Börse am Morgen 06.02.2024

Dax leicht im Minus – BP steckt Milliarden in Aktienrückkauf – Aurubis: Gewinn rückläufig

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Quelle: Poetra.RH/Shutterstock.com

Der Dax bleibt ist nach gut einer Stunde Handel unter die Marke von 16.900 Punkten gerutscht. Er notiert momentan mit einem Miniminus von 0,02 Prozent bei 16.899 Punkten.

Mit dem Erreichen neuer Rekordmarken tut sich der Leitindex zurzeit aber etwas schwer, da Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen angesichts starker Wirtschaftsdaten aus den USA jüngst einen Dämpfer bekommen hatten. Am Freitag hatte der Dax die bisherige Bestmarke aus dem Dezember lediglich um einen Punkt überboten, dann fehlten bereits die Nachkäufer. Am Dienstag zeigen auch die Vorgaben aus Übersee ein gemischtes Bild.

„Die Zinsfantasie beiderseits des Atlantiks hat in den letzten Tagen einen Dämpfer erhalten, nicht nur, weil die Notenbanker insgesamt zögerlich geblieben sind, auch haben wichtige Datenveröffentlichungen den Zinssenkungserwartungen keine neue Nahrung gegeben“, sagten am Morgen die Experten der Helaba. Zuletzt gab es aber auch vermehrt Stimmen, die die derzeit gute konjunkturelle Verfassung hervorheben.

BP steckt weitere Milliarden in Aktienrückkäufe - Gewinneinbruch im Quartal

Der britische Ölkonzern BP will trotz eines Gewinneinbruchs im Schlussquartal 2023 weitere Milliarden in Aktienrückkäufe stecken. Das Unternehmen werde im ersten Halbjahr des laufenden Jahres eigene Papiere für 3,5 Milliarden Dollar erwerben.

Im letzten Jahresviertel 2023 verdiente der Konzern wegen Wertberichtigungen - unter anderem auf rohstoffbezogene Finanzinstrumente - 371 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte BP noch 10,8 Milliarden Dollar ausgewiesen. Um Sondereffekte bereinigt blieb mit 2,99 Milliarden Dollar allerdings deutlich mehr Gewinn hängen als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Die Dividende soll 7,27 US-Cent betragen (Vorjahr: 7,3 US-Cent).

2022 hatte die gesamte Branche vom Öl- und Gaspreissprung infolge der westlichen Sanktionen gegen Russland profitiert, dieser Effekt normalisiert sich wieder. Erst jüngst hatten der US-Ölkonzern Chevron sowie der Öl- und Gasmulti Shell einen Gewinneinbruch im Schlussquartal vermeldet.

Aurubis geht mit weniger Gewinn ins neue Jahr - Ausblick bestätigt

Mitten im Wirbel um die Folgen hoher Betrugsschäden und eines Vorstandsumbaus ist Aurubis mit Gewinneinbußen ins neue Geschäftsjahr gestartet. Höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen, etwa für Kupferkonzentrat und Schrott, standen niedrigere Preise für Metalle und Schwefelsäure - einem Nebenprodukt der Kupferherstellung - gegenüber. Hinzu kamen gestiegene Rechts- und Beratungskosten.

Quartalszahlen Q1 für GJ 23/24 Aurubis im Überblick

Die Konzernführung um Noch-Aurubis-Chef Roland Harings peilt für das gesamte Geschäftsjahr weiterhin einen operativen Vorsteuergewinn von 380 bis 480 Millionen Euro an. Das ist zwar mehr als die 2022/23 erzielten 349 Millionen Euro, allerdings hatten Betrugs- und Diebstahlfälle die Hamburger da auch mit 139 Millionen Euro belastet.

Der Millionenschaden hatte auch zur Kritik am Risikomanagement der Unternehmenslenker geführt. In der Folge muss - wie seit Januar bekannt - fast der komplette Vorstand gehen. Aurubis-Chef Roland Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven sowie Produktionsvorstand Heiko Arnold verlieren vorzeitig ihre Posten. Nachfolger stehen noch nicht fest.

Die Aurubis-Aktie ist im frühen Handel sehr volatil: Wenige Minuten nach Handelsstart lag sie noch mit über 2,3 Prozent im Minus, dann stieg sie ium über vier Prozent und nach gut einer Stunde Handel notiert sie mit einem kleinen Plus von 0,93 Prozent bei 65,04 Euro. Aurubis ist im MDax gelistet.

Bericht: Chinesische Investitionen in den Iran verzehnfacht

Chinesische Investitionen in den Iran haben sich einem Bericht zufolge innerhalb eines Jahres verzehnfacht. Die Summe stieg von 200 Millionen Dollar auf 2 Milliarden Dollar, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag unter Berufung auf den Vorsitzenden der Organisation für Auslandsinvestitionen berichtete. Das Geld fließt demnach vor allem in Projekte in den Bereichen Logistik, Infrastruktur und Bergbau.

Als wichtiger Abnehmer iranischen Öls ist China wirtschaftlich ein wichtiger Partner für Teheran. Beide Länder schlossen 2021 ein Kooperationsabkommen über 25 Jahre. Gleichzeitig hat die Führung in Teheran angesichts der internationalen Sanktionen auch seine Beziehungen zu Russland ausgebaut und unterstützt das Land nach westlichen Erkenntnissen im Krieg in der Ukraine. Laut Tasnim gehören zu den größeren Investoren auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei.

Der Iran ist vor allem wegen seines Atomprogramms mit Sanktionen belegt. Die Staatsführung verstärkte in den vergangenen Jahren daher seine Beziehungen zu Russland und China, suchte aber auch neue Partner. So ist die Islamische Republik inzwischen Mitglied der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und seit Jahresbeginn Teil der Staatenvereinigung BRICS. Die Strategie löst aber auch Kritik im Iran aus. Viele Menschen wünschen sich eine Verbesserung der Beziehung zum Westen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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