Börse am Morgen

Dax im Plus – Redcare erholt sich nach dem Sturz vom Freitag

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Nach vorbörslicher Unsicherheit hat sich der Dax nach gut einer Stunde Handel erholt gezeigt: Er liegt mit 0,56 Prozent im Plus bei 15.662 Punkten. Er erholte sich damit etwas von seiner Schwäche in der Vorwoche.

Zuletzt hatten die Wirtschafts- und Immobilienprobleme Chinas und Bedenken, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins doch noch weiter anheben könnte, den Dax belastet. Dabei war der deutsche Leitindex kurz unter 15.500 Punkte gerutscht, er konnte sich dann aber knapp über dem Tief von Anfang Juli fangen. Sollte der Dax diese Umkehr am Montag bestätigen, würde sich das kurzfristige Bild erst einmal wieder verbessern, erklärte Marktexperte Christoph Geyer. Doch die Lage dürfte „weiter angespannt bleiben“.

Im Fokus standen am Montag konjunkturstützende Zinssenkungen chinesischer Banken, die in der Summe enttäuschten. Der hiesige Markt konnte sich davon aber abkapseln. Die Anleger schauen bereits gespannt auf das Notenbanktreffen in Jackson Hole, das ab Donnerstag stattfindet. Laut der Helaba warten sie auf klare Signale zur weiteren Entwicklung der Geldpolitik. Nach wie vor sei die Mehrheit davon überzeugt, dass die bisherigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed ausreichen.

Redcare nach Gewinnmitnahmen erholt - Warburg mit 130-Euro-Ziel

Die Papiere von Redcare Pharmacy verzeichnen am Montag eine moderate Erholung. Nach dem erstmaligen Rutsch unter die 100-Euro-Marke seit Anfang Juli, der am Freitag mit Gewinnmitnahmen begründet wurde, ging es nun wieder knapp über diese Marke zurück. Nach gut einer Stunde Handel liegt die Aktie von Redcare Pharmacy mit 2,79 Prozent im Plus bei 102,30 EUR.

Analyst Michael Heider von Warburg Research wird am Montag noch etwas optimistischer für die Kursentwicklung der Online-Apotheke, deren Kursziel er bei 130 EUR sieht. Er lobte eine „sehr starke Wachstumsdynamik“ und ein förderliches regulatorisches Umfeld.

Zuletzt habe der Konkurrent DocMorris in einer Telefonkonferenz seine Erwartung geäußert, dass es ab dem vierten Quartal 2023 eine Online-Lösung geben könnte, um E-Rezepte in Deutschland mit der elektronischen Gesundheitskarte einzulösen.

Fazit: Der Rücksetzer eignet sich besonders gut für Nachkäufe. Wenn im nächsten Jahr das E-Rezept eingeführt wird, steht einer Umsatzsteigerung im Rx-Bereich (verschreibungspflichtiger Medikamente) nichts mehr im Weg. Dann sind mittelfristig sogar 150 EUR als Kursziel realistisch und langfristig sogar das alte Rekordhoch von 250 EUR.

Erneut Rekord-Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Deutschland

Die Gemeinden in Deutschland haben im vergangenen Jahr erneut einen Höchststand bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer erzielt. Die Summe stieg mit einem Plus im Vorjahresvergleich von 14,9 Prozent auf rund 70,2 Mrd EUR, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Schon 2021 war nach einem Rückgang im ersten Corona-Jahr 2020 ein Rekordwert seit Beginn der Zeitreihe 1991 erreicht worden.

Den höchsten Anstieg bei den Flächenländern verzeichneten den Angaben zufolge im Jahr 2022 die Gemeinden in Sachsen-Anhalt mit 34,8 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 26,7 Prozent. Unter den Stadtstaaten erzielte Hamburg mit 23,6 Prozent das größte Plus. Brandenburg musste als einziges Bundesland ein Minus verbuchen, es betrug 3,8 Prozent, wie das Bundesamt mitteilte.

Die Einnahmen aus der Grundsteuer A, die auf das Vermögen der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe erhoben wird, stiegen demnach um 0,3 Prozent auf 400 Mio. EUR. Aus der Grundsteuer B, die auf Grundstücke erhoben wird, flossen mit 14,9 Mrd. EUR 2,0 Prozent mehr. Der Ertrag aus Grundsteuer und Gewerbesteuer, den sogenannten Realsteuern, summierte sich auf rund 85,5 Mrd. EUR, das waren 12,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der durchschnittliche Hebesatz aller Gemeinden in Deutschland für die Gewerbesteuer lag laut Bundesamt 2022 wie im Vorjahr bei 403 Prozent. Bei der Grundsteuer A stieg der Hebesatz um 3 Prozentpunkte auf durchschnittlich 350 Prozent. Der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B nahm um 5 Prozentpunkte zu und lag bei 486 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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