Dax Vorbörse

Dax vorbörslich leicht im Minus - Euro bleibt unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Nach der Vortagesrallye wird der Dax am Freitag stabil erwartet. Am Vortag war dem deutschen Leitindex erstmals seit Mitte Juni der Sprung über 16.400 Punkte gelungen, womit er nur ganz knapp unter seinem Rekordhoch blieb. Die Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA und der Eurozone sowie starke Wirtschaftsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft hatten die Börsen in ganz Europa befeuert.

Der X-Dax deutet eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start als Indikator für den Dax einen prozentual unveränderten Start bei 16.351 Punkte an. Am Vortag ging er mit 16.406 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht zeichnet sich ein Plus von gut einem Prozent ab. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag 0,2 Prozent tiefer erwartet.

Zinserhöhungen der Fed und der EZB

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatten Fed und EZB ihre Leitzinsen wie erwartet um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die EZB schließt nach der neunten Zinserhöhung in Folge erstmals eine Pause nicht aus. Zwar ließen beide Zentralbanken die Tür für weitere Anhebungen offen, doch an den Märkten gehen Experten zunehmend davon aus, dass der Zinsgipfel in den USA und dem Euroraum erreicht sein dürfte.

Zur Fed etwa konstatierte Volkswirt Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics, dass die Notwendigkeit für weitere Zinsschritte "nicht mehr sehr wahrscheinlich" sei. Ulrich Kater, Volkswirt der DekaBank, sieht dies ähnlich für die EZB: Mit der Zinserhöhung am Donnerstag habe diese ihren Job erstmal erledigt.

Ab jetzt schließt sich das Fenster für weitere Leitzinserhöhungen, denn die Inflation wird im Herbst deutlich sinken.

Ian Shepherdson (Pantheon Macroeconomics)

Einzelwerte im Überblick

Ruhiger zugehen dürfte es außerdem unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt, denn kurz vor dem Wochenende stehen nur sehr wenige Quartalsberichte auf der Agenda. Im Dax stehen die Zahlen von Eon und dem Ludwigshafener Chemieriesen BASF im Blick.

Der Versorger Eon erhöhte am Vorabend nach einer Entspannung auf dem Energiemarkt seine Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Die neue Prognose für das operative Ergebnis liege deutlich über der durchschnittlichen Analystenschätzung, schrieb hierzu etwa Jefferies-Analyst Ahmed Farman. BASF bestätigte am Morgen seine erst kürzlich gesenkten Ziele und meldete einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang im zweiten Quartal. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für Eon im Vergleich zum Xetra-Schluss nach oben. Der Kurs der BASF-Aktie, der sich in den vergangenen Wochen merklich erholt hat, gab indes leicht nach.

Die Aktie der Deutschen Telekom dürfte wegen Zahlen von T-Mobile US im Blick stehen. Nach einem überraschend guten Quartal legte die US-Tochter der Telekom noch eine Schippe drauf. Neben einer höheren Zahl an Neukunden schaut Unternehmenschef Mike Sievert auch beim operativen Ergebnis etwas optimistischer in die Zukunft. Die Umsätze allerdings enttäuschten und so ging es nicht nur für T-Mobile US im nachbörslichen US-Handel abwärts. Auch die T-Aktie gab nun vorbörslich nach.

Um mehr als zehn Prozent abwärts ging es vorbörslich für das Papier von Evotec, denn der Wirkstoffforscher rechnet infolge des jüngst erlittenen Hackerangriffs mit einer deutlich schlechteren Entwicklung seiner Geschäfte. Sowohl für den Umsatz als auch für den operativen Gewinn kappte der Konzern seine Prognosen. Dennoch wurde auch Hoffnung verbreitet nach einem "starken Start mit exzellenten" Ergebnissen im ersten Quartal.

Kursverluste an der Wall Street

Am New Yorker Aktienmarkt ist am Donnerstag die Euphorie im frühen Handel anschließend verpufft. Am Ende des Tages standen die wichtigsten Indizes im Minus. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,67 Prozent auf 35.282,72 Punkte.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,64 Prozent auf 4.537,41 Zähler nach. Die Berichtssaison und eine Reihe von starken US-Konjunkturdaten setzten die Akzente. Obwohl sich die Notenbank Fed abhängig von der Konjunkturentwicklung weitere Zinsanhebungen vorbehält, mehren sich die Stimmen, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus erreicht sein könnte.

Uneinheitliche Entwicklung an Asiens Börsen

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Inflationsdaten sorgten in Japan für kräftige Kursverluste. Zudem will Japans Zentralbank ihre Billiggeld-Politik künftig flexibler handhaben. Der Leitindex Nikkei 225 sank im späten Handel um 1,9 Prozent. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, gewann hingegen 1,8 Prozent und auch der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong legte um 0,9 Prozent zu.

Renten

Bund-Future                    132,49          -0,04%

Devisen: Euro bleibt nach EZB-Zinssignalen unter Druck

Der Euro steht am Freitag zum Handelsstart nach den Zinssignalen der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter unter Druck. Im frühen Handel fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,0960 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang Juli. Am Donnerstagmittag - also vor der EZB-Zinsentscheidung und Pressekonferenz der Währungshüter hatte der Euro zeitweise noch 1,1150 Dollar gekostet, sackte aber bereits am Nachmittag ab.

Die EZB hatte den Leitzins im Kampf gegen die Inflation um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die mittlerweile neunte Zinserhöhung in Folge war am Markt erwartet worden. Weniger klar bleibt hingegen der weitere geldpolitische Kurs der EZB. Aus der Stellungnahme der Notenbank zur Zinsentscheidung und den anschließenden Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde konnten Anleger keine klaren Hinweise für die nächste Zinsentscheidung im September entnehmen.

Lagarde machte deutlich, dass künftige Zinsentscheidungen von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig seien. Nach den kräftigen Zinserhöhungen der EZB im Verlauf eines Jahres hat sich die Inflation mittlerweile zwar spürbar abgeschwächt, die Inflationsrate liegt aber immer noch über dem von der EZB anvisierten Ziel von mittelfristig zwei Prozent.

Neben der Spekulation auf ein Ende der Zinserhöhungen wurde der Euro im europäischen Nachmittagshandel zudem durch starke US-Konjunkturdaten unter Druck gesetzt. Wöchentliche Kennzahlen vom Arbeitsmarkt waren überraschend robust und Daten zum US-Auftragseingang unerwartet stark ausgefallen. Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wuchs außerdem im Frühjahr stärker als erwartet.

Am Freitag stehen eine Reihe wichtiger Daten für den Devisenmarkt an - unter anderem Verbraucherpreise aus Deutschland (14.00 Uhr) und Frankreich (8.45) sowie Daten zum französischen Wirtschaftswachstum (7.30).

Euro/USD                               1,0970                                 -0,07     

USD/Yen                             138,5805                               -0,67                      

Euro/Yen                             152,0265                               -0,69

Ölpreise geben nach starkem Vortag etwas nach

Die Ölpreise haben am Freitag zum Handelsstart einen Teil ihrer deutlichen Gewinne vom Vortag abgegeben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September fiel im frühen Handel um 48 Cent auf 83,76 Dollar, nachdem er am Vortag das höchste Niveau seit April erreicht hatte.

Im Vergleich zum Freitag vergangener Woche kostet Brent-Öl fast drei Dollar mehr. Mit dem derzeitigen Niveau befindet sich der Brent-Preis am oberen Ende der Handelsspanne zwischen etwas mehr als 70 Dollar und rund 88 Dollar, innerhalb der er sich seit Dezember vergangenen Jahres bewegt. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel am Freitag im frühen Handel um 29 Cent auf 79,80 Dollar, nachdem ein Barrel am Vortag erstmals seit April mehr als 80 Dollar gekostet hatte.

Brent                          83,72         -0,52 USD

WTI                            79,68         -0,41 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 187 (193) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR AIXTRON AUF 40 (35) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 84 (72) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR AIXTRON AUF 52 (45) EUR - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR NORDEX AUF 17 (15) EUR - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SILTRONIC AUF 100 (95) EUR - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR KION AUF 42 (41) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/LBBW SENKT KION AUF 'HALTEN' (KAUFEN) - ZIEL 40 EUR

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR MCDONALD'S AUF 340 (325) USD - 'OUTPERFORM'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2770 (2700) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JCDECAUX AUF 25 (26) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR STELLANTIS AUF 22 (21) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NESTLE AUF 128 (130) CHF - 'BUY'

- CITIGROUP HEBT EUROBANK AUF 'BUY' - ZIEL 2 EUR

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 700 (770) EUR - 'OUTPERFORM'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR STMICRO AUF 48 (46) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT BASIC FIT AUF 'UNDERPERFORM' (BUY) - ZIEL 29 (41) EUR

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT AVIVA AUF 'MARKET PERFORM' - ZIEL 425 PENCE

- SOCGEN SENKT ZIEL FÜR JCDECAUX AUF 18,50 (19,60) EUR - 'HOLD'

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR BNP PARIBAS AUF 70 (67) EUR - 'KAUFEN'

- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 145 (140) EUR - 'UNDERPERFORM'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 70 (68) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 3100 (3040) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 78 (77) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR BARCLAYS AUF 220 (230) PENCE - 'OUTPERFORM'

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR SHELL AUF 2700 (2800) PENCE - 'OUTPERFORM'

Termine Unternehmen

06:15 GBR: Standard Chartered, Halbjahreszahlen

07:00 DEU: Fuchs Petrolub, Q2-Zahlen (10.00 h Pk)

07:00 DEU: BASF, Q2-Zahlen (detailliert) (8.00 h Pk)

07:00 AUT: OMV, Q2-Zahlen (detailliert)

07:00 AUT: ams-Osram AG, Q2-Zahlen

07:00 CHE: Clariant, Halbjahreszahlen

07:00 ESP: BBVA, Halbjahreszahlen

07:00 FRA: Capgemini, Q2-Zahlen

07:00 NLD: Signify, Q2-Zahlen

07:15 FRA: Air France-KLM, Q2-Zahlen

07:30 DEU: Hensoldt AG, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Koenig & Bauer, Q2-Zahlen

07:30 FRA: Vinci, Halbjahreszahlen

07:30 FRA: Sanofi, Q2-Zahlen

07:30 FRA: Bouygues, Halbjahreszahlen

07:45 ITA: Eni, Halbjahreszahlen

08:00 FRA: Hermes, Halbjahreszahlen

08:00 FRA: Engie, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: AstraZeneca, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: International Consolidated Air, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: Natwest, Halbjahreszahlen

09:00 DEU: Audi, Q2-Zahlen

12:00 SWE: Securitas AB, Q2-Zahlen

12:30 USA: Exxon Mobil, Q2-Zahlen

12:45 USA: Chevron Corporation, Q2-Zahlen

12:55 USA: Procter & Gamble, Q4-Zahlen

13:00 USA: Colgate-Palmolive, Q2-Zahlen

18:00 EUR: Ergebnisse Eba-Bankenstresstest

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

DEU: Telefonica Deutschland, Investor- und Analystentreffen

BEL: Umicore, Halbjahreszahlen

ESP: Amadeus IT, Halbjahreszahlen

ESP: CaixaBank, Halbjahreszahlen

FRA: Atos, Halbjahreszahlen

FRA: Vallourec, Halbjahreszahlen

FRA: Rexel, Halbjahreszahlen

ITA: Intesa Sanpaolo, Halbjahreszahlen

ITA: Leonardo, Halbjahreszahlen

ITA: Autogrill, Halbjahreszahlen

JPN: Nissan Motor, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

DEU: Ifo-Institut veröffentlicht Geschäftsklima Ostdeutschland, Dresden

JPN: BoJ, Zinsentscheid

01:30 JPN: Verbraucherpreise Tokio 07/23

07:30 FRA: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

07:30 DEU: Verbraucherpreise Nordrhein-Westfalen 07/23

08:00 SWE: Einzelhandelsumsatz 06/23

08:00 DEU: Schulden des öffentlichen Gesamthaushalts (endgültige Ergebnisse), Jahr 2022

08:00 DEU: Wohnungsbestand (Wohnungen nach Gebäudeart, durchschnittliche

Wohnungsgröße und Wohnfläche je Einwohner), Stichtag 31.12.2022

08:30 CHE: BFS: Detailhandelsumsätze 06/23

08:45 FRA: Verbraucherpreise 07/23 (vorläufig)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 07/23 (vorläufig)

09:00 CHE: Konjunkturbarometer 07/23

09:00 AUT: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

09:00 ESP: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

09:00 TRK: Handelsbilanz 06/23

10:00 DEU: Verbraucherpreise Hessen, Bayern, Brandenburg 07/23

10:00 DEU: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

10:00 ITA: Erzeugerpreise 06/23

11:00 DEU: Verbraucherpreise Sachsen 07/23

11:00 EUR: Verbrauchervertrauen 07/23 (endgültig)

11:00 EUR: Wirtschafts- und Industrievertrauen 07/23

12:00 IRL: Einzelhandelsumsatz 06/23

12:00 IRL: Verbraucherpreise 07/23 (vorläufig)

14:00 DEU: Verbraucherpreise 07/23 (vorläufig)

14:30 USA: Beschäftigungskostenindex Q2/23

14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 06/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 07/23 (endgültig)

EUR: Fitch Ratingergebnis Estland, Lettland

EUR: Moody's Ratingergebnis Niederlande, Lettland

EUR: S&P Ratingergebnis Luxemburg

Sonstige Termine

10:00 DEU: Deutsche Bundesbank: Falschgeldzahlen 1. Halbjahr 2023

10:00 DEU: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besucht das Unternehmen ISAR Aerospace, Ottobrunn

13:00 DEU: Pk zur gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit und des Hausärzteverbandes beim Hitzeschutz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und dem Vorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, Berlin

ESP: Informelles Treffen der EU-Gesundheitsminister

USA: US-Präsident Biden hält Rede in Maine zur US-Wirtschaft

Redaktion onvista/dpa-AFX

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