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3 Fragen an Bernecker: Soll Disney sich vom Streaming trennen? – Lohnt sich Ionos? – Können sich Bayer-Aktionäre freuen?

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

Der aktivistische Investor Nelson Peltz fordert, Disney solle den Streamingdienst ausgliedern. Hat er recht?

Finanzinvestoren sind daran interessiert, dass ihr Engagement sich positiv entwickelt. Disney wurde in den letzten 52 Wochen in seinem Börsenwert rund halbiert. Die Forderung, das Streaminggeschäft zu veräußern, liegt deshalb nahe. Gleichgültig, ob es strategisch Sinn macht oder nicht. Darin liegt das Erholungspotenzial für Disney sowohl für die Investoren, wie insgesamt für den Sektor Streaming, was auch für Netflix gilt. Eine gute Gelegenheit, mitzuspielen.

Ionos ist nun an der Börse: Sollten Anleger zugreifen?

Ionos ist eine Bereicherung der Paillette der Tech-Titel in Frankfurt. In diesen Geschäften liegen die Wachstumsgrößen pro Jahr in zweistelligen Größenordnungen. Zu bemängeln ist dagegen die Art und Weise des Börsenganges. Die Altaktionäre verkaufen und frisches Geld kommt beim Emittenten nicht an. Der eine macht Kasse aus bekannten Gründen, die hier nicht zu diskutieren sind. United Internet bleibt Großaktionär, was wiederum nachvollziehbar ist. Mindestens 10 Prozent bis 15 Prozent der Aktien aus einer Kapitalerhöhung wären an der Börse zu platzieren, um frisches Geld für das weitere Wachstum sicherzustellen. Dann kann man als neuer Aktionär überzeugend dabeibleiben. Ich verzichte vorerst darauf.

Bei Bayer geht Werner Baumann: Sollten sich Bayer-Aktionäre freuen?

Herr Baumann geht. Er war für den Kauf von Monsanto, dem sein Vorgänger Dekkers widersprach. Das Gewicht von 63 Mrd. Euro (damalige Umrechnung) belastet die Bayer-Bilanz. Den gewaltigen Rechtsstreit in den USA konnte man damals ahnen, aber nicht wissen.

Die Bereinigung dieser Schieflage geht nur über eine Trennung von Bayer und Monsanto über einen Börsengang, wahrscheinlich als Spin-off bis 49 Prozent. Ob Baumanns Nachfolger dafür der richtige Mann ist, ist umstritten. Er ist im Roche-Konzern spezialisiert auf Pharma gewesen. Im Falle Bayer geht es aber um eine sehr gekonnte Finanzpolitik zur Entlastung von Bayer insgesamt. New Yorker Adressen rechnen mit einem aktuellen Börsenwert für alles in der Spanne 75 bis 82 Mrd. Euro. Aktuell 59 Mrd. Euro und die Differenz ist der noch offene Spielraum. Alle Aktionäre bleiben deshalb dabei.

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