Vorbörse: Dax weiter unter Druck – Kühne will Lufthansa-Beteiligung aufstocken – Wall Street weitet Verluste aus
Nach der Stabilisierung am Vortag wird der Dax
Die wichtigsten US-Indizes hatten sich am Dienstag mit neuerlichen Tiefstständen seit Mitte Juli aus dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende zurückgemeldet. Die überraschend gute Stimmung im US-Dienstleistungssektor habe dafür gesorgt, dass die Anleger einen rigideren Straffungskurs der Geldpolitik der US-Notenbank Fed erwarteten, hieß es bei der Credit Suisse. Die Anleiherenditen hätten entsprechend massiv angezogen und der Aktienmarkt zeige Schwäche. Den Dax hatten die Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft am Vortag hingegen nur vorübergehend etwas belastet.
Die Experten der Schweizer Investmentbank sind aktuell skeptisch für die weltweiten Aktienmärkte und die Geldpolitik ist ein zentraler Grund dafür. Die immense Diskrepanz zwischen US-Inflation und dem Fed-Ziel für die Teuerung lasse ein moderateres Tempo in der Zinswende zunächst unwahrscheinlich erscheinen, hieß es.
In Europa steht am Donnerstagnachmittag die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren weiteren Schritten gegen die hohe Inflation im Fokus. Marktbeobachter rechnen mit einer Zinsanhebung von 0,75 Prozentpunkten. Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets will auch einen ganzen Prozentpunkt nicht mehr ausschließen.
Einzelwerte im Überblick
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy
Die Kühne Holding will ihre Beteiligung an der Lufthansa
Airbus
Nach oben mit mehr als zehn Prozent ging es auf Tradegate für die Aktien des Kohlenstoffspezialisten SGL Carbon
Bewegen könnten außerdem einige Umstufungen von Versicherer-Aktien. So stufte die Bank Morgan Stanley die Papiere der Allianz SE
Verluste an der Wall Street ausgeweitet
Die US-Börsen haben nach dem verlängerten Wochenende ihre jüngsten Verluste etwas ausgeweitet. Die wichtigsten Indizes konnten sich im Handelsverlauf am Dienstag nur kurz in der Gewinnzone halten. Nach wie vor besteht die Sorge, dass die US-Wirtschaft angesichts der straffen Geldpolitik in eine deutliche Rezession abgleitet. Der Dow Jones Industrial
Überwiegend Verluste in Asien
In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte am Mittwoch mehrheitlich nachgegeben. Negative Vorgaben aus den USA belasteten. Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225
Renten
Bund-Future 146,97 -0,03%
Devisen: Euro notiert knapp über Zwanzigjahrestief
Der Euro
Zur Wochenmitte achten Anleger unter anderem auf Produktionsdaten aus der deutschen Industrie. Nach enttäuschenden Auftragszahlen vom Dienstag wird auch für die Herstellung mit einer schwachen Entwicklung gerechnet. In den USA steht am Abend der Konjunkturbericht der US-Notenbank Federal Reserve auf dem Programm. Das "Beige Book" zeichnet ein Bild der konjunkturellen Entwicklung der vergangenen Monate.
Ölpreise fallen auf mehrmonatige Tiefstände
Trübe Konjunkturaussichten lasten weiter auf den Ölpreisen. Am Mittwochmorgen fielen die Erdölpreise auf mehrmonatige Tiefstände. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent sank bis auf 91,29 US-Dollar, ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete im Tief 85,14 Dollar. Damit musste für ein Fass Brent so wenig gezahlt werden wie seit Februar nicht mehr, der WTI-Preis sank auf den tiefsten Stand seit Januar. Im Vergleich zum Vortag betrugen die Abschläge in etwa eineinhalb Dollar.
Zurzeit lastet ein ganzes Bündel von Faktoren auf den Rohölpreisen. In erster Linie sorgen die ungünstigen Konjunkturaussichten, gepaart mit vielerorts steigenden Zinsen für Pessimismus. Hinzu kommt der seit längerem starke US-Dollar, der Erdöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums wechselkursbedingt verteuert und die Nachfrage drückt. Als dritter Belastungsgrund gilt die strikte Corona-Politik Chinas, die die wirtschaftlichen Aussichten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt beeinträchtigt.
Der Ölverbund Opec+ hat auf diese Entwicklungen und die mithin fallenden Preise bereits reagiert. In dieser Woche drosselten die rund 20 Förderländer ihre Produktion, wenn auch nur leicht. Analysten interpretierten den Schritt als Bekenntnis zu weiteren Kürzungen, falls diese erforderlich werden sollten. Ungeachtet dessen befinden sich die Erdölpreise immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.
Umstufungen von Aktien
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 28 (30) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
- CREDIT SUISSE SENKT UNIPER AUF 'UNDERPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 4 (24,60) EUR
- GOLDMAN SENKT AIRBUS AUF 'BUY' (CONVICTION BUY LIST) - ZIEL 145 (182) EUR
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 9,50 (12,40) EUR - 'NEUTRAL'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 17,30 (20,10) EUR - 'BUY'
- HSBC HEBT TALANX AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 46,20 EUR
- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SYNLAB AUF 20,20 (20,40) EUR - 'BUY'
- MORGAN STANLEY HEBT MUNICH RE AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT), ZIEL 281(265)EUR
- MORGAN STANLEY SENKT ALLIANZ AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 205(239)EUR
- WDH/BARCLAYS STARTET ABOUT YOU MIT 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 6 EUR
- BERENBERG SENKT FORTUM OYJ AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 12,60 (21,50) EUR
- BERENBERG STARTET BOLIDEN MIT 'HOLD' - ZIEL 360 SEK
- GOLDMAN HEBT COLRUYT AUF 'BUY' (SELL) - ZIEL 34 (26) EUR
- GOLDMAN HEBT SAFRAN AUF 'CONVICTION BUY LIST' (BUY) - ZIEL 150 (134) EUR
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BBVA AUF 6,30 (7,20) EUR - 'NEUTRAL'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,65 (3,10) EUR - 'BUY'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 4,90 (5,20) EUR - 'BUY'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 34 (35) EUR - 'NEUTRAL'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 17 (19) EUR - 'BUY'
- JPMORGAN SENKT H&M AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 95 (130) SEK
- JPMORGAN SENKT NN GROUP AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 47 (58) EUR
- JPMORGAN SETZT H&M UND MARKS & SPENCER AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'
- MORGAN STANLEY SENKT ASTRAZENECA AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT)
- MORGAN STANLEY SENKT PHOENIX GROUP AUF 'UNDERWEIGHT'(EQUAL-W.) - ZIEL 660(710)P
Termine Unternehmen
07:30 DEU: Dermapharm, Halbjahreszahlen (detailliert)
10:00 CHE: Richemont, Hauptversammlung
10:30 CHE: ABB, außerordentliche Hauptversammlung zu Spin-off Accelleron
19:00 USA: Apple, Vorstellung neuer Produkte
Termine Unternehmen ohne Zeitangabe
DEU: Deutsche Familienversicherung, Halbjahreszahlen und Kapitalmarkttag 2022
ITA: Tod's, Halbjahreszahlen
Termine Konjunktur
CHN: Handelsbilanz 08/22
POL: Zentralbank, Zinsentscheid
07:00 JPN: Frühindikatoren 07/22 (vorläufig)
08:00 DEU: Industrieproduktion 07/22
08:00 DEU: Stromerzeugung nach Energieträgern (einschl. Stromim- und -exporte), 1. Halbjahr 2022
09:00 CHE: Fremdwährungsbestand 08/22
10:00 ITA: Einzelhandelsumsatz 07/22
11:00 EUR: Staatsausgaben Q2/22
11:00 GRC: BIP Q2/22
11:00 EUR: BIP Q2/22 (3. Veröffentlichung)
11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 15 Jahre, Volumen: 1,5 Mrd EUR
14:30 USA: Handelsbilanz 07/22
16:00 CDN: BoC, Zinsentscheid
20:00 USA: Fed Beige Book
22:30 USA: API Ölbericht (Woche)
Sonstige Termine
09:00 DEU: Bundesgerichtshof prüft: Kann die ungarische Straßenmaut auch in Deutschland eingetrieben werden?, Karlsruhe
09:00 DEU: "Handelsblatt"-Bankentagung, u.a. mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing (9.10 h), Unicredit-Chef Orcel (9.45 Uhr), N26-Chef Staff (10.10 Uhr), Bafin-Präsident Mark Branson (10.35 h)
09:15 DEU: Future Mobility Summit - Kongress des "Tagesspiegel" zu Chancen und Herausforderungen bei der künftigen Mobilität u.a. mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Berlin
09:15 DEU: Berenberg-Bank-Studie nachhaltige Investments (ESG Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und Paneldiskussion zur Energiewende, Frankfurt/M.
09:30 DEU: Mündliche Verhandlung vor dem EuGH zum Widerruf von Autoleasing- und Kreditverträgen.
Hintergrund ist ein Prozess der BMW Bank, der Volkswagen Bank und der Audi Bank vor dem Landgericht Ravensburg. Verhandelt wird darüber, ob Autokäufer beziehungsweise Leasingnehmer ihre Verträge wirksam widerrufen haben.
10:00 DEU: Pressegespräch zu Ukraine-Krieg, Konjunktur, Gas, Entlastungen u.a. mit Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, Berlin
10:00 DEU: Pressekonferenz des Branchenverbandes Bitkom: Mobilfunkpreise im internationalen Vergleich, Berlin
13:00DEU: Pharmaunternehmen Merz mit Millioneninvestitionen für Erweiterung
13:00 GBR: Die neue Premierministerin Liz Truss stellt sich erstmals im Parlament in neuer Funktion den Fragen der Abgeordneten
15:00 DEU: Gesundheitsminister Karl Lauterbach startet Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege (Digital-Health-Strategie), Berlin
15:00 DEU: Statements zum Fachkräftegipfel des Bundesarbeitsministeriums mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie den zentralen Akteuren aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik erwartet
DEU: Bundestag - Fortsetzung der Haushaltswoche - Generaldebatte über die Politik der Bundesregierung
+ 09.00 Rede Bundeskanzler Olaf Scholz
+ 09.30 Etat Bundeskanzler und Kanzleramt
+ 14.00 Auswärtiges Amt
+ 15.45 Verteidigung
+ 17.30 Wirtschaftliche Zusammenarbeit
DEU: Fachkräftegipfel des Bundesarbeitsministeriums mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie den zentralen Akteuren aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik
+ 15.00 Statements Stark-Watzinger und Hubertus Heil
CZE: Informelles Treffen der EU-Gesundheitsminister
+ 18.00 Pk
Redaktion onvista/dpa-AFX