Börse am Mittag

Dax steigt vor Rede von Fed-Chef Powell - Anleger optimistisch

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Gestützt von freundlich erwarteten US-Börsen hat der Dax am Freitag die Marke von 18.600 Punkten übersprungen. Nach einem Rücksetzer in den USA am Vortag zeichnen sich nun wieder Gewinne ab. Anleger weltweit erhoffen sich von der im Verlauf des Nachmittags anstehenden Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell in Jackson Hole konkretere Signale über eine erste, womöglich in Kürze anstehende Zinssenkung.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners rechnet mit Hinweisen in Richtung schrittweiser Zinssenkungen und einer initialen Reduzierung von 0,25 Prozentpunkten im September. "Gestern haben sich bereits mehrere US-Notenbanker in diese Richtung geäußert." Das habe sich auch an den Anleihemärkten widergespiegelt.

Am Nachmittag gewann der Dax 0,46 Prozent auf 18.579,35 Punkte und steuert damit auf ein Wochenplus von rund anderthalb Prozent zu. Sollte er die Widerstandszone um 18.450/500 Punkten nachhaltig überwinden, könnte dies laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets die Tür für ein Rekordhoch in den kommenden Wochen aufstoßen. Der MDax stieg am Freitag zuletzt um 0,27 Prozent auf 25.033,62 Punkte.

Noch Anfang August war der deutsche Leitindex bis auf fast 17.000 Punkte abgesackt, nachdem nicht nur Rezessionssorgen in den USA belastet hatten. Es war vor allem der im Vergleich zum US-Dollar wieder zunehmend steigende Yen, der Turbulenzen an den Märkten auslöste. Viele Spekulanten hatten sich in dessen langer Schwächephase Geld im Niedrigzinsland Japan geliehen und in Hoffnung auf mehr Rendite anderswo angelegt, auch an den Aktienmärkten. Mit der Yen-Erholung mussten Spekulanten dann auch Aktien verkaufen.

Seither hat sich der Dax in einer seit rund drei Wochen fast unterbrechungslos laufenden Erholungsrally wieder vollständig erholt. Am Vortag wurde die letzte kleine Lücke geschlossen, die seit dem 1.500-Punkte-Kursrutsch vom Monatsanfang noch offen geblieben war.

Unternehmensseitig zogen Infineon Aufmerksamkeit auf sich, nachdem sich der Chiphersteller in einem Rechtsstreit rund um die einstige Tochter Qimonda auf einen Vergleich geeinigt hat. Die Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter sieht eine Zahlung von 753,5 Millionen Euro vor. Die Nettobelastung für Infineon wird sich wegen steuerlicher Effekte voraussichtlich auf etwa 660 Millionen belaufen. Analysten nannten den Vergleich "überraschend hoch", positiv wird aber gewertet, dass das Thema dann endlich vom Tisch ist.

Ein Medienbericht darüber, dass die Frasers Group ihren Anteil an Hugo Boss aufstocken will, sorgte für ein Plus von 3,3 Prozent für die Aktie des Modeunternehmens. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hat der zweitgrößte Boss-Aktionär, der britische Sport- und Modehändler Frasers, beim Bundeskartellamt einen Antrag auf den Erwerb weiterer Anteile gestellt, hieß es. Ein Sprecher der Wettbewerbsbehörde habe keine Angaben über den Umfang des Kaufvorhabens machen wollen.

Für K+S ging es nach einer Studie der Baader Bank um 0,7 Prozent abwärts. Analyst Konstantin Wiechert stufte das Papier des Düngerherstellers von "Add" auf "Sell" ab und kappte das Kursziel um mehr als die Hälfte auf 7,50 Euro. Deutsche Kali-Minen stünden vor herausfordernden Zeiten, schrieb er.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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