Aktien Europa: Einbußen - Warten auf weitere Russland-Sanktionen

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - In Erwartung verschärfter Sanktionen gegen Russland haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Dienstag nachgegeben. Der EuroStoxx 50 notierte gegen Mittag 0,47 Prozent tiefer bei 3932,61 Punkten. Der französische Cac 40 verlor 0,94 Prozent auf 6667,85 Punkte. Der britische FTSE 100 sank um 0,17 Prozent auf 7546,02 Punkte.

Nach den Berichten vom Wochenende über mutmaßliche Gräueltaten russischer Soldaten an ukrainischen Zivilisten in Butscha hatten viele Staaten zusätzliche wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland angekündigt. "Die Investoren stellen sich wie die Politik die Frage, wie stark solche Sanktionen die heimische Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen dürfen und sollten, um dennoch Russlands Präsident Putin mit aller gebotenen Härte zu begegnen", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarket.

Aus Branchensicht waren Chemiewerte sowie Versorger mit Gewinnen von jeweils rund 0,9 Prozent am meisten gefragt. Ganz unten im Sektortableau standen Bankentitel sowie Bauaktien mit Verlusten von 0,8 beziehungsweise 0,7 Prozent.

Deutliche Kursgewinne verbuchten die Papiere von Windturbinenherstellern, nachdem sich die Experten der Credit Suisse optimistisch zu den Aussichten für die Windkraftbranche geäußert hatten. Die Aktien von Vestas schnellten um fast 10 Prozent nach oben. Credit-Suisse-Analyst Mark Freshney stufte die Anteilsscheine der Dänen gleich doppelt von "Underperform" auf "Outperform" hoch und erhöhte das Kursziel von 150 auf 250 Kronen. Für die Papiere von Siemens Gamesa ging es um 7,8 Prozent aufwärts.

Die Aktien der Schweizer Online-Apotheke Zur Rose verteuerten sich um 5,7 Prozent. Sie profitierten von starken Zahlen der Shop Apotheke . Der deutsche Konkurrent hat trotz der Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts einen schwungvollen Start ins neue Jahr hinter sich. Dabei wuchs vor allem das internationale Segment stark.

Dagegen ging es für die Papiere von AMS Osram um 6,6 Prozent nach unten. Der Sensorenhersteller hat das langfristige Profitabilitätsziel bestätigt. Das Wachstum soll dabei für die kommenden drei Jahre keine Priorität haben. Außerdem ist bekannt, dass sich AMS Osram von weiteren margenschwachen Osram-Bereichen trennen will./edh/stk

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