Mobileye-IPO: Was wir über den Börsengang der Intel-Tochter wissen

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autonome Mobilität

Autonomes Fahren ist ein Milliardenmarkt, den Investoren nicht unterschätzen sollten. Die Investmentfirma Ark Invest der berühmten Investorin Cathie Wood erwartet, dass die weltweiten Robotaxi-Umsätze in zehn Jahren ein Volumen von 10 Billionen US-Dollar übersteigen können. Ein Unternehmen, das diese Marktchance ausschöpfen möchte, ist Mobileye.

Das seit 2017 zu Intel (WKN: 855681) gehörende Unternehmen plant im laufenden Jahr einen IPO und könnte somit wieder direkt für Anleger investierbar sein. Am 7. März 2022 reichte Mobileye Unterlagen dafür bei der US-Börsenaufsicht ein.

Was wissen wir bisher über den IPO von Mobileye? Könnte diese Aktie eine der besten im Bereich autonomes Fahren werden?

Was macht Mobileye genau?

Das 1999 in Jerusalem gegründete Mobileye ist der weltweit größte Anbieter von Fahrassistenzsystemen. Wenn du ein Auto mit Kollisions- oder Spurhaltewarnsystem besitzt, dann stecken höchstwahrscheinlich eine Kamera und ein EyeQ-Chip des israelischen Unternehmens darin.

Mit mehr als 30 Autoherstellern hat Mobileye Partnerschaften geschlossen und bereits eine neunstellige Anzahl dieser Systeme ausgeliefert. Die Analysefirma Guidehouse Insights schätzt, dass Mobileye rund 80 % des Marktes für fortgeschrittene Fahrassistenten besetzt.

Ein Resultat dieser dominanten Marktposition ist die hohe Profitabilität. Bei einem Umsatz von 1,39 Mrd. US-Dollar erzielte die Mobileye-Abteilung von Intel einen operativen Gewinn von 460 Mio. US-Dollar. Das unterscheidet die Israelis von vielen IPO-Kandidaten, die noch unprofitabel sind.

Was macht den IPO so spannend?

Doch mit dieser dominanten Marktposition bei Fahrassistenten gibt sich Mobileye nicht zufrieden – und das ist es, was den IPO für Wachstumsinvestoren so spannend machen könnte. Das Unternehmen arbeitet aktiv an der Entwicklung von Robotaxis.

Bis dahin ist der Weg noch weit, doch schon jetzt setzt Mobileye die Hebel in Bewegung. Fahrzeuge mit Mobileye-Kameras und -Chips senden anonymisierte Daten an das Unternehmen, aus denen ein gigantisches 3D-Abbild des Straßennetzes errechnet wird. Der Prozess zur Erstellung des „Roadbook“ ist vollautomatisch, läuft fast in Echtzeit und ist günstiger als die Bemühungen anderer Akteure wie Waymo, extrem hochauflösende 3D-Karten zu erstellen.

Das Roadbook ist ein zentraler Bestandteil von Mobileyes neuestem Fahrassistenzsystem, das auf den Namen „SuperVision“ hört. Ähnlich wie der Autopilot von Tesla (WKN: A1CX3T) setzt es auf Kameras und verzichtet auf Lidar und Radar. Autobahnfahrten und innerstädtische Trips – das alles kann der Assistent bewältigen, bedarf aber weiter der menschlichen Überwachung. Erstmals wird er in Autos der chinesischen Elektroauto-Marke Zeekr, die zu Geely (WKN: A0CACX) gehört, zum Einsatz kommen.

Erste Robotaxi-Tests sollen dieses Jahr in Tel Aviv und München beginnen. 2024 könnten dann tatsächlich autonome Autos auf die Straße kommen.

Wann, wie teuer? Alle weiteren Fakten zum Mobileye-IPO

Ursprünglich war der IPO für die Mitte dieses Jahres angesetzt. Angesichts der derzeit hohen Volatilität ist es fraglich, ob das so bleibt. Intel, das auch nach dem Mobileye-Börsengang größter Anteilseigner bleiben wird, wird natürlich einen möglichst hohen Verkaufserlös anstreben.

Insidern zufolge könnte Mobileyes Bewertung beim IPO 50 Mrd. US-Dollar übersteigen. Das wäre ein guter Deal für Intel, haben die Amerikaner doch vor fünf Jahren nur rund 15 Mrd. US-Dollar für die Übernahme bezahlt.

Um herauszufinden, ob sich der Mobileye-IPO für Investoren lohnen könnte, werden wir aber noch eine Weile auf genauere Zahlen warten müssen.

Der Artikel Mobileye-IPO: Was wir über den Börsengang der Intel-Tochter wissen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Intel und Tesla. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2023 $57,50 Calls auf Intel und Short January 2023 $57,50 Puts auf Intel.

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Foto: Getty Images

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