Deutsche Telekom dürfte Jahresziel wohl nochmal anheben

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Deutsche Telekom wird am Donnerstag (11.08.) Zahlen für das zweite Quartal vorlegen.

Das erwartet die Telekom

Steigende Kosten und verbraucherfreundlichere Kündigungsrechte haben zuletzt bei den deutschen Telekommunikationsunternehmen zu Verwerfungen geführt. Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nach Ablauf der Mindestlaufzeit nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr gekündigt werden. So konnte zwar Telefonica Deutschland ein deutliches Plus bei neuen Vertragskunden vermelden. Der britische Konkurrent Vodafone erzielte hierzulande dagegen nur ein minimales Plus, und auch 1&1 hatte zu kämpfen. So war die Zahl der Breitband-Anschlüsse deutlich rückläufig. Interessant dürfte nun sein, wie sich die Deutsche Telekom in diesem Umfeld in den Monaten April bis Juni geschlagen hat.

In den USA konnte sich die Tochter T-Mobile US deutlich von den Wettbewerbern Verizon und AT&T abheben. Mit einem Plus von rund 720 000 neuen Vertragskunden beim Mobilfunk übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten und kann zudem eine deutlich niedrigere Abwanderungsquote vorweisen als Branchenexperten vermutet hatten.

Nach dem Vorpreschen der US-Tochter und einer Anhebung ihrer Jahresziele könnte die Telekom nun nachziehen. Auch von der Telekom befragte Analysten rechnen schon längst mit teilweise deutlich mehr.

Noch kalkuliert Konzernchef Tim Höttges bislang mit einem Plus beim freien Mittelzufluss von fast ein Fünftel auf rund 10 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) soll bei mehr als 36,6 Milliarden Euro liegen und damit stabil bleiben.

Das sagen Analysten

Aus Sicht von Branchenexperten sind die bislang veröffentlichten Jahresziele schon längst überholt. Der Gesamtumsatz dürfte auf fast 115 Milliarden Euro klettern nach fast 109 Milliarden 2021. Damit würde die Dynamik leicht nachlassen. Davon dürften gut 39 Milliarden Euro als bereinigtes Betriebsergebnis inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) übrig bleiben, was im Vorjahresvergleich etwa einem Plus von 4,6 Prozent entspräche.

Insgesamt sind die Analysten aber auch mit Blick auf die weiter starke US-Tochter optimistisch. So betonte Polo Tang von der Schweizer Großbank UBS zuletzt, dass T-Mobile US im Gegensatz zu den Kontrahenten Verizon und AT&T keinem Druck durch nachlassende Festnetz-Internet-Umsätze bei Geschäftskunden ausgesetzt sei. Die Telekom-Tochter habe zudem Verizon Marktanteile abgeknöpft. Sollte das konjunkturelle Umfeld wie bislang bleiben, dürfte T-Mobile US den Wettbewerbern aufgrund der "besten Netzqualität beim niedrigsten Preis" Kunden streitig machen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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