Markt-Update: Dax stabilisiert – US-Konjunkturdaten im Blick – JPMorgan sieht 30 Prozent Potenzial für Deutsche Bank, Stratec nach Übernahme-Meldungen im Höhenflug

onvista · Uhr

Nach zwei verlustreichen Börsentagen hat sich der Dax am Freitag im frühen Handel stabilisiert. Anleger warten auf den Arbeitsmarktbericht aus den USA für den März, den konjunkturellen Höhepunkt der Woche. Etwas Rückenwind verlieh am Morgen der sinkende Ölpreis, der Preis für ein Fass der Sorte Brent fiel auf den niedrigsten Stand seit gut zwei Wochen. Im Fokus der Anleger bleibt aber der Krieg in der Ukraine.

Der Dax lag im frühen Handel mit 0,2 Prozent im Plus bei 14.443 Punkten. Nach kräftigen Aufschlägen zu Wochenanfang und anschließenden Verlusten zeichnet sich nun für den Dax in dieser Woche ein Plus von knapp einem Prozent ab. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stieg am Morgen um 0,26 Prozent auf 31.092 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit 3903 Punkten auf der Stelle.

Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners misst dem Arbeitsmarktbericht diesmal allerdings weniger Bedeutung als sonst: „Denn der Kurs der (US-Notenbank) Fed steht. Nur mehrere extrem schwache Berichte in Serie könnten die Fed auf ihrem Straffungskurs ausbremsen“. Die US-Notenbank dürfte die Zinsen wegen der hohen Inflation in diesem Jahr mehrfach erhöhen.

Neben der hohen Inflation bleibt der Krieg in der Ukraine der zentrale Faktor für die Aktienbörsen. „Geopolitische Bedenken belasten weiterhin die Stimmung der Anleger“, schrieben die Experten der Credit Suisse. Bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland mangele es an nennenswerten Fortschritten. Die Kämpfe gehen vielmehr mit unverminderter Härte weiter.

Deutsche Bank an der Spitze

Bei den Einzelwerten am deutschen Markt sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Aktien der Allianz gewannen knapp ein Prozent, nachdem die Citigroup zum Kauf geraten hat. Deutsche Bank stiegen an der Dax-Spitze um 2,5 Prozent, hier machen die Analysten der US-Bank JPMorgan 30 Prozent Aufwärtspotenzial für den Kurs aus. Der JPMorgan-Experte Kian Abouhossein rechnet derweil auf globaler Ebene im Vergleich mit den Markterwartungen mit einem generell starken ersten Quartal von Investmentbanken – und verwies dabei auf Aspekte wie etwa die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten. Nach Goldman Sachs als „Top Pick“ ordnet er die Deutsche Bank in seiner Rangfolge der Favoriten auf dem zweiten Platz ein.

Jungheinrich unter Druck

In der zweiten Reihe fielen Jungheinrich um knapp fünf Prozent, nachdem die Bank of America ihr Verkaufsvotum für den Logistikspezialisten bekräftigt hat.

Stratec im Übernahme-Visier

Aktien von Stratec schnellten an der Spitze des SDax der kleineren Titel um 16 Prozent nach oben. Informierten Personen zufolge sind Finanzinvestoren an dem In-vitro-Diagnostiker interessiert. Bei dem möglichen Deal geht es um die Beteiligung, die Firmengründer Hermann Leistner und seine Familie zuletzt ins Schaufenster gestellt hatten. Auch die Finanzinvestoren CVC Capital Partners und Permira prüfen den Angaben zufolge ein Gebot. Die Aktien von Stratec waren zum Jahresbeginn unter Druck geraten, hatten sich zuletzt ein Stück weit erholt, waren dann aber am Vortag fast neun Prozent gefallen.

Hensoldt fallen deutlich

Aktien von Hensoldt fielen dagegen um 5,3 Prozent. Der Großaktionär KKR platziert 8,8 Millionen Hensoldt-Aktien. Damit dürfte der Finanzinvestor nun komplett aus dem Rüstungskonzern aussteigen.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag berichtete, biete KKR über ein Konsortium bestehend aus Citigroup, Bank of America und der Deutschen Bank 8,8 Millionen Anteile zum Preis von 24,50 Euro an. Am Vortag hatte der Xetra-Schlusskurs bei 26,50 Euro gelegen. Da der Freiverkehr auf etwa die Hälfte der Anteile steigt, erwartet ein Händler positiven Einfluss auf die Liquidität und damit die Handelbarkeit der Aktien.

Hensoldt ist die ehemalige Airbus-Radarsparte, die 2017 vom US-Finanzinvestor KKR übernommen worden war. KKR hatte das Unternehmen im September 2020 an die Börse gebracht.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock.com

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