onvista Börsenfuchs: Die Deutschen und ihre Ängste

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Die Deutschen und ihre Ängste – ein uraltes Thema, meist in Verbindung mit Inflation. Aber auch mit Kapitalanlage. Inzwischen haben wir so etwas wie die „Zeitenwende“ (Kanzlerwort) geschafft, wenn es ums sinnvolle Investieren geht: Die neue Aktionärsstatistik zeigt eindrucksvoll, dass sich (endlich) immer mehr Bundesbürger an der Börse engagieren, statt die Kohle bei den Banken zu parken. Die Deutschen und ihr neuer Mut – hey, das haben wir vor allem der Jugend zu verdanken

Ist Mut auch angesagt, wenn man die aktuelle Börsenentwicklung denkt und versucht, die Chancen und Risiken gegenüberzustellen? Immer weniger Deutsche fürchten Krieg und Corona, Sorge wegen Einwanderung steigt. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer neuen Umfrage. Diese Sorge steigt den dritten Monat in Folge.

Laut der aktuellen „What Worries the World“-Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos gibt inzwischen mehr als ein Viertel der Bundesbürger (27 %) an, dass Einwanderung für sie zu den drei größten persönlichen Sorgen zählt. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Oktober 2020 gemessen. Gleichzeitig fallen die Angst vor einem militärischen Konflikt und dem Coronavirus im Sorgenranking auf den jeweils niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Krieges bzw. dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie.

Aber Achtung: Die mit Abstand größte Sorge der Deutschen bleibt trotz eines leichten Rückgangs in den letzten Monaten weiterhin die Inflation. Jeder Zweite sorgt sich wegen steigender Preise: Fast die Hälfte aller Deutschen (46 %) empfindet nach wie vor die Inflation als besonders besorgniserregend im eigenen Land, auch wenn die Sorgen wegen Preissteigerungen zuletzt um einen Prozentpunkt gesunken sind.

Die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (35 %) und dem Klimawandel (29 %) komplettieren die Top3 der größten Sorgen der Menschen. Auf Platz vier im Sorgen-Ranking folgt das Thema Einwanderung mit einem Anstieg zum Vormonat um drei Prozentpunkte auf 27 Prozent. Seit September 2022 hat diese Besorgnis sogar um 11 Punkte zugenommen. Nicht nur Corona besorgt die Deutschen immer weniger.

Fast ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine zeichnet sich allmählich auch eine gewisse Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung ab. Nur noch jeder Fünfte (21 %) zählt die Angst vor militärischen Konflikten aktuell noch zu den wichtigsten Sorgenthemen in Deutschland – ganze acht Prozentpunkte weniger als im Vormonat und der niedrigste Stand seit Kriegsbeginn.

Vielleicht bin ich übervorsichtig. Aber die Gefahr einer weiteren Eskalation der russischen Aggression in der Ukraine nimmt beängstigend zu. Die heutige Ramstein-Konferenz ist eine Bestätigung der Sorgen. Sollte der Krieg tatsächlich neue Dimensionen annehmen, sind die Folgen auch für Wirtschaft und Börsen im Westen gar nicht absehbar.

Ähnlich folgenschwer könnte auch ein Wiederaufleben der Pandemie werden. Also, Leute, bitte keine Angst bei Eurem Geldmanagement! Aber verdrängt nicht das Bewusstsein, dass sich die Entwicklung der Märkte total umkehren kann, wenn geopolitische Katastrophen oder weltweite Seuchen voll schlimme Folgen haben. Freut Euch über fallende Gas- und Ölpreise (= kein Dauerzustand) und andererseits über höhere Aktienkurse, aber beachtet auch die entsprechenden Stimmungsaussagen der Börsenprofis!

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