Börse am Morgen 16.01.2025

Dax mit neuem Rekordhoch – Stellantis mit Absatzeinbruch – Verbio stark unter Druck

onvista · Uhr
Quelle: KarbonatErol/Shutterstock.com

Der Dax hat am Donnerstag eine weitere Bestmarke aufgestellt. Der Leitindex legte im frühen Handel 0,39 Prozent auf 20.655 Punkte zu. Seinen Rekord schraubte er in den Anfangsminuten sogar bis auf 20.675 Punkte nach oben. Schon am Vortag hatte er mit den US-Verbraucherpreisen und starken Zahlen großer US-Banken im Rücken einen Höchststand markiert.

Anleger machen sich nach den Inflationsdaten aus den USA wieder weniger Sorgen, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr ihren Zinssenkungskurs stoppen oder perspektivisch vielleicht sogar den Leitzins anheben könnte. Laut Investmentanalyst Matthias Schell von der Landesbank Baden-Württemberg gehen Investoren an den Finanzmärkten daher wieder mehr Risiko ein, was an den Anleihemärkten die Renditen drücke.

Stellantis verkauft auch im Schlussquartal deutlich weniger Autos

Stellantis hat auch im vierten Quartal spürbar weniger Autos verkauft als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen habe in den drei Monaten bis Ende Dezember rund 1,395 Millionen Fahrzeuge an die Händler und im Direktverkauf abgesetzt und damit neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte es am Donnerstag in Amsterdam auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Vor allem in Nordamerika brachen die Verkäufe ein.

Stellantis hatte über das Jahr große Probleme, auf dem früher für den Konzern so lukrativen Markt die produzierten Autos an die Endkunden loszuwerden. Dies hatte die Bestände bei den Händlern anschwellen lassen. Das lastete auf den erzielbaren Preisen und sorgte für eine Gewinnwarnung und in der Folge auch personelle Konsequenzen: Ex-Chef Carlos Tavares trat Anfang Dezember vorzeitig ab. Stellantis zog auf dem US-Markt die Reißleine und wollte die Bestände unter anderem mithilfe neuer Rabatte deutlich senken.

Das Programm zur Senkung der Bestände bei den Händlern in den USA sei nun erfolgreich abgeschlossen, hieß es vom Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Citroen, Fiat, Opel, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo). Das Absatzminus insgesamt fiel auch nicht mehr so groß aus wie noch im dritten Quartal, als es bei 20 Prozent gelegen hatte. In Europa hätten neue Modelle im Schlussquartal den Abschwung gemildert.

Verbio massiv unter Druck nach Prognosesenkung

Bei Verbio zeichnet sich am Donnerstag ein Kurssturz auf das Niveau von Mitte 2020 ab. Die Papiere des Biokraftstoff-Herstellers brachen nach gut einer Stunde Handel um über 20 Prozent ab auf knapp über 8,60 Euro.

Das Unternehmen rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 (30. Juni) beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur noch mit einem mittleren zweistelligen Millionenbereich. Bisher hatte die Prognose bei 120 Millionen Euro bis 160 Millionen Euro gelegen. Einige Anleger schienen nun endgültig das Handtuch zu werfen, sagte ein Händler am Morgen.

Bereits 2024 waren Verbio mit einem Kursverlust von über 60 Prozent unter den schwächsten Papieren im Nebenwerte-Index SDax. Die andauernde Schwäche der Biodieselpreise hatte dem Kurs schwer zugesetzt.

Britische Wirtschaft legt im November wieder etwas zu

Die britische Wirtschaft hat wieder etwas an Schwung gewonnen. Im November legte die Wirtschaftsleistung im Monatsvergleich um 0,1 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas höheren Wert von 0,2 Prozent gerechnet. Zuvor hatte das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft in Europa in den Monaten September und Oktober jeweils im Monatsvergleich geringfügig nachgegeben.

In den drei Monaten bis November stagnierte die Wirtschaftsleistung damit im Vergleich zu den drei Monaten bis August, wie es weiter in der Mitteilung hieß. Dies wiederum war von Analysten so erwartet worden.

In dem für die britische Wirtschaft wichtigen Dienstleistungsbereich verzeichnete das Statistikamt im November im Vergleich zum Oktober einen leichten Zuwachs um 0,1 Prozent. Im Bausektor lief es besser: Hier meldete das Statistikamt einen Anstieg um 0,4 Prozent im Monatsvergleich. Beide Werte hatten Analysen zuvor so prognostiziert.

Schlechter als erwartet entwickelte sich die Industrieproduktion. Diese fiel überraschend im November, und zwar im Monatsvergleich um 0,4 Prozent. Im Jahresvergleich gab die Industrieproduktion stärker nach als befürchtet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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