onvista Börsenfuchs: Luxus geht (fast) immer – auch in der Krise

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Die weltweite Armut nimmt in erschreckendem Maß zu. Andererseits steigt auch die Zahl der Reichen (und angeblich Schönen). Beide Extreme sind gerade jetzt in den Medien gut zu beobachten, denn wir leben in schlimmen Krisenzeiten, also zwischen Pleiten und Luxus.

Hey, habt auch Ihr für die hohe Inflation vorgesorgt und Chanel-Handtaschen, Uhren und Oldtimer gesammelt, weil die massive Überrenditen versprechen? Oder alternativ den Anteil von Luxusaktien à la LVMH aufgestockt?

Deren große Beliebtheit hat nicht nur optische Gründe – es ist auch ihr Wertsteigerungspotential. Luxus geht immer, sagt man, genauer: fast immer. Wer entsprechend mit reichlich Kohle ausgestattet ist, sollte bei der Suche nach schönen Dingen, die schon wertvoll sind und erfahrungsgemäß noch wertvoller werden, gerade jetzt zugreifen. Das macht längerfristig Sinn, wie diverse Vergleiche seit Jahren zeigen.

Chanel-Handtaschen glänzen dabei (in puncto Rendite) in besonderem Maße. In Zeiten hoher Inflation wurden dabei mit Abstand die höchsten Renditen erzielt, wie eine Erhebung von „Credit Suisse“ aufzeigt, die Studienautoren sprechen dabei von Chanel-Handtaschen als „bestem Inflationsschutz“ (Ausgewertet wurden Daten von 1994 bis 2022).

Dabei zeigen andere Zahlen, dass besagte Handtaschen nicht erst seit 1994 an Wert gewinnen. So stieg der Preis einer Chanel-Handtasche („Chanel Medium Classic Flap Bag“) von 220 Dollar im Jahr 1955 auf 1.150 Dollar im Jahr 1990. Trotz hoher Renditen: die meisten dürften alternative Investments wie Sammlergegenstände noch nicht auf dem Schirm haben, sondern dabei allenfalls an Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum denken.

Dabei sind es längst nicht nur Handtaschen, die für satte Gewinne sorgen. Auch der Rare Whisky Apex Index, der die Wertentwicklung der 1.000 begehrtesten Single Malt Scotch Flaschen abbildet, stieg zuletzt deutlich an – allen Krisen zum Trotz. Im 365-Tages-Rückblick steht beispielsweise ein Plus von 12,47 Prozent, wohingegen der Dax im selben Zeitraum in die Knie ging.

Doch wie reagieren die deutschen Anleger auf die hohe Inflation verbunden mit niedrigen Zinsen? Wie eine aktuelle Analyse zeigt, reagieren etwa 32 Prozent gar nicht. Am zweitgrößten ist der Anteil derer, die weniger Geld zur Seite legen – hier sind es knapp 21 Prozent. Trotz eines schwierigen ersten Börsenhalbjahres 2022 hat der Luxussektor nach Überzeugung internationaler Analysten das Potenzial für ein starkes zukünftiges Wachstum, das durch die anhaltende Nachfrage nach Luxusartikeln in den USA, eine Erholung in China und die überlegene Preissetzungsmacht des Sektors gestützt wird.

Bei jedem Rückschlag hat sich der Sektor stärker erholt, wobei sich die Zeitspanne zwischen Ausverkauf und Erholung jedes Mal verkürzte, da der Markt den strukturellen Rückenwind des Sektors zu schätzen wusste – nämlich die weltweit wachsende aufstrebende Mittelschicht und deren überdurchschnittlich hohe Bereitschaft, Geld für Luxusmarken auszugeben.

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