Kurse ziehen wieder an - Commerzbank: Unicredit-Übernahme drückt Aktienkurs
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach den jüngsten Gewinnmitnahmen am Montag wieder zugegriffen. Schwache Stimmungsdaten aus der heimischen Industrie bremsten den Dax nicht lange - zum Handelsende legte der Leitindex um 0,68 Prozent auf 18.846 Punkte zu. Damit näherte er sich wieder der 19.000-Punkte-Marke, die er am Donnerstag nach der eingeläuteten Zinswende in den USA erstmals überschritten hatte. Im Fokus stand einmal mehr das Tauziehen zwischen den beiden größten Commerzbank-Aktionären - während der Bund eine Übernahme durch die italienische Unicredit weiter ablehnt, erhöhte diese ihre Beteiligung.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gewann am Montag 0,56 Prozent auf 25.996 Zähler. Auch an den europäischen und amerikanischen Handelsplätzen ging es etwas bergauf: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schaffte ein Plus von 0,3 Prozent, und der Schweizer SMI legte in ähnlichem Ausmaß zu. Der britische FTSE 100 verabschiedete sich ebenfalls mit einem moderaten Plus aus dem Handel. In New York notierten sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Handelsende ein wenig fester.
Commerzbank: Unicredit-Übernahme drückt Aktienkurs
Unternehmensseitig machte erneut die Commerzbank zum Wochenstart Schlagzeilen, weil die Bank im Mittelpunkt eines Übernahmekarussells sitzt. Anfangs gerieten die Papiere deutlich unter Druck wegen der Ankündigung, dass Deutschland nach dem überraschenden Einstieg der Unicredit vorerst keine weiteren Aktien an dem Frankfurter Bankhaus verkaufen will. Im Tagestief hatten sie deshalb mehr als sechs Prozent eingebüßt.
Im Verlauf sorgte dann die Meldung für neue Bewegung, dass die italienische Großbank ihren Anteil an den Frankfurtern über Finanzinstrumente auf rund 21 Prozent erhöht hat. Zeitweise waren die Commerzbank-Aktien daraufhin moderat ins Plus gedreht, bevor zuletzt dann wieder ein Minus von 5,7 Prozent auf der Kurstafel stand. Unicredit beantragte nach eigenen Angaben die behördliche Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu steigern.
BASF-Aktien nach Gewinnserie im Rückwärtsgang
Zu den schlechtesten Papieren im Dax zählten unter anderem auch die BASF-Aktien, die derzeit nach einer Gewinnserie in der Vorwoche in den Konsolidierungsmodus schalten. Für die Aktien des Chemiekonzerns ging es um 1,9 Prozent bergab. Die Papiere von Zalando dagegen waren mit gut 3,2 Prozent Plus gefragt. Hier äußerte sich das Analysehaus RBC optimistisch mit einem Kursziel, das mit 42 Euro mehr als die Hälfte an Kurspotenzial verspricht. Für Siemens Energy ging es ebenso bergauf - um circa 2,9 Prozent.
Im MDax zogen die Titel von Scout24 wegen angekündigter Aktienrückkäufe um fast 2,5 Prozent an. Jene von Hugo Boss dagegen sackten dort zeitweise um mehr als sechs Prozent ab, weil die Bank of America ihre Kaufempfehlung für den Modehändler in ein negatives Votum drehte. Zuletzt verzeichneten sie einen Gewinn von knapp 1,5 Prozent. Die Papiere von Redcare Pharmacy legten rund 2,2 Prozent zu.
(mit Material von dpa-AFX)