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LBBW Kapitalmärkte Daily

Post-COVID-Dynamik gerät ins Stocken

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Chinesisches BIP auf ersten Blick stark


Da sich die Fed bereits seit Samstag und die EZB ab Wochenmitte in der üblichen Schweigephase vor den nächsten Zinsentscheiden am 26. und 27. Juli befinden, dürften die Makrodaten wieder das Geschehen an den Finanzmärkten bestimmen. Mit Blick auf China zeigten die heute Morgen veröffentlichten BIP-Daten eine Wachstumsbeschleunigung. Im Jahresvergleich wuchs das BIP im zweiten Quartal um 6,3% und damit schneller als in den ersten drei Monaten des Jahres (4,5%). Jedoch lag die Wachstumsrate unter der Konsensprognose von 7,3%. Der vordergründige Anstieg geht jedoch ausschließlich auf starke positive Basiseffekte zurück. Tatsächlich hat die Wirtschaft im Reich der Mitte ihren zwischenzeitlichen Corona-Öffnungsschub bereits wieder weitgehend eingebüßt. Die Führung in Peking blickt bereits über den statistischen Aufschwung hinaus und sieht sich zu weiteren Konjunkturstützungsmaßnahmen genötigt, um die Wachstumsziele für das laufende Jahr zu erreichen. Die relativ schwache Nachfrage im In- und Ausland und eine Reihe anderer Herausforderungen, wie z.B. die Schuldenprobleme im Inland sowie die geopolitischen Spannungen und der Handels- und Technologiestreit mit den USA, dürften die Wirtschaftsleistung in den kommenden Quartalen belasten. Angesichts der großen Unsicherheit dürften die chinesischen Haushalte und Unternehmen aus Vorsicht ihre Ersparnisse aufbauen sowie ihre Schulden tilgen, anstatt neue Anschaffungen oder Investitionen zu tätigen. Gleichfalls hat die Jugendarbeitslosigkeit (16- bis 24-Jährige) mit 21,3% eine neue Rekordhöhe erreicht. Die Anzeichen der nachlassenden Wirtschaftsdynamik spiegeln sich auch in den Juni-Einzelhandelsumsätze wider, die mit 3,1% Y/Y deutlich langsamer wuchsen als im Vormonat, als sie um 12,7% gestiegen waren.

Berichtssaison beginnt


Bereits im Vorfeld der Quartalssaison korrigierten einige Unternehmen ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen markant. Daher steht die anstehende Berichtssaison besonders im Fokus. Den Anfang machten bereits am Freitag die drei US-amerikanischen Großbanken Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo. Während sich die schwächelnde Dynamik im Handelsgeschäft der Citigroup auf den Gewinn niederschlug, verzeichneten JP Morgan und Wells Fargo deutliche Gewinnsprünge. Morgen öffnen unter anderem Bank of America und Morgan Stanley ihre Bücher. Goldman Sachs, IBM, Netflix, Tesla folgen am Mittwoch. Aus europäischer Sicht stehen folgende Titel in den Startlöchern: Heute Nordea, morgen Novartis, übermorgen ASML, und SAP am Donnerstag.

Heute im Fokus


Nicht nur aus China, auch aus den USA werden heute Konjunkturdaten gemeldet. Am Nachmittag steht der Empire Manufacturing Index auf der Agenda. Darüber hinaus sollten morgen relativ robuste Einzelhandelsumsätze für Juni gemeldet werden, da die Autoabsätze kräftig zugelegt haben. Allerdings bieten die bereits veröffentlichten regionalen Konjunkturfrühindikatoren für den Monat Juli auch einigen Raum für eine Stimmungseintrübung.

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