elektrotechnische Bauteile, Energiespeicher, Ladetechnik und auch Energiemanagement-Software. Auch für sogenannte Microgrids, die nun voraussichtlich stärker nachgefragt werden, hält das Unternehmen Lösungen bereit.

Schneider ist eine Qualitätsaktie, die hohe Profitabilität mit interessanten Wachstumschancen verknüpft. Von den unzähligen Vorschlägen, die derzeit kursieren, um der Herausforderung Energieknappheit zu begegnen, lassen sich Effizienzmaßnahmen, die mit Schneider-Produkten möglich sind, am schnellsten umsetzen. Das ist ein großes Plus für diese Aktie.

Ich denke, dass die drei hier vorgestellten Unternehmen nun eine Menge Potenzial haben. Wenn wir uns also auf die Suche nach Energiewende-Aktien begeben, sollten wir den Blick weiten, um nicht die besten Investmentchancen zu verpassen.

Der Artikel 3 Energiewende-Aktien jenseits von Wind und Solar, die jetzt interessant werden ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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