Wall Street: Neue Inflationsdaten lassen Aktien steigen

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Die Anleger an den US-Börsen haben am Mittwoch erleichtert auf den deutlich abgeschwächten Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten reagiert. Im frühen Handel stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 1,37 Prozent auf 33 223,45 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,59 Prozent auf 4188,14 Zähler. Einen noch stärkeren Zuwachs mit plus 2,06 Prozent auf 13 276,11 Punkte verbuchte der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 .

In den USA ließ die Dynamik des Preisanstiegs im Juli stärker als erwartet nach. Die Inflation schwächte sich auf 8,5 Prozent ab. Im Juni hatte die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent gelegen und damit auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren.

Der Inflationsbericht nehme viel Druck von der US-Notenbank Fed, schrieb Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Die Inflationsdaten brächten die Chance auf eine Zinserhöhung um lediglich 0,5 Prozentpunkte zurück, um die hohe Teuerung zu bekämpfen. Nach dem Arbeitsmarktbericht vom Freitag hätten 0,75 Punkte für die September-Zinssitzung schon als gesetzt gegolten. Jetzt sei die Chance auf "nur" 0,5 Punkte wieder da. Hohe Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen in einem schlechteren Licht erscheinen, entsprechend erfreut reagieren Aktienanleger bei nachlassendem Zinsdruck. Hier lesen Sie, was Experten zu den Inflationsdaten sagen.

Telsa-Aktien legten um 1,4 Prozent zu. Die Anteile von Twitter gewannen gut drei Prozent.

In eine neue Runde geht das Gerangel um die Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter . Tesla-Chef Elon Musk verkauft entgegen früherer Zusagen erneut im großen Stil Aktien des US-Elektroautobauers - und verwies auf den Streit um den Twitter-Deal. "Im (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss des Deals erzwingt und einige Eigenkapitalpartner abspringen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", begründete Musk den Verkauf in einem Tweet. Ende April hatte er noch geschrieben, dass keine weiteren Aktienverkäufe geplant seien.

Der frühere Opel-Chef Michael Lohscheller steigt bereits nach wenigen Monaten an die Spitze des US-Truckbauers Nikola auf. Der bisherige Chef der Motor-Sparte soll zum Jahreswechsel die Konzernleitung von seinem Vorgänger Mark Russell übernehmen. Der 53 Jahre alte Lohscheller hatte erst im Februar bei den US-Amerikanern angeheuert, die im großen Stil Lastwagen mit Elektro-Antrieb auf den Markt bringen wollen. Die Nikola-Aktien gaben ihre Auftaktgewinne rasch ab und notierten zuletzt mit minus 0,2 Prozent.

Die größte US-Kryptobörse Coinbase geriet angesichts des Kursrutsches bei Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether tief in die roten Zahlen. Hohe Abschreibungen auf Investments belasteten Coinbase erheblich. Insgesamt verfehlten die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal die bereits gedämpften Erwartungen. Analysten zufolge bleiben die langfristigen Perspektiven des Unternehmens dennoch weiter positiv. Hinzu kam eine allgemein gute Stimmung für Techwerte nach der Veröffentlichung überraschend niedriger US-Inflationsdaten Davor hatten die Papiere im vorbörslichen Geschäft noch deutlich im Minus notiert.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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