Tesla: An Visionen und spektakulären Ankündigungen mangelt es beim Autobauer nie – humanoider Roboter „Optimus“ soll 2023 in Produktion gehen
Man kann vieles über Tesla und seinen CEO Elon Musk sagen, jedoch nicht, dass es je langweilig um das Unternehmen herum werden würde. Auf der Eröffnungsfeier des zweiten Tesla-Produktionswerks in Texas, USA, hat Musk angekündigt, dass bereits im Jahr 2023 mit der Produktion eines humanoiden Roboters namens „Optimus“ begonnen werden könnte.
Ein Allzweckwerkzeug
„Wir haben die Chance, hoffentlich nächstes Jahr die erste Version von Optimus in Produktion zu nehmen“, sagte Musk am Donnerstag während der Eröffnung. Bei dem Roboter, der das erste Mal im Sommer 2021 angekündigt wurde, soll es sich um eine Allzweckmaschine handeln, die dazu in der Lage sein soll, eine Vielzahl von Aufgaben erledigen zu können. Bisher wurde jedoch noch nicht einmal ein Prototyp der Öffentlichkeit vorgeführt. Der Roboter soll 1,60 Meter groß sein, eine humanoide Form haben und einen Bildschirm in Kopfhöhe mit nützlichen Informationen, die darauf abgebildet werden können. Der Roboter soll auf denselben Chips und Sensoren basieren, die auch in Tesla-Fahrzeugen verwendet werden.
Musk ist dafür bekannt, utopische Veröffentlichungstermine für Produkte anzukündigen und in der Vergangenheit wurden diese in der Realität oft bei weitem nicht eingehalten, daher geht der Markt auch entsprechend vorsichtig mit dieser Nachricht um. Im vorbörslichen US-Handel bewegt sich die Tesla-Aktie minimal im Minus.
Musk hat den Roboter in gewohnt großen Tönen angepriesen. Die Maschine soll irgendwann in der Lage sein, sämtliche Aufgaben zu erfüllen, die Menschen nicht machen wollen und könnte daher aus Sicht des Visionärs einen größeren Einfluss auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft nehmen, als selbst die elektrischen Fahrzeuge von Tesla es tun würden.
Zweite Fabrik liefert dringend benötigte Kapazitäten
Weniger spannend, jedoch für den kurzfristigen Erfolg wichtiger ist die zweite US-Fabrik des Autobauers, in der zunächst vor allem der Kompakt-SUV Model Y gebaut werden soll, der auch im brandenburgischen Grünheide vom Band läuft. Im kommenden Jahr soll in Texas auch die Produktion des Pick-Ups Cybertruck anlaufen. Das Werk produziert neben fertigen Fahrzeugen auch Batterien.
Tesla brauchte dringend neue Fertigungslinien in Nordamerika, da das Stammwerk in Kalifornien seine Kapazitätsgrenzen erreicht hat. Vor allem der Cybertruck gilt als wichtiges Modell für den US-Markt, wo Pick-Ups die populärsten Fahrzeuge sind. Platzhirsche wie Ford und General Motors , aber auch Start-ups wie Rivian drängen auch mit Elektromodellen in das Segment. Der kantige Cybertruck aus Edelstahl war ursprünglich bereits für Ende 2021 angekündigt, doch der Produktionsstart verschob sich.
Bei dem Event sagte Musk auch, dass Tesla ein futuristisch aussehendes Robotaxi entwickeln werde. Er nannte keinen Zeitplan oder Details dazu. In den vergangenen Jahren stellte Musk eher in Aussicht, dass Tesla-Besitzer ihre gerade nicht benötigten handelsüblichen Autos als autonome Taxis anderen zur Verfügung stellen könnten. Von ihm genannte Termine für ein solches „Tesla Network“ verstrichen aber, während Teslas Fahrassistenz-Software für die Stadt immer noch mit Problemen kämpft.
onvista-Redaktion mit Material von dpa-AFX
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