Das Chartbild spricht vor US-Inflationsdaten für steigende Euro-Kurse - noch

Rückblick:
Das Fazit der jüngsten Betrachtung vom vergangenen Montag lautete wie folgt:
Kurslücken sind im Devisenhandel meist nicht lange offen - entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass die heutige Eröffnungskurslücke um 1,0720 Dollar in den kommenden Handelstagen wieder geschlossen werden wird. Dieser Bereich stellt jedoch die kurzfristig entscheidende Unterstützung auf der Unterseite dar. Nach einem Rücksetzer in den Bereich 1,0720/30 Dollar ist im Wochenverlauf tendenziell mit weiteren Avancen der Käuferseite Richtung 1,0800 Dollar zu rechnen, unterhalb von 1,0700 Dollar würden die Verkäufer allerdings neuen Rückenwind bekommen. Am Freitag nach den US-Arbeitsmarktdaten werden die Karten dann neu gemischt.
Die angesprochene Eröffnungskurslücke vom vergangenen Montag (türkis im Chart unten) wurde am Dienstagvormittag erwartungsgemäß wieder geschlossen. Im Anschluss gab es dann die favorisierten "Avancen der Käuferseite Richtung 1,0800 Dollar", das Wochenhoch lag sogar deutlich oberhalb dieser Marke.
Ausblick:
Das Highlight der bevorstehenden Handelswoche sind ohne Zweifel die US-Inflationsdaten. Am Donnerstagnachmittag werden die Konsumentenpreise erwartet und am Freitagnachmittag stehen die Produzentenpreise auf dem Kalender. Der Markt wird da wie gewohnt genau hinschauen, um Erkenntnisse über die zukünftigen Schritte der US-Notenbank zu erlangen.
Das Gleiche gilt für die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress. Am Dienstagnachmittag steht er ab 16 Uhr vor dem Senat Rede und Antwort. Mittwochnachmittag wiederholt sich die Prozedur vor dem Repräsentantenhaus. In der Regel hat der Termin am Dienstag für den Finanzmarkt eine größere Bedeutung. Aus der Eurozone werden im Wochenverlauf keine nennenswerten Wirtschaftsdaten erwartet.
Charttechnischer Ausblick:
Mit der avisierten Aufwärtsbewegung zurück über die 1,08-Dollar-Marke haben sich die Chancen der Käuferseite für einen erneuten Anlauf an die 1,10-Dollar-Marke im dritten Quartal deutlich verbessert.
Der Bereich um 1,0770 bis 1,0780 Dollar ist im Wochenverlauf eine wichtige Unterstützungszone für die Euro-Käufer. Oberhalb dieser Zone ist tendenziell eine Fortsetzung in den Bereich 1,0860 Dollar, potenziell 1,0910 bis 1,0920 Dollar zu präferieren. Mit den US-Inflationsdaten am Donnerstag- und am Freitagnachmittag werden die Karten dann allerdings neu gemischt - hier müssen Anleger größere Ausschläge (Richtung komplett offen) einkalkulieren.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Dienstag: 16 Uhr Powell-Anhörung vor dem US-Senat
Mittwoch: 16 Uhr Powell-Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus
Donnerstag: 14:30 Uhr US-Konsumentenpreise
Freitag: 14:30 Uhr US-Produzentenpreise
