Dax stabilisiert sich nach Vortagesverlusten - Mercedes Benz-Aktie gibt nach

Der Dax hat sich nach seiner Rekordjagd und den jüngsten Gewinnmitnahmen am Donnerstag erst einmal etwas stabilisiert. In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,30 Prozent auf 22.507,73 Punkte.
Zur Wochenmitte hatte der Dax eine weitere Bestmarke aufgestellt, bevor kräftige Gewinnmitnahmen einsetzten. Für Moll-Stimmung sorgten Inflationsängste und Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel über ein womöglich baldiges Ende des Zinssenkungszyklus. Diese hätten viele Börsianer skeptischer werden lassen, betonte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
"Denn sollten die Zinssenkungen der EZB früher enden als von vielen erhofft, würde das den Börsen die große Rally-Grundlage entziehen."
Zudem hatte die US-Notenbank Fed am Mittwochabend das Protokoll zu ihrer letzten Sitzung vorgelegt. Dieses untermauerte die allgemeine Einschätzung, dass Amerikas Währungshüter es nicht eilig haben, wieder mit Zinssenkungen zu beginnen. Auswirkungen hatten diese Aussagen an den Börsen allerdings nicht.
Infineon war der größte Gewinner im Dax mit einem Zugewinn von 3,35 Prozent, Mercedes Benz war nach den Jahreszahlen mit einem Abschlag von 2,5 Prozent der schwächste Wert im DAX.
Mercedes Benz im Fokus nach Zahlen
Mercedes-Benz rechnet im laufenden Jahr mit noch stärkerem Gegenwind und einem deutlich schlechteren Ergebnis. Vorstandschef Ola Källenius begründete das am Donnerstag mit einem weiterhin herausfordernden Umfeld. Sowohl im Geschäft mit Pkw als auch mit Lieferwagen dürfte die Profitabilität weiter schwinden, die Investitionen in Anlagen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen sollen dagegen zulegen.
Källenius steuert mit einem Sparprogramm bei den Produktionskosten gegen. Zwar sinkt die Dividende, gleichzeitig wollen die Stuttgarter aber ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 5 Milliarden Euro auflegen. Die im Dax notierte Aktie geriet unter Druck. Das Papier fiel zum Handelsstart um gut zwei Prozent auf 59,91 Euro. Im neuen Jahr hat der Kurs bisher dennoch rund elf Prozent Boden gutgemacht. Im vergangenen Jahr war die Aktie zum Hoch mehr als 75 Euro wert gewesen, bevor es am April nach unten ging. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan wertete den Finanzmittelzufluss im vierten Quartal als stark, die Prognose für das neue Jahr sei wie erwartet ausgefallen.
Die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern im Pkw-Geschäft dürfte 2025 bei 6 bis 8 Prozent des Umsatzes liegen, teilte der Konzern mit. Analysten hatten nach dem schwachen Lauf im vergangenen Jahr bereits befürchtet, dass die am Kapitalmarkt viel beachtete operative Marge im wichtigsten Geschäftsteil weiter fallen dürfte. Im Schnitt lagen die Erwartungen für dieses Jahr bisher aber in der oberen Hälfte der neuen Bandbreite. (mit Material von dpa-AFX)