Rekordabfluss am Dienstag

Trotz Kursturbulenzen: Bitcoin-ETFs sind bislang ein Erfolg

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Rokas Tenys/Shutterstock.com

Die Meldung über massive Kapitalabflüsse bei Bitcoin-ETFs sorgte diese Woche für Aufsehen: Fast eine Milliarde US-Dollar zogen Anleger am Dienstag netto aus ETFs auf Bitcoin ab, ein Negativrekord in der noch jungen Geschichte dieser Anlageprodukte; der Kurs der Kryptowährung stürzte vom Hoch Ende Januar bei rund 105.000 Dollar auf weniger als 85.000 Dollar je Bitcoin ab.

Sofort kam die Frage auf, ob dies das Ende des Hypes um die Bitcoin-ETFs markiert, die erst vor einem Jahr eingeführt wurden. Doch diese Annahme ist voreilig. Um dies zu verdeutlichen, lohnt ein Blick auf den „iShares Bitcoin Trust ETF“, besser bekannt als IBIT. Der ETF ist mit 49 Milliarden Dollar Volumen ein echtes Dickschiff auf dem Markt für Bitcoin-ETF.

Bitcoin-ETF von iShares ist eine Erfolgsgeschichte

Der IBIT, der im Januar 2024 auf den Markt gebracht wurde, hat eine Erfolgsgeschichte hingelegt und innerhalb von nur elf Monaten die Marke von 50 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Fondsvermögen überschritten. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass das Fondsvermögen im August noch bei nur gut 20 Milliarden US-Dollar lag.

In den darauffolgenden vier Monaten hat sich das Vermögen mehr als verdoppelt und erreichte im Dezember sogar über 53 Milliarden US-Dollar. Am 26. Februar verwaltet der IBIT knapp 49 Milliarden Dollar. Das ist zwar ein Rückgang von knapp zwölf Prozent. Aber das ist in erster Linie auf die Rückgang des Bitcoinkurses zurückzuführen. der im selben Zeitraum um elf Prozent gefallen ist.

Ein Blick auf die im Umlauf befindlichen Fondsanteile zeigt das weiterhin vorhandene Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger. Im Dezember des vergangenen Jahres befanden sich über 930 Millionen Anteile des Bitcoin-ETFs im Umlauf. Bis zum Beginn des neuen Jahres 2025 stieg diese Zahl auf mehr als 970 Millionen. Und bis zum 20. Februar kletterte die Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteile sogar auf über eine Milliarde.

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Trotz eines leichten Rückgangs seitdem, gibt es keinen Grund zur Sorge. Es ist ein übliches Verhalten von Anlegern, nach einer außergewöhnlichen Rally und insbesondere beim Erreichen eines Allzeithochs von Bitcoin, Gewinne zu realisieren. Schließlich liegt der Reiz eines Allzeithochs darin, dass alle Anleger im Plus sind und somit die Möglichkeit haben, ihre Gewinne durch einen Verkauf zu sichern.

Wie Hedgefonds den Abfluss beschleunigten

Matthew Sigel, Leiter der Digital-Asset-Forschung bei VanEck, erklärt die massiven  Geldabflüsse bei Bitcoin-ETFs gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg in dieser Woche mit der Auflösung einer beliebten Handelsstrategie von Hedgefonds, dem sogenannten "Basis-Trade".

Diese Strategie nutzte Preisunterschiede zwischen dem tatsächlichen Bitcoin-Preis und dem Preis von Bitcoin-Futures aus. Hedgefonds kauften dabei Bitcoin-ETFs, die mit echten Bitcoins hinterlegt sind, und setzten gleichzeitig auf fallende Bitcoin-Futures, um einen sicheren Gewinn zu erzielen - unabhängig von der tatsächlichen Preisentwicklung.

Da diese Strategie jedoch in letzter Zeit kaum noch Gewinne abwarf, schlossen die Hedgefonds ihre Positionen, verkauften ihre Bitcoin-ETFs und beendeten ihre Futures-Wetten, was zu den massiven Abflüssen bei den ETFs führte.

Kein Grund zur Sorge

Abflüsse in solch hoch-volatilen Märkten wie dem Kryptomarkt sind nicht ungewöhnlich. Anleger reagieren oft auf kurzfristige Preisschwankungen, indem sie ihr Kapital abziehen. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das langfristige Interesse an Bitcoin-ETFs schwindet.

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Ein wesentlicher Faktor, der die Perspektive relativiert, ist die Betrachtung der Gesamtentwicklung. Trotz des jüngsten Rückschlags haben Bitcoin-ETFs seit ihrer Einführung beträchtliche Kapitalzuflüsse verzeichnet. Der IBIT beispielsweise hat sich als einer der erfolgreichsten ETFs in Bezug auf das verwaltete Vermögen etabliert. Ob aus dem Rekordabfluss am Dienstag tatsächlich ein längerfristiger Trend wird, ist längst noch nicht ausgemacht.

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