Dax bleibt nach US-Daten in Schlagdistanz zu Rekordhoch

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Frankfurt (Reuters) - Dank positiv aufgenommener US-Arbeitsmarktdaten haben Europas Börsen ihre jüngsten Kursgewinne am Freitag weitgehend verteidigt.

Dax und EuroStoxx50 bröckelten um jeweils 0,2 Prozent auf 17.814,51 beziehungsweise 4963,61 Punkte ab. Damit schloss der deutsche Leitindex nur etwa 65 Zähler unter seinem Rekordhoch vom Donnerstag. An der Wall Street hielt sich der US-Standardwerteindex Dow Jones am Freitag knapp im Plus bei 38.840 Stellen.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft wuchs im Februar zwar überraschend stark um 275.000, allerdings fiel der Anstieg der Stundenlöhne mit 0,1 Prozent deutlich geringer aus als vorhergesagt. "Der Markt kann mit diesen Zahlen zufrieden sein", sagte Lindsey Bell, Chef-Anlagestrategin des Vermögensverwalters 248 Ventures. Sie untermauerten die jüngsten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell über die mögliche geldpolitische Wende in den kommenden Monaten.

DOLLAR WENIG VERÄNDERT - BITCOIN ÜBER 70.000 DOLLAR

Da allerdings Börsianer damit rechnen, dass auch die Europäische Zentralbank (EZB) bald ihre Geldpolitik lockert, bewegte sich der Euro kaum. Er kostete zuletzt 1,0945 Dollar.

Bitcoin nahm dagegen seine Rekordjagd wieder auf und übersprang erstmals die psychologisch wichtige Marke von 70.000 Dollar. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise profitiert weiterhin von der Zulassung börsennotierter Bitcoin-Fonds (ETF) in den USA, deren Nachfrage das Angebot an digitalen Münzen bei weitem übersteigt. Antoni Trenchev, Mitbegründer der Krypto-Kreditplattform Nexo warnte allerdings vor Euphorie. Drastische Rücksetzer von zehn oder 20 Prozent seien an diesem Markt an der Tagesordnung.

REKORD-KURSSTURZ BEI HELLOFRESH

Am deutschen Aktienmarkt musste HelloFresh mit einem Minus von gut 42 Prozent den größten Tagesverlust der Firmengeschichte hinnehmen. Der Kochbox-Versender verabschiedete sich von seinen Geschäftszielen und schlug damit Anleger in die Flucht. "Wir gehen davon aus, dass HelloFreshs Kochboxengeschäft nicht nur unter dem eingetrübten Konsumklima leidet, sondern auch mit strukturellen Problemen konfrontiert ist", schrieb DZ- Bank-Analyst Thomas Maul.

Gefragt waren dagegen die Titel von Gap, die sich an der Wall Street um 4,4 Prozent verteuerten. Dank einer wieder anziehenden Nachfrage nach Bekleidung der Marke "Old Navy" verbuchte die Modefirma einen überraschend hohen Quartalsumsatz von 4,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel mit 0,49 Dollar je Aktie sogar mehr als doppelt so hoch aus wie erwartet. Das Quartalsergebnis sei solide, lobte Analystin Joanna Kim vom Vermögensverwalter Cowen. Vor dem Management liege aber noch eine Menge Arbeit, um die Firma auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zurückzuführen.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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