Dax nah am Rekord stabil vor US-Inflation – Zalando im Minus – Siemens Energy: Aktie unter Druck
Der Dax ist am Mittwoch kaum verändert gestartet. Vor den US-Inflationsdaten an diesem Nachmittag und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag halten sich die Anleger mit Engagements am deutschen Aktienmarkt zurück. Seit dem Wochenstart ist die Jahresendrally zwar ins Stocken geraten, das Rekordhoch bei etwas über 20.460 Punkten bleibt jedoch in Reichweite.
Kurz nach dem Börsenauftakt gab der deutsche Leitindex um 0,04 Prozent auf 20.321 Punkte nach.
An der Wall Street korrigierten die Indizes zuletzt etwas deutlicher von ihren Rekordständen. In Asien tat sich am Morgen per saldo wenig. In Seoul ging die Kurserholung nach den angesichts der Staatskrise erreichten Jahrestiefs weiter.
Die Anleger in den USA seien derzeit vorsichtig, denn die Verbraucherpreisdaten an diesem Mittwoch könnten den nächsten Zinsschritt der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche stark mitbestimmen, kommentierte Stephen Innes, Managing Partner beim Vermögensverwalter SPI. Schließlich sei die Inflation mit Blick auf die Wirtschaftstrends entscheidend, da Preiserhöhungen einen direkten Einfluss auf das Ausgabeverhalten hätten, erklärte er. Ein deutlicher Anstieg der Teuerung könnte die Fed von einer Zinssenkung abhalten. Erwartet werde dies allerdings nicht.
Zalando am Dax-Ende
Unter den Einzelwerten im Dax steht vor allem die Zalando-Aktie mit einer Übernahmeofferte im Blick. Wie der Online-Händler Zalando mitteilte, bietet er je About-You-Aktie 6,50 Euro. Zugleich haben sich die Berliner bereits knapp drei Viertel des Grundkapitals am Hamburger Unternehmen durch verbindliche Vereinbarungen mit Großaktionären gesichert.
Während Zalando am Dax-Ende um 6,3 Prozent nachgab, sprang About You um rund 65 Prozent nach oben auf 6,44 Euro.
Siemens-Energy-Aktie weitet Rückschlag aus - GE Vernova hilft nicht
Die Siemens-Energy-Aktie hat ihre Korrektur vom Rekordhoch der Vorwoche am Mittwoch zunächst deutlich ausgeweitet. Nach rund 15 Prozent Minus vom Höchststand aus fingen sie sich aber etwas. Der Tagesverlust schmolz auf minus 4,5 Prozent.
Die Gewinnmitnahmen setzten sich fort, obwohl der US-Konkurrent GE Vernova auf seinem Kapitalmarkttag die Mittelfristziele angehoben hatte, was als positives Branchensignal gewertet werden kann.
Experte Alexander Hauenstein von der DZ Bank sah dies aber als „letzten kurzfristigen Trigger“ für den Kurs von Siemens Energy. Die eigenen Mittelfristziele seien mehr als eingepreist – „die Investorenerwartungen bis 2028 sind ähnlich dem Kurs nach oben geschossen“.
In der Spitze hatten die Aktien als einsamer Jahresspitzenreiter im Dax 344 Prozent gewonnen, sich also mehr als vervierfacht. Hauenstein rät nun zum Verkauf und sieht den fairen Wert bei 38 Euro.
Ajay Patel von Goldman Sachs traut den Aktien derweil mit seinem Kursziel von 56 Euro noch einiges zu. Die Investorenveranstaltung von GE Vernova habe seine Einschätzung untermauert, dass sich die Unternehmenswerte annähern müssten. Denn mit ihren Zielen für 2028 zeichneten die Deutschen ein schöneres Bild als der US-Konzern, seien gemessen an den Erwartungen für 2028 aber deutlich niedriger bewertet.
Redaktion onvista/dpa-AFX