Dax stabilisiert sich weiter – Kurssprung bei Rheinmetall

Angetrieben von Kursgewinnen in Übersee und einer Rally von Rüstungswerten ist der deutsche Aktienmarkt freundlich in den März gestartet. Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit rund 0,2 Prozent bei 22.580 Punkten im Plus.
Am Freitagabend hatten sich bereits die Indizes an der Wall Street kräftig erholt. Diesen positiven Trend nahmen am Morgen auch die Börsen in Asien auf.
Aus China kommen zum Wochenstart positive Konjunkturdaten: Die Stimmung in den großen und staatlich dominierten chinesischen Industriebetrieben hatte sich im Februar trotz der Handelsstreitigkeiten mit den USA überraschend aufgehellt.
Die Investoren schauen weiteren potenziellen Wirtschaftsstimuli entgegen, die speziell auf den Immobiliensektor und den Binnenmarktkonsum in China einzahlen könnten.
Berichten zufolge droht China außerdem den USA mit Gegenmaßnahmen nach der Zollerhöhung.
Derweil bringt der Eklat im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und US-Präsident Trump offenbar weiteren Schwung in die Überlegungen für ein Rüstungs-Sondervermögen in Deutschland. Union und SPD prüfen wohl zwei milliardenschwere Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur noch im März mit den alten Bundestags-Mehrheiten. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende.
Die Rheinmetall-Aktie schnellte daraufhin mehr als 17 Prozent nach oben auf ein weiteres Rekordhoch bei knapp 1.200 Euro. Danach setzten Gewinnmitnahmen ein und die Aktie des Rüstungsherstellers notiert nach gut einer Stunde Handel mit rund acht Prozent im Plus bei 1.088 Euro. Für zusätzlichen Rückenwind sorgte ein deutlich erhöhtes Kursziel der JPMorgan-Analysten.
China: Stimmung bei großen Industriebetrieben besser als erwartet
Die Stimmung in den großen und staatlich dominierten chinesischen Industriebetrieben hat sich im Februar trotz der Handelsstreitigkeiten mit den Vereinigten Staaten überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex sei im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 50,2 Zähler gestiegen, teilte das Statistikamt am Wochenende in Peking mit. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten mit einer deutlichen Aufhellung gerechnet, dabei aber im Schnitt nur einen Anstieg auf 49,9 Punkte und damit knapp unter der sogenannten Expansionsschwelle auf dem Zettel. Bei Werten über der Marke von 50 Punkten deutet die Umfrage auf ein Wachstum bei den befragten Unternehmen hin.
Der staatliche Einkaufsmanagerindex wird vor allem bei großen und staatlichen Industriekonzernen erhoben. Am Montag veröffentlicht das Wirtschaftsmagazin Caixin seinen Einkaufsmanagerindex, bei dem eher Manager kleinerer und privater Industrieunternehmen befragt werden. Dieser war im Januar überraschend leicht gefallen und lag mit 50,1 Punkten nur knapp über der Expansionsschwelle. Die von Bloomberg befragten Volkswirte rechnen im Februar mit einem Anstieg auf 50,4 Punkte.
Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft kommt zurzeit weiter nicht wirklich in Fahrt und das, obwohl die Notenbank und Regierung viel tun, um diese zu beleben. Der leichte Anstieg beim staatlichen Einkaufsmanagerindex verringert den Druck auf die Regierung, zu weiteren Maßnahmen zu greifen, etwas. In dieser Woche tritt Chinas Volkskongress zu seiner jährlichen Sitzung zusammen. Wichtiges Thema dürften dabei die Entwicklung der Wirtschaft und die Folgen der von US-Präsident Donald Trump erhobenen Zölle und anderer Hürden für einen freien Handel zwischen den beiden Ländern sein.
Redaktion onvista/dpa-AFX