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LBBW Kapitalmärkte Daily

Märkte feiern die Fed

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Positives Markt-Momentum


Auf den Zinsentscheid der US-Notenbank vom Mittwochabend hatten die US-Märkte bereits vorgestern erfreut reagiert. Die positive Stimmung hielt auch am gestrigen Donnerstag an. Die großen Aktienindizes kletterten weiter empor. Die Renditen von US-Staatsanleihen mit langer Laufzeit gaben weiter nach. Europa folgte im Schlepptau. Hochkarätige Konjunkturdaten standen gestern nicht auf der Agenda. Bundesbank-Chef Joachim Nagel und der niederländische EZB-Vertreter Klaas Knot zeigten sich zuversichtlich, dass die Notenbank mit dem aktuellen Leitzinsniveau die Inflation wieder auf ihren Zielwert von 2 % bekommt. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel mahnte hingegen vergangene Nacht, angesichts der langen Phase hoher Inflation müsse die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleiben. Neuerliche Angebotsschocks könnten die Inflationserwartungen destabilisieren. Es habe ein Jahr gedauert, um die Inflation von 10,6 % auf aktuell 2,9 % zu bringen. Der Weg bis zur 2 %-Marke dürfte nun doppelt so lang benötigen.

"Kleinere" Notenbanken warten ab


Die Bank of England beließ gestern erwartungsgemäß ihren Leitzins bei 5,25 %. Es stimmten nur noch drei der neun Mitglieder des geldpolitischen Rates für eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte. Im September waren es noch vier. Die Beibehaltung einer restriktiven Geldpolitik ist laut Notenbank-Chef Andrew Bailey "für längere Zeit" nötig. Es sei "deutlich verfrüht" über Zinssenkungen nachzudenken. Aus unserer Sicht nehmen damit die Anzeichen zu, dass die Bank of England bei ihren Leitzinsanhebungen das Ende der Fahnenstange erreicht haben könnte. Auch die norwegische Notenbank beließ ihren Leitzins erwartungsgemäß unverändert, und zwar bei 4,25 %. Sie signalisierte aber, dass sie im Dezember den Leitzins noch einmal anheben könnte - dann zum vermutlich letzten Mal in diesem Zyklus. Der schwache Außenwert der Norwegischen Krone macht ihr das Leben bei der Bekämpfung der Inflation schwer. Die tschechische Notenbank drehte gestern ebenfalls nicht an der Zinsschraube. Ihr Leitzins liegt bei 7 %. Hier waren die Auguren allerdings zwiegespalten, ob die Notenbank nicht vielleicht schon eine erste Zinssenkung vornehmen könnte. Letztlich stimmten zwei der sieben Notenbank-Mitglieder für eine Zinssenkung. Notenbank-Chef Ales Michl nannte die aktuelle Geldpolitik sehr restriktiv. Mit Blick auf den nächsten Zinsentscheid im Dezember sagte er, sowohl eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses als auch eine Senkung seien möglich. Etwaige künftige Zinssenkungsschritte würden vorerst klein ausfallen.

Blick auf den Arbeitsmarkt


Daten zum deutschen Arbeitsmarkt zeigten gestern, dass die schwache Konjunktur die Beschäftigungsentwicklung belastet. In saisonbereinigter Betrachtung kletterte die Arbeitslosenquote im Oktober von 5,7 % auf 5,8 %. Der Anstieg der Arbeitslosenquote vollzieht sich aber bislang in einem sehr gemächlichen Tempo. Für die Finanzmärkte von erheblich größerem Interesse: Die USA veröffentlichen heuten ihren Arbeitsmarktbericht für den Monat Oktober. Da in den USA erst am kommenden Wochenende die Sommerzeit endet, erfolgt die Veröffentlichung nicht wie gewohnt um 14:30 Uhr MEZ, sondern bereits um 13:30 Uhr. Wir gehen - wie auch der Analystenkonsens - davon aus, dass der starke Beschäftigungsaufbau von 336.000 Stellen im September lediglich eine Eintagsfliege war. Wir erwarten für Oktober ein Plus von 205.000 Stellen.

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