Aktien New York: Starke Konjunkturdaten schicken Kurse abwärts

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die leichten Verluste der US-Börsen vom Vortag haben sich am Donnerstag ausgeweitet. Anleger machten sich angesichts des ungebrochenen Booms am Arbeitsmarkt in den USA erneut Sorgen über längerfristig hohe Zinsen. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,06 Prozent auf 33 925 Punkte und rutschte wieder unter die 34 000er Marke.

Neue Daten vom US-Arbeitsmarkt könnten Wasser auf die Mühlen der Pessimisten am Markt bedeuten. Denn im Privatsektor wurden im Juni erheblich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet: Die knapp eine halbe Million Arbeitsplätze sind der stärkste Anstieg seit Februar 2022 - Ökonomen hatten im Mittel nicht einmal ein halb so starkes Plus erwartet. Auch eine Stimmungsumfrage unter Einkäufern im Service-Sektor der USA übertraf im Juni die Erwartungen.

"Die Investoren könnten gehofft haben, dass der Höhepunkt nun überschritten ist", schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda zum starken US-Arbeitsmarkt. "Wenn eine Zinserhöhung in diesem Monat bislang noch nicht niet- und nagelfest war - jetzt ist sie es vermutlich", so der Marktexperte.

Mit diesen für die Börsen ungünstigen Aussichten ging es mit dem marktbreiten S&P 500 um 0,83 Prozent auf 4410 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,79 Prozent auf 15 084 Punkte.

Die Aktien des Social-Media-Konzerns Meta gaben leicht nach. Für Gesprächsstoff sorgte dieser mit der Vorstellung der Plattform Threads, die offensichtlich dem Kurznachrichtendienst Twitter Konkurrenz machen soll. Die Anwendung wurde in der Nacht zum Donnerstag in den USA und anderen Ländern freigeschaltet - wegen regulatorischer Fragen aber noch nicht in Europa.

Ansonsten sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Die Papiere des Getränkekonzerns Keurig Dr Pepper etwa zogen nach einer Empfehlung zum Kauf durch die Großbank Morgan Stanley um zwei Prozent an.

Die Titel von American Express dagegen fielen als Schlusslicht im Dow um 2,6 Prozent, nachdem das Analysehaus Baird die Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst David George begründete dies mit einem weniger günstigen Chance-Risiko-Verhältnis und eingetrübten Wirtschaftsaussichten.

Noch schwerer erwischte es die Aktien des Finanzdienstleisters Affirm Holdings mit einem Kursrutsch von 15 Prozent. Hier begründete das Analysehaus Piper Sandler die Abstufung auf "Underweight" mit zu erwartendem Druck auf die Margen wegen zunehmenden Wettbewerbs.

Einen Kurssprung von fast 20 Prozent gab es für die Aktien von Genius Sports . Das auf Sport spezialisierte Daten- und Technologieunternehmen weitet die Zusammenarbeit mit der US-Profiliga National Football League (NFL) aus./bek/he

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