ROUNDUP/Aktien New York: Verluste - Aussicht auf straffere Geldpolitik

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - In Erwartung weiterer Sanktionen des Westens gegen Russland haben die US-Aktienmärkte wieder einen Gang zurückgeschaltet. Nach den Gewinnen zu Wochenbeginn gerieten am Dienstag nun insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte unter Druck, während sich die Standardindizes nur wenig bewegten.

Als Belastung erwiesen sich zuletzt auch Aussagen der stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank Lael Brainard zur Geldpolitik. Brainard sagte laut einem vorab verbreiteten Redetext, dass die Fed ihre Bilanzsumme ab Mai mit hohem Tempo reduzieren werde. Mit diesem Schritt würde den Börsen Liquidität entzogen. Eine derart straffere Geldpolitik kann sich nachteilig auswirken für die Aktienbörsen, da andere Anlageklassen dann attraktiver werden. Den Leitzins hatte die Fed bereits Mitte März erstmals seit der Corona-Krise angehoben. Hintergrund ist die hohe Inflation, die durch anziehende Rohstoffkosten angeheizt wird.

Der Leitindex Dow Jones Industrial notierte zuletzt geringfügig im Plus bei 34 952,12 Punkten. Der breiter aufgestellte S&P 500 aber fiel um 0,28 Prozent auf 4569,68 Punkte und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,21 Prozent auf 14 976,79 Punkte abwärts.

Die Europäische Union (EU) arbeitet nach den Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha an neuen Sanktionen gegen Russland - erstmals könnte ein Energieembargo verhängt werden: Kohle-Importe aus Russland in die EU sollen gestoppt werden. Offen blieb zunächst, ab wann das Verbot gelten könnte.

Der Online-Riese Amazon hat sich Plätze bei Dutzenden Raketenstarts für sein geplantes Satelliten-Netz mit schnellen Internet-Zugängen gesichert. Bei Verträgen unter anderem mit dem europäischen Anbieter Arianespace und der Raumfahrtfirma Blue Origin geht es um bis zu 83 Starts. Das Netz mit dem Namen Kuiper soll 3236 Satelliten umfassen. Amazon konkurriert damit unter anderem mit dem Starlink-Netz der Firma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk. Die Amazon-Papiere büßten rund zwei Prozent ein.

Dagegen knüpften die Twitter-Aktien an ihre Rally zu Wochenbeginn an und stiegen um gut drei Prozent. Tech-Milliardär Elon Musk zieht nach seinem überraschenden Einstieg bei dem Kurznachrichtendienst auch in den Verwaltungsrat der Firma ein. Musk bekommt damit offiziell größeren Einfluss auf die Strategie von Twitter. Der Chef des Elektroauto-Herstellers Telsa glaube an die Plattform und sei zugleich ein scharfer Kritiker, schrieb Twitter-Chef Parag Agrawal. "Das ist genau, was wir brauchen", damit Twitter auf lange Sicht stärker werde.

Tags zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Tesla-Gründer mit 9,2 Prozent zum größten Twitter-Aktionär aufsteigt. Die Twitter-Papiere hatten darauf mit einem Kurssprung von 27 Prozent reagiert.

Die Aktien von General Motors fielen in dem wieder eingetrübten Umfeld um mehr als drei Prozent. Der Autokonzern will seine Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer Honda im Bereich der Elektromobilität ausbauen. Sie wollen ab 2027 "eine Reihe bezahlbarer Elektroautos" auf den Markt bringen. Dabei wollen sie sich auf das Segment der "kompakten Crossovers" fokussieren, also Kompaktautos mit SUV-Optik./la/he

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