Börse am Morgen 01.02.2024

Dax im Minus – DWS mit Traumdividende – Shell plant neue Aktienrückkäufe – BNP: Gewinn bricht ein

onvista · Uhr
Quelle: O_P_G/Shutterstock.com

Die Aussicht auf vorerst weiter hohe Leitzinsen in den USA hat am Vorabend die Wall Street belastet und am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt in Mitleidenschaft gezogen. Der Dax liegt nach einer  Stunde Handel um 0,21 Prozent auf 16.868 Punkte. Damit nimmt der Leitindex etwas mehr Abstand zum Rekordhoch bei 17.003 Punkten.

Die US-Notenbank Fed ließ das Zinsniveau wie erwartet unverändert und machte deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Man müsse erst mehr Vertrauen gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewege. Fed-Chef Jerome Powell sagte, die Fed sei bereit, das hohe Zinsniveau länger beizubehalten. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinslockerung. Denn bisher scheint es so, dass es der Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen.

DWS mit Traumdividende

Heute Morgen hat die Fondstochter der Deutschen Bank DWS Group ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht.

Jahreszahlen 2023 DWS im Überblick

Auf den Gewinn drückten die Managementgebühren, die von 2,45 Milliarden Euro auf 2,31 Milliarden Euro fielen. Außerdem belastete die teure Umstellung der Computersysteme den Gewinn.

Im Herbst hatte DWS-Chef Hoops eingeräumt, dass das IT-Projekt länger dauert und deutlich teurer wird als ursprünglich geplant. Nachdem das Vorhaben im vergangenen Jahr mit etwa 100 Millionen Euro zu Buche schlagen sollte, rechnete er für 2024 mit weiteren Kosten in dieser Höhe. Die erhofften Einsparungen würden in voller Höhe daher auch erst später erzielt - und nicht schon Anfang 2025.

Für das neue Jahr erwartet Vorstandschef Stefan Hoops einen verstärkten Zufluss an Kundengeldern.

DWS: Dividendenrendite von 16,6 Prozent

Dividendenjäger haben Grund zur Freude: Die DWS schlägt eine Dividende von 2,10 Euro vor (Vorjahr: 2,00 Euro). Zusätzlich erhalten Aktionäre eine Sonderdividende in Höhe von vier Euro. Die Gesamtdividende steigt damit auf 6,10 Euro. Gemessen am jetzigen Kurs von 36,60 Euro ergibt sich damit eine Dividendenrendite von 16,6 Prozent.

Shell steckt weitere Milliarden in Aktienrückkäufe

Der Öl- und Gasmulti Shell will trotz eines Gewinneinbruchs im Schlussquartal weitere Milliarden in Aktienrückkäufe stecken. Eigene Papiere für 3,5 Milliarden US-Dollar sollen auf Sicht von drei Monaten erworben werden, sagte Konzernchef Wael Sawan am Donnerstag im Zuge der Vorlage von Geschäftszahlen laut Mitteilung.

Im letzten Jahresviertel 2023 verdiente der BP-Rivale wegen Wertberichtigungen – unter anderem auf rohstoffbezogene Finanzinstrumente – 474 Millionen Dollar. Das sind 93 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Um solche Sondereffekte bereinigt blieb mit 7,3 Milliarden Dollar allerdings deutlich mehr Gewinn hängen als von Analysten im Durchschnitt erwartet.

Im Gesamtjahr 2023 fiel der auf die Aktionäre entfallende Überschuss um mehr als die Hälfte auf 19,4 Milliarden Dollar. Allerdings hatte die gesamte Branche 2022 vom Öl- und Gaspreissprung infolge der Verteuerung der Ölpreise durch die westlichen Sanktionen gegen Russland profitiert. Shell hatte den Überschuss seinerzeit binnen eines Jahres mehr als verdoppelt.

Gewinn der Bank BNP Paribas bricht im vierten Quartal überraschend ein

Die französische Großbank BNP Paribas hat im vergangenen Jahr trotz eines überraschend starken Gewinneinbruchs im vierten Quartal mehr verdient. 2023 sei der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um gut 11 Prozent auf fast 11 Milliarden Euro geklettert.

Experten hatten allerdings einen stärkeren Anstieg auf rund 12 Milliarden Euro erwartet. In den letzten drei Monaten des Jahres brach der Gewinn um die Hälfte auf knapp 1,1 Milliarden Euro ein. Das deutlich schwächere Ergebnis geht unter anderem auf eine höhere Risikovorsorge und eine Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten zurück. Die Bank geht zudem nicht mehr davon aus, dass das angepeilte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12 Prozent 2025 erreicht werden kann. Dieser Wert werde jetzt 2026 anvisiert.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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