Dax Tagesrückblick 01.08.2024

Minus 2,3 Prozent: Größter Dax-Verlust seit Juli 2023 – DHL fällt ans Dax-Ende

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Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Der Dax hat am Donnerstag den heftigsten Kursrutsch seit Juli vergangenen Jahres erlitten. Die Euphorie der Anleger nach Hinweisen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf eine Zinssenkung im September sei ausgeblieben, kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markts. Zudem hätten die schwachen Autowerte den Dax nach unten gezogen.

Zum Handelsende büßte der deutsche Leitindex 2,3 Prozent auf 18.083 Punkte ein - die Erholung der vergangenen Tage ist komplett dahin. Angesichts des Rutsches unter die 21-, 50- und 100-Tage-Linien sind die kurz- bis mittelfristigen Aussichten charttechnisch mau. Lediglich über der für den langfristigen Trend wichtigen 200-Tage-Linie behauptete sich das Börsenbarometer klar. Das bisherige Jahresplus schmolz allerdings auf knapp acht Prozent zusammen.

DHL kämpft mit schwachem Welthandel – Aktie fällt ans Dax-Ende

Die DHL Group hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Die schwache Weltkonjunktur und eine ausbleibende Belebung des Welthandels belasten das Unternehmen. 

In den drei Monaten bis Ende Juni legte der Umsatz leicht auf knapp 20,7 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach wie von Analysten erwartet ein und zwar um ein Fünftel auf rund 1,4 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr will DHL zwischen 6 und 6,5 Milliarden Euro erzielen und setzt dabei auf die saisonal typischerweise stärkere zweite Jahreshälfte. 2026 soll das operative Ergebnis zwischen 7,5 bis 8,5 Milliarden Euro liegen. Unter dem Strich ging der Gewinn im zweiten Quartal um fast 24 Prozent auf 744 Millionen Euro zurück. Insgesamt schnitt der Konzern im Rahmen der Erwartungen ab.

Finanzchefin Melanie Kreis ließ in Telefonkonferenzen durchblicken, dass es auch im laufenden dritten Jahresviertel wohl keine deutliche operative Ergebnisverbesserung zu den beiden Vorquartalen geben dürfte. DHL hatte jeweils gut 1,3 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdient. Die Schätzungen der von Bloomberg befragten Analysten liegen für das dritte Quartal allerdings rund 10 Prozent höher. Im Gesamtjahr sollen der Konzernprognose zufolge zwischen 6 und 6,6 Milliarden Euro stehen.

Kreis setzt dafür auf die zweite Jahreshälfte, sowie die bereits in den vergangenen Monaten eingeleiteten Sparmaßnahmen. Um den operativen Gewinn über die 6-Milliarden-Marke hinaus zu bringen, brauche es den entsprechenden konjunkturellen Rückenwind, räumte sie ein. Zumindest das untere Ende der Spanne ist ihrer Meinung nach aber aus eigener Kraft durchaus noch zu erreichen. Anleger befürchteten hingegen, dass es knapp werden könnte, selbst wenn es im typischerweise saisonal stärksten Schlussquartal einen Ergebnissprung gibt.

Die DHL-Aktie verlor deutlich an Wert und ging mit einem Minus von 6,28 Prozent bei 38,66 Euro aus dem Handel.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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