Nikkei mit größtem Tagesverlust seit 1987

Der japanische Aktienmarkt befand sich zum Start in die neue Handelswoche im Crashmodus. Nikkei 225 und Topix-Index verloren jeweils über 12 Prozent an Wert. Der Verlust von 12,4% beim Nikkei, der bei 31.458,42 schloss, war der schlimmste Tag für den Index seit dem "Schwarzen Montag" von 1987. Der Verlust von 4.451,28 Punkten war auch der größte in Bezug auf Punkte in der gesamten Geschichte des Index.

"Lost Decade" folgt der Immobilienblase
Nach dem Platzen der japanischen Immobilienblase Ende der 1980er Jahre (türkis im Monatschart unten) ging auch der japanische Leitindex Nikkei 225 in einen mehrere Dekaden andauernden Bärenmarkt über.
Die "Lost Decade" (Verlorenes Jahrzehnt) in Japan bezieht sich auf die wirtschaftliche Stagnation und Deflation, die das Land in den 1990er Jahren nach dem Platzen einer massiven Vermögensblase in den späten 1980er Jahren erlebte. Diese Krise führte zu einem drastischen Rückgang der Immobilien- und Aktienwerte, wodurch viele Banken und Finanzinstitutionen mit notleidenden Krediten belastet wurden. Die Bankenkrise verursachte einen Vertrauensverlust im Finanzsektor, was die wirtschaftliche Erholung zusätzlich erschwerte. Ein zentrales Merkmal dieser Periode war die anhaltende Deflation, die zu sinkenden Preisen und einer Zurückhaltung bei Konsum- und Unternehmensausgaben führte.

Erst im Frühjahr 2024 überwand der Nikkei 225 das vorherige Allzeithoch aus 1987 - 37 Jahre später. Seit dem Allzeithoch aus dem Juli bei 42.000 Punkten hat der Index nun schon über 20 Prozent verloren und befindet sich damit offiziell in einem Bärenmarkt.
Dax mit Nachholpotenzial auf der Unterseite
Der deutsche Leitindex ist aktuell weniger als 10 Prozent vom Allzeithoch entfernt und hat nun möglicherweise Nachholpotenzial auf der Unterseite nachdem die Risiken im Juli komplett ignoriert wurden. Vor Kurzem wurden noch "schlechte" Wirtschaftsdaten gefeiert, da sie auf mögliche Zinssenkungen hinwiesen. Jetzt jedoch dominiert die Sorge vor einer drohenden Rezession. Das "Soft Landing"-Szenario für die US-Wirtschaft wurde praktisch über Nacht verworfen, und die Aussichten erscheinen nun düster.
800 Punkte Luft gen Süden
Ein Blick auf den Wochenchart zeigt die nächste signifikante Unterstützungszone erst im Bereich um 16.400 Punkte. Entsprechend heißt es hier aktuell tendenziell nicht ins fallende Messer zu greifen für Neuinvestitionen. Vielmehr empfiehlt es sich aktuell, die Füße stillzuhalten - der Dax hat mittelfristig weitere 800 Punkte Abwärtspotenzial.
