Deutscher Leitindex schwächelt nach jüngsten Rekorden

Nach zwei Rekordtagen in Folge hat der Dax am Mittwoch leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel um 0,27 Prozent auf 19.432 Punkte. Am Vortag hatte das Börsenbarometer mit 19.633 Zählern ein Allzeithoch erreicht, anschließend aber an Schwung verloren und knapp in der Verlustzone geschlossen. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg zur Wochenmitte um 0,45 Prozent auf 27.055 Zähler.
Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets färbt insgesamt die immer näher rückende Präsidentschaftswahl in den USA auf die Märkte ab: "Wahlen und geopolitische Entwicklungen machen Investoren grundsätzlich nervös." Das Rennen um das Weiße Haus und der Konflikt im Nahen Osten seien aktuell die mit der größten Unsicherheit behafteten Einflussfaktoren, die Investoren als Risiken zwar derzeit beiseiteschöben, aber immer im Hinterkopf hätten.
Für Thomas Altmann, Portfolio-Manager von QC Partners, stellt sich indes die Frage: "Macht die Rally nur eine Pause oder ist sie zu Ende?" Historisch gesehen, so argumentiert er, habe der Dax mehr als die Hälfte seiner Rekordhochs in ersten Halbjahren erzielt und die aktuell bisher ähnliche Tendenz passe gut in dieses Bild. Das aber würde dann für eine nachhaltige Fortsetzung der Rally nicht sehr optimistisch stimmen.
Adidas hebt Prognosen an, Aktie gibt nach
Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) über die Leitzinsen entscheidet und diese wohl etwas weiter lockern dürfte, stand hierzulande zunächst einmal der Quartalsbericht von Adidas im Blick. Zwar enttäuschte der Sportartikelhersteller nicht, sondern erhöhte nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresviertel seine Prognosen für 2024 erneut. Dem Papier half das nach einem zuletzt guten Lauf dennoch nichts. Es gab als der schwächste Dax-Werte knapp 6,3 Prozent ab.
Die Puma-Aktie dagegen, der von einigen Analysten Nachholbedarf attestiert wird, stieg unterdessen im MDax um 3,6 Prozent.
Sartorius-Papier unter Druck: Prognose von Tecan belastet
Ebenso schlecht stand es unterdessen um die Vorzugsaktie von Sartorius mit rund minus vier Prozent. Der Pharma- und Laborzulieferer, der am Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten wird, geriet nach der kassierten Prognose des Branchenkollegen Tecan aus der Schweiz unter Druck. Der Schweizer Laborausrüster hatte das Ausbleiben des erwarteten Auftragsanstiegs mit einem schwierigen Marktumfeld, besonders in China, begründet.
Die Aktien von Siemens Energy zeigten zur Wochenmitte hingegen eine positive Entwicklung und legten um etwa ein Prozent zu. Auch die Titel des Triebwerksherstellers MTU verzeichneten ein Plus von knapp 1,6 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)