Londoner Bürgermeister - Brexit kostet 140 Mrd Pfund jährlich

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Der Austritt aus der Europäischen Union kommt die britische Wirtschaft einer Studie zufolge teuer zu stehen.

Bislang habe der Brexit die Wirtschaftsleistung um sechs Prozent geschmälert, was jährlich 140 Milliarden Pfund (163 Milliarden Euro) entspreche, sagte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Donnerstag. Bis 2035 sollen sich dies auf zehn Prozent erhöhen. Khan hatte die Studie bei der Beratungsfirma Cambridge Econometrics in Auftrag gegeben. "Es ist jetzt offensichtlich, dass der Brexit nicht funktioniert", sagte Khan. "Die harte Version des Brexit, die wir bekommen haben, zieht unsere Wirtschaft nach unten und treibt die Lebenshaltungskosten in die Höhe."

Den Berechnungen von Cambridge Econometrics zufolge wird das Beschäftigungsniveau bis 2035 infolge des Brexit um drei Millionen sinken. Die Investitionen sollen um ein Drittel geringer ausfallen. Am 23. Juni 2016 stimmte eine knappe Mehrheit der Briten für den EU-Austritt ihres Landes, der Anfang 2020 vollzogen wurde. Das erschwert etwa den Handel mit der EU.

Die in Meinungsumfragen deutlich vor den regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak liegende Labour-Partei, der auch Khan angehört, hält sich bislang mit klaren Aussagen über die künftigen Beziehungen zur EU zurück. Parteichef Keir Starmer hielt sich bislang zurück. Die Wahlen könnten in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen.

Weniger Handel, geringere Direktinvestitionen, mehr Unsicherheit: Auch die deutsche Wirtschaft zog zuletzt eine negative Brexit-Bilanz. "Der Brexit ist ein wirtschaftliches Desaster für beide Seiten des Kanals", sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier. 2022 exportierte Deutschland Waren im Wert von 73,8 Milliarden Euro in das Vereinigte Königreich und damit 14,1 Prozent weniger als 2016, dem Jahr des Brexit-Votums.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Jörn Poltz. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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