Dax erholt sich vorbörslich weiter – Commerzbank gefragt
Der Dax dürfte am Freitag zunächst an seine Vortageserholung anknüpfen. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,3 Prozent auf 15.364 Punkte. Tags zuvor war der Dax mit 15 138 Punkten bis zum Mittag auf einen weiteren Tiefststand seit März gefallen, hatte dann aber deutlich gedreht. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich ebenfalls ein freundlicher Börsenstart an.
Diese Faktoren stützen den Dax
Dabei half die Stabilisierung an der Wall Street auf dem tiefsten Niveau seit Juni. Stephen Innes von SPI Asset Management machte vor allem gesunkene Ölpreise und wieder etwas niedrigere Renditen bei Staatsanleihen als Gründe für die Erleichterung aus.
Im Dax komme nach dem Ausverkauf zum Wochenstart und der jüngsten Stabilisierung nun der 15.500er-Marke wieder eine besondere Bedeutung zu, schrieb Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. Ein Sprung darüber wäre ein Zeichen dafür, dass die Bullen wieder die Oberhand gewinnen, und damit auch der Schlüssel für eine positive Stimmung in der kommenden Handelswoche. Scheitert dies, bliebe die Unsicherheit und Anleger müssten ihre Positionen erst einmal neu bewerten. Derzeit ist weiterhin unklar, ob und wie stark die Notenbanken die Zinsen noch anheben müssen, um der Inflation Herr zu werden.
Einzelwerte im Überblick
Mit Blick auf die Einzelwerte dürften die Aktien der Commerzbank zum Wochenschluss zu den Gewinnern zählen. Das Finanzinstitut setzt sich für die nächsten Jahre ehrgeizigere Ziele und will ihre Anteilseigner stärker am Unternehmenserfolg beteiligen. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Papiere zwei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Donnerstag.
Die mittelfristige Kapitalausschüttungspolitik der Commerzbank impliziere eine attraktive Rendite, Analyst Kian Abouhossein von US-Bank JPMorgan. Doch die entsprechenden Erwartungen der Anleger seien schon vergleichsweise hoch.
Auch die Aktien von Adidas und Puma zogen auf Tradegate deutlich an. Hier trieben positiv aufgenommene Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Nike die Kurse an.
Bei der Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssenkrupp könnte einem Pressebericht zufolge bald der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky einsteigen. Vertreter des Industriekonzerns führten mit diesem vertiefte Gespräche, berichtete das "Handelsblatt" in seiner Freitagausgabe unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Anteilsscheine von Thyssenkrupp waren daraufhin bereits kurz vor Handelsschluss am Donnerstag deutlich angesprungen. Am Freitag nun gaben die Papiere auf Tradegate leicht nach.
Ansonsten stehen die Anteilsscheine Synlab mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Ephios Luxembourg, eine dem Großaktionär Cinven zuzurechnende Holdinggesellschaft, bietet 10 Euro je Aktie des Laborspezialisten. Eine solche Offerte steht seit März bereits im Raum.
Moderate Gewinne an der Wall Street
Am New Yorker Aktienmarkt haben am Donnerstag Technologiewerte ihre moderate Erholung vom Vortag deutlicher fortgesetzt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,84 Prozent auf 14.702,77 Punkte. Der Druck auf die Börsen durch steigende Anleiherenditen hält zwar an, die Rendite auf die zehnjährigen Papiere war zuletzt jedoch mit unter 4,6 Prozent nicht mehr ganz so hoch wie im frühen Handel, als sie sich in Richtung 4,7 Prozent bewegt hatte. Beim Leitindex Dow Jones Industrial fiel das Plus mit 0,35 Prozent auf 33.666,34 Punkte etwas geringer aus. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,59 Prozent auf 4.299,70 Zähler hoch.
Asiens Börsen uneinheitlich
In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte keine einheitliche Richtung gefunden. Während es Japan erneut weiter nach unten ging, konnte sich die Börse in Hongkong deutlich von den bisherigen Wochenverlusten erholen.
In China haben die Börsen am Freitag wegen eines Feiertags geschlossen. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion legte im späten Handel 2,7 Prozent auf 17.839 Punkte und zu und lag damit im Vergleich zum vergangenen Freitag nur noch etwas mehr als ein Prozent im Minus.
Anders sieht es in Japan aus. Dort verlor der Leitindex Nikkei 225 weitere 0,40 Prozent. Auf Wochensicht beläuft sich der Verlust auf knapp zwei Prozent.
Renten
Bund-Future 127,56 -0,06%
Devisen: Euro bleibt auf Erholungskurs
Der Euro setzt seinen moderaten Erholungskurs fort. Am Freitagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0580 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Zur Wochenmitte war der Kurs auf 1,0488 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen. Seither geht es etwas bergauf. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0539 Dollar festgesetzt.
Zum Wochenausklang stehen einige beachtenswerte Konjunkturzahlen auf dem Programm. Am Vormittag werden Inflationszahlen aus der Eurozone für September erwartet. Es wird mit einem deutlichen Rückgang der Teuerungsrate gerechnet, was aber auch an einem statistischen Effekt liegt.
In den USA richten sich die Blicke am Nachmittag ebenfalls auf Inflationsdaten. Der von der US-Zentralbank Fed besonders beäugte Preisindex PCE wird veröffentlicht. Ähnlich wie die EZB steuert die Fed wohl auf ein Ende ihrer kräftigen Zinsanhebungen zu. Zusätzliche Straffungen zur Inflationseindämmung sind aber nicht ausgeschlossen.
Euro/USD 1,0581 0,15%
USD/Yen 149,38 0,05%
Euro/Yen 158,06 0,19%
Ölpreise stabilisieren sich nach Rückgang
Die Ölpreise haben sich am Freitagmorgen auf hohem Niveau stabilisiert. Nach kräftigen Abschlägen am Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 95,05 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel geringfügig auf 91,68 Dollar.
Unter dem Strich haben die Erdölpreise in der laufenden Woche abermals deutlich zugelegt. Ein Fass Nordseeöl kostete zeitweilig mehr als 97 Dollar, die runde 100-Dollar-Marke rückt also näher. Der Preis für amerikanisches Rohöl war erstmals seit Sommer 2022 über die Marke von 95 Dollar geklettert. Seit Anfang Juli sind die Preise um mehr als 20 Dollar gestiegen.
Wichtigster Grund für die Preiszuwächse ist die künstliche Angebotsverknappung durch große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Hinzu kommen knappe Rohölvorräte, insbesondere in den USA. Auf der Nachfrageseite ist in den Vereinigten Staaten von der vielfach befürchteten Rezession bisher nichts zu sehen, während sich die chinesische Volkswirtschaft zuletzt etwas erholen konnte.
Brent 95,11 -0,27 USD
WTI 91,77 +0,06 USD
Umstufungen von Aktien
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DHL GROUP AUF 52 (55) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR INFINEON AUF 51 (54) EUR - 'OVERWEIGHT'
- WDH/BAADER BANK STARTET MEDIGENE MIT 'BUY' - ZIEL 2,35 EUR
- WDH/CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR DHL GROUP AUF 41 (45) EUR - 'NEUTRAL'
- WDH/SOCGEN HEBT SARTORIUS AUF 'BUY' (HOLD)
- HSBC STARTET FEDEX MIT 'BUY' - ZIEL 330 USD
- HSBC STARTET UPS MIT 'HOLD' - ZIEL 170 USD
- HSBC STARTET ADOBE SYSTEMS MIT 'HOLD' - ZIEL 519 USD
- HSBC STARTET INTUIT MIT 'HOLD' - ZIEL 520 USD
- HSBC STARTET AUTODESK MIT 'HOLD' - ZIEL 214 USD
- HSBC STARTET AKAMAI MIT 'HOLD' - ZIEL 106 USD
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ASML AUF 635 (680) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR MOLLER-MAERSK AUF 9600 (10000) DKK - 'UNDERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 172 (176) CHF - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR STMICRO AUF 63 (65) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BERENBERG HEBT INFICON HOLDING AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 1325 (1222) CHF
- BERENBERG HEBT VAT GROUP AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 395 (365) CHF
- GOLDMAN HEBT BRUNELLO CUCINELLI AUF 'BUY' - ZIEL 87 EUR
- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 29 (28) EUR - 'BUY'
- GOLDMAN PASST ZIEL FÜR PROSUS AUF 49,4 EUR AN - 'BUY'
- GOLDMAN SENKT WPP AUF 'NEUTRAL' - ZIEL 885 PENCE
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CERES POWER AUF 510 (540) PENCE - 'BUY'
- HSBC HEBT BIOMERIEUX AUF 'BUY' - ZIEL 110 EUR
- HSBC SENKT EUROFINS SCIENTIFIC AUF 'HOLD' - ZIEL 60 EUR
- JEFFERIES HEBT OCI AUF 'BUY' - ZIEL 34 EUR
- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR YARA AUF 345 (334) NOK - 'UNDERPERFORM'
- JEFFERIES STARTET LUNDIN MINING MIT 'BUY' - ZIEL 13 CAD
- JPMORGAN SETZT SVENSKA HANDELSBANKEN AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'
- SANTANDER HEBT TERNA AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 8,20 EUR
- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR ESSILORLUXOTTICA AUF 186,40 (183) EUR - 'HOLD'
- UBS SENKT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 2750 (2800) CHF - 'SELL'
Termine Unternehmen
09:30 NLD: Aegon, außerordentliche Hauptversammlung
Termine Konjunktur
01:30 JPN: Arbeitsmarktdaten 08/23
01:30 JPN: Verbraucherpreise Großraum Tokio 09/23
01:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 08/23
01:50 JPN: Industrieproduktion 08/23
08:45 FRA: Erzeuger- und Verbraucherpreise 09/23
08:45 FRA: Konsumausgaben 08/23
09:55 DEU: Arbeitsmarktdaten 09/23
11:00 EUR: Verbraucherpreise 09/23
11:00 ITA: Verbraucherpreise 09/23
14:30 USA: Handelsbilanz 08/23
14:30 USA: Einzelhandel, Lagerbestände 08/23
14:30 USA: Konsumausgaben 08/23
15:45 USA: MNI Chicago Einkaufsmanagerindex 09/23
16:00 USA: University of Michigan Stimmungsindex 09/23
Sonstige Termine
17:00 DEU: Erster Bürgerrat zur Ernährungspolitik nimmt Arbeit auf
Hinweis
CHN: Feiertag, kein Börsenhandel
KOR: Feiertag, kein Börsenhandel
Redaktion onvista/dpa-AFX