Geldpolitik

Türkei: Inflation steigt auf 85,5 Prozent - Lira auf Rekordtief zum Dollar

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Quelle: Efasein/Shutterstock.com

Die galoppierende Inflation in der Türkei hat weiter an Tempo zugelegt. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise 85,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mitteilte. Analysten hatten diese Inflationsrate in etwa erwartet. Im Vormonat hatte die Teuerung 83,4 Prozent betragen. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 3,5 Prozent. Seit etwa einem Jahr geht es mit den Verbraucherpreisen in der Türkei stark nach oben.

Quelle: Tradingeconomics

Ende 2021 hatte die Teuerung nur bei etwa 20 Prozent gelegen. Wie stark der Preisdruck derzeit ist, zeigen vor allem die Erzeugerpreise, die im Oktober um 157,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Die Erzeugerpreise erfassen die Preise auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Jahresrate der Erzeugerpreise ist mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher mittelbar und mit Zeitverzug.

In der Türkei wird die hohe Inflation durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter verteuert. Hinzu kommen anhaltende Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Zudem steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank nicht mit Zinsanhebungen gegen die galoppierende Teuerung. Vielmehr hat sie ihren Leitzins zuletzt mehrfach verringert.  

Lira auf historischem Tief

Die türkische Lira litt in den vergangenen Monaten unter dem massiven Vertrauensverlust zum einen und dem gesenkten Leitzins zum anderen. USD/TRY kletterte zuletzt (Lira fällt...) auf ein neues Allzeithoch oberhalb von 18,60 TRY. An diesem Trend dürfte sich vorerst wenig ändern, so lange die Türkei mit Zinssenkungen auf Rekordinflation reagiert. (mit Material von dpa-AFX)

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