Börse am Morgen 26.03.2024

Dax: Neues Rekordhoch – Auch SDax mit Rekordhoch – Jost Werke: Prognose runter, Dividende rauf

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Sittipong Phokawattana / Shutterstock.com

Der Dax hat mit 18.297 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sieht für den deutschen Leitindex noch viel Luft nach oben. Könne sich der Dax über 18.200 Punkten behaupten, sei in einer Trendfortsetzung aus technischer Sicht die Marke von 18.700 Punkten das nächste Ziel. Der Aufwärtstrend sei ungebrochen intakt.

SDax weiter in Partylaune

Nach oben um 0,44 Prozent ging es für den Kleinwerteindex SDax auf 14.154 Punkte. Das ist Rekord.

Die Experten von Index Radar hatten jüngst bereits darauf hingewiesen, dass Nebenwerte zu einer Aufholjagd ansetzen könnten. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft habe sich aufgehellt, die Belastungen durch hohe Energiepreise und erschwerte Refinanzierungsbedingungen rückten offenbar allmählich in den Hintergrund. Unternehmen aus dem SDax seien deutlich stärker mit der heimischen Wirtschaft verflochten als global aufgestellte Dax-Konzerne und hätten bisher weniger von der guten Stimmung am Aktienmarkt profitiert.

Unternehmen aus dem SDax stehen auch am Dienstag am deutschen Markt verstärkt im Fokus. An der Index-Spitze gewannen KWS Saat 8,6 Prozent. Der Saatguthersteller verkauft das Mais-Geschäft in Südamerika und verwendet den Erlös für die Senkung der Schulden.

Jost Werke erwartet Rückgang bei Umsatz und operativem Gewinn - Mehr Dividende

Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke rechnet im laufenden Jahr mit schwächeren Geschäften. Die Nachfrage in den Transportmärkten insbesondere in Europa und Nordamerika werde rückläufig sein, teilte das Unternehmen am Dienstag in Neu-Isenburg mit. Dies könne die erwartete höhere Nachfrage in der Region Asien-Pazifik nicht kompensieren.

Das Jost-Management rechnet deshalb mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr, als rund 1,25 Milliarden Euro erzielt wurden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ber. Ebit) soll ebenfalls im einstelligen Prozentbereich etwas stärker als der Umsatz zurückgehen. 2023 wurden 140,8 Millionen Euro operativer Gewinn erwirtschaftet.

Jost hatte bereits vor gut einem Monat vorläufige Zahlen vorgelegt. Diese wurden nun bestätigt. Aktionäre sollen für 2023 eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie erhalten. Das wären 10 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Experten hatten eine etwas höhere Ausschüttung erwartet.

Nachfrageflaute: Baumarktkonzern Hornbach verdient operativ weniger

Der Baumarktkonzern Hornbach Holding hat im Geschäftsjahr 2023/2024 unter der geringen Kauflust der Kunden gelitten. Der Konzernumsatz schrumpfte in den zwölf Monaten bis Ende Februar auf Basis vorläufiger Zahlen um 1,6 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstag im rheinland-pfälzischen Bornheim mitteilte. Der um nicht operative Posten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 12,4 Prozent auf 254 Millionen Euro zurück. Mit einem Rückgang in dieser Größenordnung hatte der Konzern gerechnet.

„Während die makroökonomischen Aussichten insbesondere in Deutschland weiterhin eingetrübt sind, sehen wir derzeit auch positive Zeichen“, sagte Albrecht Hornbach, Chef der Hornbach Management AG, laut Mitteilung. Dazu gehöre die seit einigen Monaten nachlassende Inflation und die guten Wetterbedingungen in den ersten Wochen der Frühjahrssaison. Die Hornbach Management AG ist die persönlich haftende Gesellschafterin der Hornbach Holding AG & Co. KGaA und führt auch die Geschäfte der börsennotierten Holding.

Weitere Details zum abgeschlossenen Geschäftsjahr sowie einen Ausblick auf Umsatz und Ertrag will der Vorstand am 22. Mai veröffentlichen.

GfK-Konsumklima: Verbraucherstimmung in Deutschland nur langsam besser

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hellt sich langsam auf. Die Erwartungen der Verbraucher an Konjunktur und Einkommen legten zuletzt leicht zu, meldete das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg. Günstig für das Konsumklima: Die Menschen neigen weniger zum Sparen. Gleichwohl fehle noch Zuversicht in die wirtschaftliche Erholung Deutschlands, trotz eines stabilen Arbeitsmarktes.

Das Konsumklima verbessert sich nun zum zweiten Mal in Folge: Der Indikator legt in der Prognose für April zum Vormonat um 1,4 Punkte auf minus 27,4 Zähler zu. Die Sparneigung ist aber immer noch hoch, denn im Vorjahreszeitraum lag sie noch deutlich niedriger.

Die Einkommenserwartungen der Verbraucher legten leicht zu auf minus 1,5 Zähler. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 gemessen.

„Die Erholung des Konsumklimas kommt langsam und nur schleppend voran“, sagt Experte Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM). Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bildeten gute Voraussetzungen für eine rasche Erholung der Konsumkonjunktur. Den Verbrauchern fehlten jedoch immer noch Planungssicherheit und Optimismus. Sie seien stark verunsichert, das hemme die Konsumneigung.

Auslöser der Verunsicherung seien die gegenwärtigen Krisen und die fehlende Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. „Das sorgt dafür, dass Impulse durch die Binnennachfrage für die Konjunktur derzeit immer noch ausbleiben. Kurz zusammengefasst: Die schlechte Stimmung überlagert die Fakten“, erklärte der Konsumexperte.

Was die deutsche Wirtschaft den Marktforschern zufolge für eine nachhaltige Erholung benötigt: Die „ausgeprägte Verunsicherung“ der Bevölkerung müsse schwinden. „Dazu braucht es einen weiteren Rückgang der Inflation und eine klare Strategie der Politik zur weiteren Entwicklung des Landes in den kommenden Jahren“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das seit 1980 monatlich erhobene GfK-Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten der Verbraucher und als ein Wegweiser für die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands. Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse ging vom 29. Februar bis zum 11. März. Die Ergebnisse basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden

Redaktion onvista/dpa-AFX

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