Dax stark im Minus – Stabilus nach Zahlen schwach – KI-Schock aus China: Süss Microtec am SDax-Ende

Der Dax ist nach seinem Rekordhoch vom Freitag zum Start in die neue Woche deutlich unter Druck geraten. Der deutsche Leitindex fiel im frühen Handel am Montag um knapp 1,2 Prozent auf 21.145 Punkte. Börsianer verwiesen als Belastung auf sich abzeichnete, starke Verluste der hoch bewerteten Technologiewerte in den USA.
Hintergrund ist die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek, das den etablierten Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz Konkurrenz machen könnte. Hierzulande sackten Aktien aus der Chipindustrie ab.
Am Freitagvormittag hatte der Dax noch mit 21.520 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht. Nach gut acht Prozent Plus im noch jungen Jahr verließen das Börsenbarometer dann die Kräfte.
Autozulieferer Stabilus legt im Quartal zu
Der Autozulieferer Stabilus ist vor allem dank der Übernahme des US-Industriedienstleisters Destaco mit einem Umsatz- und Ergebnisplus ins neue Geschäftsjahr gestartet.
Quartalszahlen Q1/25 Stabilus im Überblick
Kennziffer | Gemeldet | Vorjahr |
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Umsatz | 326,0 Mio. EUR | 305,4 Mio. EUR |
Ebit | 28,1 Mio. EUR | 20,3 Mio. EUR |
Gewinn | 14,3 Mio. EUR | 12,2 Mio. EUR |
Die Erlöse kletterten dank der Übernahmen von Destaco im Jahresvergleich um 6,7 Prozent, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Aus eigener Kraft sei der Umsatz jedoch um 5,8 Prozent geschrumpft.
„Das bereits im vergangenen Geschäftsjahr vorherrschende herausfordernde Marktumfeld setzt sich auch derzeit in vielen unserer Zielbranchen, insbesondere im Bereich Automotive, fort“, sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Vor allem zeige sich dies in der Region Asien-Pazifik (APAC).
Die Stabilius-Aktie liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 6,3 Prozent im Minus bei knapp über 29 Euro. Damit liegt die Aktie auf dem vorletzten Platz des SDax. Nur noch Süss Microtec hat während der ersten Handelsstunde mehr an Wert eingebüßt.
KI-Schock aus China: Süss Microtec rutscht ans SDax-Ende
Die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek dürfte Techwerte am Montag teils deutlich nach unten ziehen.
Am Wochenende kochten Diskussionen über DeepSeeks neuestes KI-Modell immer weiter hoch, da es kosteneffizient sein soll und womöglich mit weniger starken KI-Chips auskomme, als die großen KI-Modelle der etablierten Anbieter. Experten wollen die jüngsten Entwicklungen zwar nicht überbewerten. Gleichwohl könnte die Debatte eine Konsolidierung der teils hohen Bewertungen im Tech-Bereich auslösen, so ein Börsianer.
Süss Microtec ist ein wichtiger Akteur in der Halbleiterindustrie, aber ihre Rolle besteht primär darin, Maschinen und Anlagen für die Herstellung von Chips zu bauen. Diese Maschinen sind essenziell für die Produktion von allen Arten von Chips, einschließlich derer, die in KI-Anwendungen eingesetzt werden.
Die Süss-Microtec-Aktie büßte während der ersten Handelsstunde über zehn Prozent an Wert ein und rutschte unter die Marke von 45 Euro. Damit liegt sie auf dem letzten Platz des Nebenwerteindex SDax.
Digitale Nomaden: Neuseeland erlaubt Touristen Fernarbeit
Gute Nachrichten für digitale Nomaden: Neuseeland erlaubt Touristen ab sofort, während ihres Aufenthaltes zu arbeiten - vorausgesetzt, der Arbeitgeber sitzt in einem anderen Land und zahlt dort das Gehalt. „Das ist ein brandneuer Markt für Touristen, den Neuseeland erschließen kann“, sagte Bildungs- und Migrationsministerin Erica Stanford. „Wir möchten, dass die Menschen unser Land als den idealen Ort fürs Reisen und für die Arbeit sehen.“
Interessierte müssen dafür kein besonderes Visum beantragen. Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger können sich wie gehabt 90 Tage visumfrei in dem Pazifikstaat aufhalten, dort aber nun weiter ihren Job machen. Die Regierung hofft, dass Besucher wegen der Neuregelung künftig länger im Land bleiben, als bei einem normalen Urlaub. Wer länger als drei Monate bleiben wolle, müsse aber möglicherweise Steuern in Neuseeland zahlen, hieß es.
Redaktion onvista/dpa-AFX