Die Rekordserie beim Dax geht weiter – Schaeffler auf Rekordtief – Adidas übertrifft Prognosen

Nach einem Tag Pause hat der Dax am Mittwoch die Rekordjagd wieder aufgenommen. In den ersten Handelsminuten erklomm der deutsche Leitindex die fünfte Höchstmarke in sechs Börsentagen.
Nach gut einer Stunde Xetra-Handel liegt der Dax über ein Prozent im Plus bei mehr als 21.250 Punkten. Damit hat der deutsche Leitindex das erste Mal die Marke von 21.200 Punkten überschritten. Damit steht für das noch junge Aktienjahr 2025 bereits ein Gewinn von fast sieben Prozent zu Buche.
Dreh- und Angelpunkt des Geschehens bleibt der neue US-Präsident Donald Trump, der an den New Yorker Börsen am ersten Handelstag nach seiner Amtseinführung für gute Stimmung sorgte. Laut der Commerzbank treibt der Fakt die Börsen an, dass seine Politik noch keine sofortigen Importzölle vorsieht. Allerdings rechnen die Experten mittelfristig mit drastischen Maßnahmen Trumps.
Bislang stellte dieser Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada in Aussicht. In Richtung China sagte der Republikaner, er denke über Zölle von 10 Prozent nach, was über Nacht die chinesischen Börsen belastete. Außerdem droht er der Europäischen Union mit Zöllen.Derweil profitieren die Börsen auch von den Infrastrukturplänen der Trump-Regierung, die viel Geld verschlingen dürften.
Minus 15 Prozent: Schaeffler leidet an schwacher Profitabilität
Eine Gewinnwarnung des Autozulieferers und Industriekonzerns Schaeffler vom Vorabend hat den Kurs der Aktien stark belastet. Die Schaeffler-Aktie stürzte kurz nach Handelseröffnung um 18 Prozent nach unten auf 3,68 Euro. Damit erreichte die Aktie ein Rekordtief. Nach gut einer Stunde Handel liegt sie immer noch über elf Prozent im Minus bei 3,99 Euro
Damit ist ein Teil der jüngsten Stabilisierung oberhalb der Marke von vier Euro wieder verloren. Die Deutsche Bank strich die Kaufempfehlung für die Papiere.
Analyst Sebastian Kuenne von der Bank RBC hob die operative Marge (Ebit) vor Sondereffekten im Gesamtjahr 2024 hervor: Diese liege mit 4,5 Prozent unter der Konsensschätzung von 5,6 Prozent. Im vierten Quartal falle die Diskrepanz zwischen einer realisierten Marge von 1,8 Prozent und der Markterwartung von 5,2 Prozent noch deutlich größer aus.
Da die Schwäche vor allem aus dem Industriegeschäft von Schaeffler herrühre, dürfte sie auch die Aktien der schwedischen SKF belasten, prognostizierte der Experte. SKF fertigt wie Schaeffler Wälzlager und mechatronische Bauteile und Instandhaltungstechnik für Anlagenhersteller.
Adidas erzielt starkes Wachstum und übertrifft Prognosen
Der Sportartikelkonzern Adidas hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. So stieg der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge um 24 Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit 5,35 Milliarden Euro gerechnet. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei 19 Prozent. Die Bruttomarge erhöhte sich um 5,2 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent. Das Betriebsergebnis belief sich auf 57 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 377 Millionen Euro angefallen war. Auch hier hatten Analysten mit weniger gerechnet.
Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um elf Prozent auf rund 23,7 Milliarden Euro. Das währungsbereinigte Wachstum lag mit 12 Prozent über den Unternehmenserwartungen. Auch beim Betriebsergebnis schnitt Adidas mit 1,3 Milliarden Euro etwas besser ab als in Aussicht gestellt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen lediglich 268 Millionen Euro erreicht. Damit übertrafen die Herzogenauracher, die im vergangenen Jahr bereits mehrfach ihre Prognose erhöht hatten, die Erwartungen der Analysten. Die Adidas-Aktie liegt nach gut einer Stunde Handel mit ((( Prozent im Plus bei (( Euro.
Konzernchef Björn Gulden zeigte sich „sehr zufrieden“. „19 Prozent währungsbereinigtes Wachstum in einem Quartal, das für den Handel im Allgemeinen schwierig war, unterstreicht die starke Dynamik, die wir derzeit für unsere Marke und unsere Produkte sehen“, kommentierte er. Das Interesse der Konsumenten und Einzelhändler wachse „sowohl im Lifestyle- als auch im Performance-Bereich“.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung sagte Gulden, es gebe das Potenzial, den Marktanteil in allen Märkten zu steigern. „Im Moment ist die makroökonomische Unsicherheit groß, aber wir haben ganz klar das Ziel, mit der Marke Adidas wieder zweistellig zu wachsen.“ Auch das Betriebsergebnis soll weiter verbessert werden. Zudem will das Unternehmen dem Ziel einer operativen Marge von zehn Prozent „noch näher“ kommen. Die ausführlichen Zahlen und die Prognose für 2025 will das Unternehmen am 5. März vorlegen.
Redaktion onvista/dpa-AFX