Börse am Morgen 14.05.2024

Dax rutscht unter 18.700 Punkte – Nordex mit operativ schwarzen Zahlen – Fraport schlägt Erwartungen

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Der Dax hat am Dienstag seine leichte Korrektur vom Rekordhoch fortgesetzt. Im frühen Handel sank der deutsche Leitindex um 0,25 Prozent auf 18.696 Punkte. Am Freitag hatte er bei gut 18.845 Punkten einen Höchststand erreicht.

„Die Anleger warten ab und wagen sich vor den Inflationsdaten am Mittwoch nicht zu weit aus der Deckung“, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die US-Verbraucherpreise gelten als maßgeblicher Faktor für die weitere geldpolitische Entwicklung. Noch ist unsicher, wann die US-Notenbank Fed mit Zinssenkungen beginnen wird.

Im Dax sei die Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen nach der starken Rally verständlicherweise gestiegen, so Stanzl. Der Dax konsolidiere auf hohem Niveau, kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets.

Nordex schreibt operativ schwarze Zahlen

Nordex hat im ersten Quartal seine Ergebnisse deutlich verbessert und operativ schwarze Zahlen geschrieben. Dabei profitierte das Unternehmen von der Abwicklung von profitableren Projekten im Vergleich zum Vorjahr. Derzeit sind viele Windanlagenbauer noch damit beschäftigt, durch die Inflation deutlich unrentablere Aufträge zu erfüllen. Der Umsatz legte in den ersten drei Monaten um 29 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro zu, wie Nordex am Dienstag in Hamburg mitteilte. Dabei errichtete das Unternehmen weniger Windanlagen als im Vorjahr.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sprang auf 52,1 Millionen Euro und lag damit über den Analystenerwartungen. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von knapp 115 Millionen Euro gestanden. Unter dem Strich schrieb Nordex einen Verlust von rund 13 Millionen Euro und damit erheblich weniger als ein Jahr zuvor, als ein Minus von 214,8 Millionen Euro auflief.

„Wir haben Projekte mit höherer Profitabilität durchgeführt und ein stabiles Kostenumfeld vorgefunden, was bedeutet, dass wir unsere Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert haben“, kommentierte Konzernchef José Luis Blanco die Zahlen. „Nach mehreren Jahren mit starken Schwankungen erwarten wir nun eine stabilere Ergebnis- und Margenentwicklung im Jahresverlauf.“ Die Jahresprognose bestätigte Nordex.

Fraport verdient im Streikquartal überraschend viel

Fraport ist trotz der Streiks im ersten Quartal überraschend stark in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auf die Aktionäre entfiel in der typischerweise schwachen Reisezeit ein Überschuss von gut 16 Millionen Euro nach einem Verlust von fast 22 Millionen ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Vorstandschef Stefan Schulte sieht den Konzern damit auf dem Weg zu seinen Jahreszielen.

So rechnet der Manager an Deutschlands größtem Airport für 2024 weiterhin mit etwa 61 bis 65 Millionen Passagieren. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro erreichen.

Im ersten Quartal steigerte Fraport den Umsatz vor allem dank deutlich höherer Passagierzahlen an den Konzernflughäfen um rund 16 Prozent auf gut 890 Millionen Euro. Der operative Gewinn wuchs um mehr als ein Drittel auf knapp 213 Millionen Euro. Damit schnitt das Unternehmen deutlich besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.

Verbio wird etwas pessimistischer - hofft auf Besserung im Schlussquartal

Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio muss nach einem schwachen dritten Geschäftsquartal auf Erholung bis zur Jahresmitte hoffen. Der Abwärtstrend aus dem zweiten Geschäftsquartal konnte erwartungsgemäß noch nicht umgekehrt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leipzig mit. Als Grund sieht Verbio die durchschnittlich gesunkenen Produktmargen und die niedrigen Prämien für Ethanol und Treibhausgasminderung (THG) bei Neuverträgen. Der Vorstand geht nun davon aus, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Geschäftsjahr (bis Ende Juni) am unteren Ende der bislang ausgegebenen Spanne von 120 bis 150 Millionen Euro liegen wird. Dies impliziere einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns im Schlussquartal, hieß es.

Im dritten Quartal (bis Ende März) ging der Umsatz um 8 Prozent zurück auf gut 409 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) brach jedoch um 83 Prozent ein auf 7,3 Millionen Euro ein. Grund waren laut Verbio auch gestiegene Personalkosten, sowie Absicherungsgeschäfte im Biodieselsegment.

Weniger neue Gewerbe als vor einem Jahr

In Deutschland sind im ersten Quartal des laufenden Jahres weniger Gewerbe angemeldet worden als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Anmeldungen ging in der Jahresfrist um 3,2 Prozent auf 201 900 zurück, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. In dieser Zahl sind Neugründungen ebenso enthalten wie Betriebsübernahmen, Umwandlungen oder Zuzüge aus anderen Meldebezirken. Darunter waren 32.800 neue Betriebe von größerer wirtschaftlicher Bedeutung. Das waren 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Gleichzeitig ging aber auch die Zahl der Abmeldungen zurück. Sie sank bei allen Gewerbebetrieben um 3,3 Prozent auf 170.300. Bei den größeren Betrieben gaben 27.400 und damit 5,0 Prozent weniger auf als im Startquartal 2023.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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